11 - I'm comin' to get ya!

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Dieses Kapitel widme ich
@_Luna_Winchester_
der besten, geheimnisvollen Dämonin, die ich mir vorstellen kann.
💕🐻💕

Mit in's Gesicht gezogener Cap, Sonnenbrille und Halstuch getarnt versteckte ich mich in meinem Lockerroom. Achtlos warf ich meine Tasche auf den Schminktisch, zog meine Jeansjacke aus und schmiss sie auf die dunkelgraue Couch. Ich hatte mitgedacht und mein Outfit für heute schon im Hotel angezogen. Um nicht erkannt zu werden, trug ich statt meines normalen Ringgears eine Cargohose und einen Rollkragenpullover, beides in schwarz. Dazu kamen noch die schwarzen Combat Stiefel, die mich ungewollt aussehen ließen, wie ein verlorenes Mitglied des Shields. Von draußen waren Schritte und Stimmen zu hören, einige davon erkannte ich, doch ich ging nicht raus, um nachzusehen, denn meine Anwesenheit sollte eine Überraschung und ein wohl behütetes Geheimnis bleiben. Um die Überraschung noch ein wenig zu verschärfen, setzte ich mich an den Schminktisch und begann mit meinem Werk. Zuerst flocht ich mir die Haare zu zwei französischen Zöpfen, damit sie unter meiner schwarzen Perücke verschwinden konnten, dann malte ich mein Gesicht knallrot an und fügte noch einige schwarze und gelbe Punkte hinzu. Zuletzt setzte ich mir rote Kontaktlinsen ein und betrachtete mich stolz im Spiegel. Ich war nicht mehr wiederzuerkennen. Denn ab jetzt war ich Boogeygirl. Nachdem ich den Schminktisch aufgeräumt hatte, holte ich eine kleine Bauchtasche und eine Box voller Würmer aus meiner Tasche heraus. Die Würmer waren natürlich nicht echt, sondern ein Produkt aus Kakao und Gelatine, das in Strohhalmen abgekühlt war. Dafür sahen sie aber ziemlich lebendig aus. Gerade als ich dabei war, mir die Würmlein in die Tasche zu schütten, öffnete jemand die Tür. Ertappt drehte ich mich um, noch immer die Würmer und die Tasche in der Hand. Die Person blieb verwirrt im Türrahmen stehen. "Halloween, huh?", lachte sie und schloss die Tür hinter sich. "Du hast mich nicht gesehen", erwiderte ich geheimnisvoll und mit verstellter Stimme, "ich bin nicht hier." Sie hatte braune, wellige Haare, hübsche grüne Augen und eine große Sporttasche dabei, die sie neben meiner auf dem Schminktisch ablegte, bevor sie mir ihre Hand hin hielt. "Hey, ich bin Lea. Wir teilen uns ab jetzt anscheinend einen Lockerroom. Schön dich kennenzulernen." Sie lächelte, was ich erwiderte, nur nicht so freundlich wie sie, eher gruselig. "Die Freude ist ganz meinerseits", begrüßte ich sie und verbeugte mich vor ihr. Dann zog ich einen Wurm aus der Box und bot ihn ihr an: "Würmchen? Schmackhaft und nahrhaft." Kichernd lehnte sie das Angebot dankend ab: "Nein, danke. Ich mag Pizza lieber. Ist es okay, wenn ich den Spiegel besetze?" "Sei mein Gast", ich machte eine ausladende Geste zum Schminktisch und stellte meine Tasche auf dem Boden ab. Als sie einen Haarreifen, an dem schwarze Hörner angebracht waren und eine schwarzgrün schimmernde Perücke aus ihrer Sporttasche zog, erkannte ich, dass sie auf der selben Mission war, wie ich. "Ah", machte ich erleuchtet, "du bist also auch dem Geist von Halloween zum Opfer gefallen." Sie nickte lächelnd und erklärte: "Halloween ist die großartigste Zeit überhaupt. Wie könnte ich mir das entgehen lassen?" "Ich sehe schon", ich lehnte mich an die Wand und beobachtete sie interessiert, sie war gerade dabei, ihr alltägliches Make Up zu entfernen, "wir werden uns sehr gut verstehen." Wir unterhielten uns ein wenig und ich sah ihr zu, wie sie versuchte, ihre langen braunen Haare unter das Haarnetz zu bekommen. "Wie hast du das denn so gut geschafft? Man sieht deine Haare ja überhaupt nicht." "Ich habe sie mir geflochten", entgegnete ich. "Wenn du willst, kann ich dir deine Haare auch flechten", schlug ich vor und stellte mich hinter sie, nachdem sie mit einem eifrigen Nicken eingewilligt hatte. "Du hast wunderschöne Haare, Lea", machte ich ihr ein Kompliment mit fragwürdigem, beunruhigendem Gesichtsausdruck und begann erst damit, ihr einen Mittenscheitel zu ziehen und dann die ersten Strähnen übereinander zu legen. "Danke, uh...? Du hast mir deinen Namen noch gar nicht verraten", grinste sie schief und trug die fahle Foundation ihres Make Up's auf. "Was für eine Schande!" Ich schüttelte ungläubig den Kopf und entschuldigte mich für meine schlechten Manieren. "Man nennt mich Bonny. Aber heute", ich sah breit grinsend in den Spiegel, "heute nennt man mich Boogeygirl." Einige Momente später fügte ich mit einem Zwinkern hinzu: "Und wie du merkst, stecke ich schon ein bisschen zu sehr in meiner Rolle."
Lea öffnete gerade ihre Lidschattenpalette, da war ich mit beiden Zöpfen fertig und zog ihr das Haarnetz über den Schädel. "Wohin treibt dich dein Weg heute Nacht?", erkundigte ich mich und lehnte mich zurück an die Wand. "Ich werde heute Abend Alexa für den Championship herausfordern und sie ein bisschen erschrecken. Was ist mit dir, Boogeygirl?", sie lächelte mich verschmitzt an, "Was sind deine Pläne?" "Nun, weißt du", ich sah ihr dabei zu, nach einem geeigneten Pinsel zu suchen, "Ein wenig Chaos stiften, meine Feinde verschrecken und ihnen etwas heimzahlen... Ein üblicher Dienstagabend." Wir lachten beide und plauderten noch, bis Lea, oder eher die Dämonin, die sich nun vor mir erhob, fertig war.

Bonny I - Championships und Liebe [Remastered WWE FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt