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Nachdem Joshua und ich immer mehr Leute sahen, die ihre Becher mit in den Pool nahmen, ging auch Joshua uns noch jeweils einen Becher holen. Ich musste sagen, ich hatte den süßen Geschmack in meinem Mund bereits vermisst. Wir lehnten uns beide seitlich an den Rand um unser Gespräch weiter fortzuführen, während neben uns die meisten Paare schon innig miteinander vertieft waren, wenn ihr versteht was ich meine. Ich seufzte, "Die Hälfte der Leute wird hier garantiert mit einer Geschlechtskrankheit oder Blasenentzündung rausgehen." Joshua lachte, "Damit hast du wahrscheinlich recht."

Ich trank einen weiteren Schluck aus meinem Becher und meine Hand traf auf meine Wunde am Hinterkopf, als ich mir durch die Haare fuhr. Mein Gesicht verzog sich automatisch und Joshua runzelte fragend die Stirn, "Ist alles in Ordnung?" Ich nickte nur, auch wenn es eigentlich nicht wirklich in Ordnung war, "Ich habe mich gestern ziemlich heftig gestoßen und es tut noch etwas weh."

"Ich hatte einmal ein Praktikum im Krankenhaus, lass mich mal nachsehen." sagte er und deutete mir mich umzudrehen, was ich tat. Ich glaubte zwar nicht, dass das Praktikum ihn die Fähigkeiten eines "Derek Shepherd's" verliehen, aber wenn er sich zumindest ein bisschen auskannte war es zumindest schon ein Anfang. Ich legte meine Haare über meine Schulter nach vorne und zeigte Joshua die Stelle. Er zog vorsichtig einzelne Haarsträhnen beiseite und als er damit fertig war ließ er seine Hand langsam sinken, wobei seine Finger leicht über meine Haut streiften, was mir eine Gänsehaut verlieh. Ich drehte mich langsam wieder zu ihm um und es war nicht zu übersehen, dass wir uns etwas näher gegenüberstanden, als noch zuvor.

Ich erinnerte mich zurück an das Gespräch mit Isla, in dem sie gesagt hatte, dass fast jeder heute hier war um am Ende der Party nicht alleine zu sein und wenn ich so drüber nachdachte, hatte sie mit dieser Aussage eigentlich recht, ich bin zwar nicht mit der Intention hierhingekommen, um mit jemandem etwas zu starten, es würde mich aber auch nicht stören.

Mein Blick lenkte sich nach rechts, wo ich Lou sah, die mir heftig und durchaus auffällig zuzwinkerte. Ich verdrehte grinsend die Augen und wendete mich wieder zu Joshua, die ihre Blicke anscheinend auch bemerkt hatte. Er räusperte sich, "Nun ja, um zu deiner Wunde zurückzukommen, " sein Blick wanderte an mir herunter und dann wieder hoch, "Du hättest vielleicht doch ins Krankenhaus fahren sollen. Die Wunde ist ziemlich tief, aber jetzt ist es sowieso zu spät um dort noch irgendwas zu machen, da zu viel Dreck hereingekommen ist." Ich schaute ihn mit einer heraufgezogenen Augenbraue an und biss mir, warum auch immer, auf die Lippe, "Du bist ja ein richtiger Doktor."

Nun, wo ich mit meinem eigenen Unterbewusstsein geklärt hatte, dass es kein Problem war wenn ich heute nicht alleine blieb, machte es mir nichts aus etwas offensiver zu sein. Manchmal verstand ich mich selber auch nicht, aber nun ja so lief es nun mal. Joshua grinste und ich spürte wie seine Hand sich Unterwasser auf meine Taille legte, "Und ich habe ganz viele Vorschläge, wie ich dich heute behandeln könnte."

Ich schaute ihm in die Augen, genau wie er mir, doch je länger ich ihn ansah desto lustiger wurde die Situation, wenn man über die Sprüche von vorher nachdachte und ich konnte meine Emotionen nicht länger zurückhalten und ich prustete los. Zu meinem Glück lachte Joshua ebenfalls laut los, was mir die Situation etwas angenehmer machte. Auch wenn mein Kopf beim Lachen unglaublich weh tat, war es ganz lustig mit Joshua und er machte die Situation zumindest halbwegs erträglich.

"Das war schon ziemlich cringe oder?" meinte Joshua und ich nickte, "Ja, absolut." Ich lachte wieder los, genauso wie er und unsere Köpfe kamen sich näher. Ich schaute grinsend in Joshua's Augen, genauso wie er in meine, als sein Körper plötzlich nach oben gerissen wurde.

CeliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt