Ich hatte mich gerade mit den letzten zwei Pizzen ins Auto gesetzt und war auf dem Weg zum Strand um diese Auszuliefern. Die einzige Information die ich hatte, war das die Person männlich war, es könnte also eine lange Suche werden.
Um mich selbst etwas in Party-Stimmung zu bekommen entschloss ich mich dazu, meine Musik, anders als ich es sonst machte, voll aufzudrehen und ich musste gestehen, ich wusste nun warum andere es so gerne taten. Ich brüllte lauthals zu den Liedern mit und schaffte es endlich mal mich ohne meine eigenen Gedanken abzulenken. Vielleicht hätte ich damit schon viel früher beginnen sollen.
Als ich am Strand ankam sprang ich quasi aus dem Auto, um früher zu Lou's Party kommen zu können. Ich kramt gerade die Pizza aus dem Kofferraum, da hörte ich auch schon eine Stimme hinter mir, die mir ungewöhnlich vertraut war. Mein Herz machte einen Satz und ich musste mich nicht einmal umdrehen, um zu wissen das es Noah, war der die Pizza bestellt hatte, "Hey, das ist- Oh."
Das war ja eine tolle Begrüßung. Ich schaute nur auf den Boden und versuchte nicht in Tränen auszubrechen. Ich hätte nicht damit gerechnet ihn so bald zu sehen und an seiner Reaktion denke ich, dass es ihm genauso ging. Ich seufzte, "Hi. Sorry hätte ich gewusst das du es bist, hätte ich Julie gesagt, dass sie fahren soll."
Noah runzelte die Stirn, "Ich habe am Telefon gesagt, dass ich es bin."
Super, Julie hatte es mir also mit Absicht nicht gesagt. Jetzt wusste ich wenigstens was sie gemeint hatte, als sie sagte, dass ich bestimmt bald mit Noah reden würde. Ich biss mir unsicher auf die Lippe und am liebsten wäre ich weggerannt, denn dieses angespannte Schweigen zwischen uns war die Hölle. Ich würde ja versuchen stark auszusehen, aber das hatte ich schon in dem Moment verkackt, in dem ich seine Stimme hinter mir gehört hatte. Durch mein ständiges Nachdenken konnte ich gar nicht verhindern das Tränen in meine Augen stiegen und ich versuchte sie wegzublinzeln, bevor ich mein Make-Up ruinierte. "Tut mir leid, ich wusste nicht was sie vor hatte. Weißt du was, nimm einfach die Pizza ist schon okay, ich gehe jetzt besser." sagte ich und streckte Noah die Pizza hin. Er nahm sie an, "Ich wusste nicht das du heute arbeitest. Hätte ich das gewusst hätte ich nicht angerufen."
Autsch. Das tat weh. Ich konnte nicht verhindern, dass die Tränen nun endgültig flossen und meine Stimme klang brüchig, "Ist- ist okay."
Ohne ein weiteres Wort setzte ich mich auf den Fahrersitz und versuchte mich zu beruhigen. Ich wollte nicht als trauriges Wrack bei Lou's Party ankommen und allen die Laune vermiesen, aber der Gedanke daran, dass ich mich gerade komplett blamiert hatte ließ mich wieder zerfallen. Er wollte mich nicht sehen. nie wieder, das hatte er gerade deutlich gemacht und ich hatte einfach so dabei zugesehen, ohne irgendwie zu versuchen ihm vom Gegenteil zu überzeugen. Warum eigentlich nicht?
Ich warf einen Blick nach vorne und sah Noah hinter der Düne verschwinden. Was wäre das schlimmste was passieren sollte? Er redete jetzt schon nicht mit mir und wenn er es danach nicht täte, machte es keinen Unterschied. Mit meinen Händen fuhr ich über meine Wangen, um sie von den Tränen zu lösen und mit meinem zugesprochenen Mut stieg ich aus und rannte ihm hinterher, "Noah! Warte bitte!"
Er drehte sich unmittelbar um, was mich etwas erleichterte und ich blieb etwas schweratmend vor ihm stehen. Ich atmete ein und versuchte mir in der kürzesten zeit die Worte zurecht zu legen, "Okay, ich weiß das ich echt scheiße gebaut hab mit der Wette. Ja, ich weiß jetzt das du das meintest und du kannst mir glauben oder nicht, wenn ich dir sage, dass ich sie schon komplett verworfen hatte als du davon erfahren hattest. Nach unserem Streit, bei Lou's Party wollte ich eigentlich schon aufhören mich mit dir zu treffen, weil ich davon ausging, dass es nun eh vorbei war, aber alle- wirklich alle- haben mir gesagt du und ich sind füreinander bestimmt und ich solle die Wette hinter mir lassen. Ich wollte mich nicht mehr mit dir treffen, weil ich die Wette nicht machen wollte verstehst du und alles was danach war, hatte nichts mehr damit zu tun. Und- Und außerdem habe ich die Wette eh nicht gewonnen, denn es ging darum das du mir deine Liebe gestehst und das hast du nicht- deshalb mache ich das jetzt. Oh verdammt Noah, ich habe mich so Hals über Kopf in dich verliebt, das glaubst du gar nicht. Du sagt das ich dich gerettet habe, aber du bist derjenige der mir gezeigt hat, wer ich bin, dass ich nicht von Mary abhängig bin und... und so vieles mehr. Ich hasse es ohne dich, die letzten zwei Wochen waren die Hölle und ich möchte das wir wieder miteinander reden, dass du mein Freund bist. Ich liebe dich."
Ich hatte das Gefühl in Ohnmacht zu fallen, nachdem ich mit meiner rede fertig war, durch den ganzen Sauerstoffmangel und am liebsten hätte ich mich in den Sand gelegt. Noah's Blick war nichtssagend, okay vielleicht war er mit meinem Geständnis etwas überfordert, aber ich musste zugeben, es hatte sich gut angefühlt ihm endlich mal all meine Gefühle zu erklären. Mein Herz pochte bis zu meinen Rippen und ich wartete erwartungsvoll auf eine Antwort. Doch es kam keine.
"Noah, bitte sag irgendwas. Nur etwas, ja keine Ahnung was aber lass mich hier jetzt verdammte Scheiße nicht so stehen." sagte ich und Tränen schossen wieder in meine Augen. Ich hatte haushoch verkackt. Wie kam ich überhaupt auf die Idee, dass eine Liebeserklärung alles vorgefallene wieder gut machen würde. Nach einer weiteren Minute des Schweigens seufzte ich und meine Stimme brach bei der hälfte des Satzes ab, "Okay, ich gehe jetzt."
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Celia
Teen FictionCelia's Leben wird auf den Kopf gestellt, als sie mit ihren vermeintlichen Freunden eine Wette abschließt: Der Badboy muss sich in sie verlieben. Ein arroganter Mistkerl, der kein Auge für Weiber mit einer Körbchen-Größe unter Doppel-D hat und sich...