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Ich lag auf dem Bett meines Zimmers und starrte gedankenverloren auf mein Handy, nachdem ich endlich von der Arbeit nach Hause kam. Zu meinem Bedauern waren beide meiner kleinen Brüder noch wach und da unsere Wände dünn waren wie Papier, könnte ich bei dem Lärm die die beiden verursachten absolut nicht einschlafen, wenn ich es jetzt versuchen würde.

Deshalb schickte ich Esther erst einmal eine dreiminütige Audionachricht, in der ich ihr davon erzählte, was heute beim arbeiten passiert war und das ich die Wette die ich mit Mary am laufen hatte tatsächlich gewinnen könnte, wenn es so weiter gehen sollte. Ich meine, er hatte nachgefragt, wann ich arbeitete, es musste also bedeuten, dass es ihn interessierte und entweder, weil er nun öfter von mir beliefert werden wollte oder, weil er mir einfach nur aus dem Weg gehen wollte und keine Lust hatte mich je wieder zu sehen. Ich ging nicht davon aus, dass sie mir heute noch antworten würde, sie schlief wahrscheinlich bei ihrem Freund und dort hatte sie bessere Dinge zu tun, als mir zu antworten. Ich gehe jetzt mal nicht weiter ins Detail.

Ich zuckte mit dem ganzen Körper vor Schreck zusammen, als etwas im Zimmer nebenan gegen die Wand geschmissen wurde und danach hörte ich Diego und Pablo lauthals Lachen. Wütend stand ich auf, mein Herz raste noch von dem zuvor erlittenen Schock und mit einem Satz stand ich im Zimmer der beiden, "Mein Gott geht doch jetzt endlich mal ins Bett. Ihr seid neun Jahre alt, wieso seid ihr um diese Uhrzeit noch wach?"

Die beiden kicherten und guckten mich mit großen Augen an, während ich im Hintergrund das Schnarchen meines Vaters aus dem Elternschlafzimmer vernahm. Wenigstens einer der hier seine Ruhe fand. Ich schloss die Tür hinter mir und setzte mich zu den kleinen auf den Boden, "Sagt schon, was habt ihr heute so getrieben?" Ich zog eine Augenbraue hoch und die beiden guckten abwechselnd sich gegenseitig und dann wieder mich an.

"Wenn ihr mich nicht bei drei sagt, was ihr gemacht habt kommt das große Kitzelmonster und kitzelt euch so lange bis ihr damit rausrückt. Also Drei...," auf allen vieren krabbelte ich auf die beiden zu während ich immer weiter runterzählte und als ich bei eins ankam fing ich an jeden mit einer Hand durch zu kitzeln.

"Okay, okay Stopp!" Diego gab als erstes auf und Pablo schloss sich ihm nickend an. Sie warfen sich noch einen letzten Blick zu und dann fing Pablo an zu reden, "Also gut... als Mama und Papa heute nicht aufgepasst haben, da haben wir uns die Cola geschnappt und sie leergetrunken."

"Ihr habt die ganze Flasche alleine getrunken?" fragte ich nochmal nach und die beiden nickten. Ich verdrehte die Augen, "Nun gut. Und ihr seid wirklich gar nicht müde?"

Die beiden schüttelten den Kopf.

"Nicht mal ein ganz, ganz kleines bisschen?" hakte ich nochmals nach und sie schüttelten wieder den Kopf.

"Habt ihr denn Hunger?" fragte ich nun und es war eigentlich schon als ich diese Frage gestellt hatte klar, dass die beiden mit einem lauten Ja antworten würden.

"Also, dann mache ich euch einen Vorschlag. Wir fahren zu McDonalds und dann essen wir am Strand. Aber danach müsst ihr mir versprechen, dass ihr sofort in eure Betten fallt und eure Augen zu macht, wenn wir wieder zuhause sind. Und nichts davon darf an Mum und Dad, wenn die wüssten, dass ich um Elf Uhr nahts mit euch noch irgendwohin fahre bringen die mich um. Okay?"

Mit einem Nicken standen die beiden auf und wir gingen alle zusammen leise die Treppe herunter. Zum Glück war es Nachts, denn wir hatten alle nur unsere Schlafanzüge an, was bei neunjährigen zwar süß war, bei einer siebzehnjährigen jedoch eher weniger, vor allem wenn der Schlafanzug aus einer kurzen Hose bestand auf der ein Schriftzug mit den Worten "Looks Cute" auf dem Hintern abgedruckt war und auf dem Oberteil zwei Törtchen in einer ganz bestimmten Region abgedruckt waren. Ihr wisst schon wo. Und um eine Jacke herüber zu ziehen war es wirklich zu warm, ich meine wir waren hier in Australien.

Nachdem wir uns alle die Schuhe angezogen hatten setzten wir uns ins Auto und fuhren los zum nächsten McDonalds. Ich kannte die Bestellung der Jungs bereits in und auswendig, es war nicht das erste Mal, das wir mitten in der Nacht einen Abstecher hierhin gemacht haben und auch, wenn die beiden echt unglaublich nervig waren, hatte ich sie unglaublich lieb und genoss jede Sekunde mit den beiden. Sogar Esther liebte die beiden über alles und wenn sie bei uns war unternahm sie lieber etwas mit ihnen, als mit mir. Aber ich konnte es ihr nicht übel nehmen, die beiden hatten wirklich etwas unglaublich süßes an sich, was jeden den ich kannte verzauberte.

Ich parkte das Auto am Strand und ging mit den Jungs ans Wasser, wo wir uns in den Sand setzten und den Wellen lauschten, während wir uns leise unterhielten und unsere absolut gesunde Mahlzeit aßen.

Hey:)
Oben seht ihr "die Zwillinge", ist zwar nur eine Person aber so sehen die beiden aus
-M

CeliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt