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Zu meinem Pech hatte Noah das Auto von innen abgeschlossen, weshalb ich nicht an irgendeiner Ampel mal eben rausspringen und abhauen konnte, auch wenn das wahrscheinlich besser für mich war, denn mit meiner verschwommenen Sicht und meinen torkelnden Beinen, würde ich wahrscheinlich nicht weit kommen. Ich schnaubte laut die Luft aus, um Aufmerksamkeit zu erregen und als ich sah, das Noah sich mit einer erhobenen Augenbraue zu mir wendete, fing ich an loszulallen, "Wann sind wir endlich da?"

"Hättest du nicht so viel getrunken, dann wüsstest du es." Sagte er nur Stur und ich drehte mich eingeschnappt weg, "Wenigstens bin ich im besoffenen Zustand immer noch treu."

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sich Noahs Hände um das Lenkrad schlossen und er sich anspannte, "Treu? Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass ich etwas mit diesem Mädchen gemacht habe."

Ich riss den Mund auf, "Sie war bei dir in der Wohnung, halbnackt wenn du dich noch erinnern kannst!"

Mit einem Mal trat Noah auf die Bremse und hätte er mich nicht angeschnallt, wäre ich jetzt durch die Windschutzscheibe geflogen, "Verdammte Scheiße Celia, erinnerst du dich daran, dass ich sie aus meiner Wohnung geworfen habe, als du kamst? Während ich mit ihr in diesem Zimmer war, habe ich nur an dich gedacht und die nicht einmal angeguckt. Hör auf so zu tun, als hätte ich dir irgendwas getan!"

Ich sah ihn fassungslos an, nicht wegen seinen Worten, sondern wegen seinem Ton, denn nie hätte ich damit gerechnet, dass er mich so anschreien würde und vor allem, dass er dabei so... enttäuscht klang. Er war enttäuscht von mir und darüber, dass ich so von ihm dachte. Ich wusste ja selbst nicht, warum ich plötzlich so eifersüchtig geworden war.

Wie er da so saß, angespannt und wütend, doch sein Blick gleichzeitig auch so besorgt um mich, wie es höchstens meine Eltern mal tun würden und das einzige, woran ich nun denken konnte, war wie gut er gerade aussah. Er machte sich Sorgen um mich und ich sah nur wie gut er aussah. All die Wut die ich zuvor noch auf ihn hatte, war wie verflogen und ich wollte ihn einfach nur noch an mich reißen. Ich beugte mich zu ihm rüber, zumindest so weit wie der Gurt es zu ließ, "Weißt du eigentlich wie unglaublich heiß du bist?"

Ich legte meine Hand auf seinen Oberschenkel, wobei ich zunächst einmal verfehlte, da meine Beeinträchtigung eigentlich nur noch schlimmer wurde, als abschwächte und er verdrehte die Augen, "Celia, ich trage dich jetzt hoch, denn ich gehe nicht davon aus, dass du überhaupt laufen kannst und dann gehst du schlafen."

Ich kicherte, "Uh, das heißt wir sind also endlich da."

Ich ließ meine Hand hoch zu seinem Schritt fahren, aber bevor ich überhaupt in dieser Nähe ankommen konnte, stieg er aus. Bevor ich es realisierte öffnete sich die Beifahrertür auf meiner Seite und in einem Ruck nahm mich Noah wie eine Prinzessin auf seinen Arm. Wieder einmal kicherte ich, "Wie Charmant du doch heute bist."

Mit meinem Zeigefinger zog ich den Ausschnitt seines Shirts herunter, um einen Blick auf seine muskulöse Brust zu erhaschen, doch als das nicht besonders viel brachte, fing ich an meine Hand wieder in seinen Nacken zu legen, "Ich will dir alle Klamotten vom Körper reißen Noah."

In meinem betrunkenen Zustand schaffte ich es nicht einmal diesen Satz in irgendeiner Weise sexy hervorzubringen, doch das war mir selbst leider nicht so bewusst. Noah verdrehte die Augen, "Wie viel hast du eigentlich getrunken, als ich weg war?"

Ich riss die Augen auf, als wäre seine Aussage unfassbar abwägig, "Nur vier oder so."

Noah schüttelte den Kopf und stieg aus dem Aufzug aus. Im Handumdrehen waren wir in seiner Wohnung und er ließ mich auf sein Bett fallen, doch bevor er wieder aufstehen konnte, griff ich nach seinem Shirt und da es für ihn ziemlich unerwartet kam, schaffte ich es ihn zu mir aufs Bett zu ziehen. Er stützte nun über mir, hatte es gerade noch so geschafft sich selbst zu fangen und mit aller Kraft versuchte ich ihn näher an mich heranzuziehen, "Komm schon Noah, du willst es doch auch."

Ich fing an seinen Nacken entlang Küsse zu verteilen und in meinem Kopf waren Bilder von dem zu sehen, was Noah alles mit mir tun könnte. Wie er mich auszog und langsam meinen Körper entlang küsste und vor allem endlich meine Lippen. Ich seufzte, als er sich immer noch nicht rührte, "Noah, was ist denn los?"

Mit einem Ruck setzte er sich auf und stand nun vor dem Bett, während ich immer noch da lag, da ich keine Kraft gehabt hatte mich weiter an ihm festzuhalten. Er setzte sich hin und legte ruhig seine Hand auf mein Bein, "Celia, du bist betrunken, ja sogar sehr betrunken und bin ziemlich erstaunt das du dich noch nicht übergeben hast. Glaub mir, ich liebe es wenn du so mit mir spielst, wenn du genau weißt was du machen musst und ja verdammt, du machst mich geil und ich würde am liebsten jeden Zentimeter deines Körpers erkunden. Aber unser erster Kuss Celia, der soll was besonderes sein, denn kann ich dir nicht einfach stehlen, wenn ich nicht einmal weiß, ob du dich morgen noch daran erinnern kannst, denn das würde mir das Herz brechen. Ich will nicht das du mich küsst, weil du betrunken bist und dich das alles dazu leitet. Ich will das du mich küsst, weil du es wirklich, wirklich willst. Ich habe so vielen Mädchen ihren ersten Kuss gestohlen oder ihr erstes Mal und das ohne das es mich interessiert hat, aber dir will ich das nicht antun. Nie in meinem Leben."

CeliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt