Kapitel 69

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POV Toni:

Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren. Wie lange hänge ich hier schon fest? In der Bewusstlosigkeit? Inzwischen hat sich diese komische Dunkelheit, das kalte gelöst. Bin ich dem Tod entkommen oder bin ich jetzt Tod? Kann man überhaupt denken, wenn man Tod ist? Wie ist der Tod? Ist das der Tod? Oder doch wieder die Bewusstlosigkeit? Ach ich weiß es doch auch nicht. Eigentlich müsste nach dem Tod alles vorbei sein.
Die Zeit verging oder auch nicht. Jedenfalls wirkte es, als würde sie sich langsam, aber sicher lösen. Es wurde heller. Und heller. Und noch heller. Bis sie endlich gänzlich verschwand. Und nach gefühlt tausend Versuchen konnte ich endlich meine Blei schweren Augen öffnen. Es war viel zu hell und ich musste meine Augen wieder zukneifen. Ich merkte den Tubus in meinem Hals und atmete gegen ihn. Ich öffnete meine Augen und das EKG fing an zu piepsen. Eindeutig ITS. Ich drücke auf den Notfallknopf und musste warten. Nach dreißig Sekunden stürmten schon Olli und zwei Krankenschwestern in mein Zimmer. Er schaute absolut schockiert und ich musste grinsen bei seinem Gesicht. Er meinte, nachdem er den ersten Schock überwunden hat: „Gut ich entferne dir Mal den Tubus ja?", ich nickte immer noch grinsend. Nachdem er den Tubus entfernt hat, meinte er: „Na, endlich bist du wieder wach.", und dabei reichte er mir ein Glas Wasser, welches ich sofort austrank. Da mein Hals supertrocken ist. „Hallo ...", kräzte ich. „Hallo.", gab er zurück. Die Schwestern waren schon wieder weg. „Wie lange war ich weg?", kräzte ich weiter. „Oh mein Gott, du bist endlich wieder wach!!!", kreischte eine aufgeregte Lina, die gerade durch die Tür kam. „Hey, Süße!", begrüßte ich sie. Sie stürmte an mein Bett und umarmte mich stürmisch. „Also wie lange war ich weg?", fragte ich wieder. „Viel zu lange.", meinte Lina. „Zwei Monate im Koma." „Oh mein Gott.", kräzte ich. Und sofort wurde die Tür aufgerissen. Dort stand Julia mit Franco in normalen Klamotten, Jacky und Alex in Rettungsdienstkleidung und Paula in Krankenhausklamotten. Spricht sich anscheinend rum wie ein Lauffeuer. „Hallo. Bin ich echt so beliebt?", meine Stimme ist ne einzige Katastrophe. Alle fingen an zu lachen. Doch ich kann nicht. Was auch immer die mir hier spritzen, es macht müde. Aber ewig wirkt es nicht. Denn ich mein Gott was für krasse Verletzungen hab ich bitte? Die Schmerzen sind einfach wieder da. Von jetzt auf gleich. Mein Puls ging hoch. Das EKG fing an zu piepsen. „Was ist los?", fragte Olli sofort, der immer noch neben mir saß. Ich krümmte mich zusammen und das EKG piepste noch lauter. Ich bekam keine Luft mehr und drohte zu hyperventilieren. Worte wurden durch die Gegend gerufen, doch verstehen konnte ich nichts. Dann wurde mir etwas gespritzt und ich wurde ruhig. Luft bekam ich auch wieder. Langsam beruhigte ich mich wieder. Es waren nur noch Olli und Lina in meinem Zimmer. Die anderen waren anscheinend draußen. „Gehts wieder? Ich hab dir Schmerz- und Beruhigungsmittel gespritzt.", erklärte Olli. „Ja, mir gehts wieder gut.", meinte ich und schon bekam Oli einen Alarm. Er stürmte raus. Im Gegenzug kamen Franco und Julia wieder rein. Franco sah komplett gesund aus. „Geht es dir gut?", fragte ich Franco sofort. „Ja, mir gehts wieder gut, aber jetzt bist du erst mal wichtiger. Du wurdest auch viel schwerer verletzt. Es tut mir so leid, ich hätte besser aufpassen müssen, besser reagieren müssen, schneller-", antwortete er mir, doch ich unterbrach ihn. „Nein, nein, nein du bist nicht schuld. Du konntest nichts dafür. Du hast so schnell reagiert, wie es ging. Du bist nicht schuld!", versicherte ich ihm und setzte mich dabei auf. Er setzte sich auf die Bettkante und ich fiel ihm um den Hals. „Es ist echt sehr schön, dass du endlich wach bist.", nuschelte er in meine Halsbeuge. „Ja, ja das finde ich auch.", grinste ich. Ich löste mich langsam von ihm. Draußen war auch niemand mehr denn alle müssen wieder arbeiten. „Soll ich Tommy anrufen?", fragte Lina in dem Wissen, das mein großer Bruder gerne verarscht werden könnte. Ich schüttelte den Kopf und fragte: „Wollte er heute noch mal kommen oder hab ich ihn verpasst?" „Er hatte bis eben Schicht also wahrscheinlich wird er bald kommen.", erklärte Franco. „Perfekt.", grinste ich. „Er muss her kommen.", meinte ich. Nach zwanzig Minuten warten kam er in mein Zimmer gestürmt. „Ach du ... Ach du heilige Mutter Maria Gottes ... Du bist wach! Oh Gott warum ruft mich denn niemand an?" „Och Darling, du solltest langsam wissen, dass du das schon selber raus finden musst. Ach und übrigens du siehst scheiße aus.", bemerkte ich grinsend. „Nicht so scheiße wie du." bemerkte er. „Ich hab einen Grund, du nicht unbedingt oder hat deine Freundin Schluss gemacht?" „Oh und wie ich einen Grund habe, du musstest in diesen zwei Monaten vier Mal operiert werden, fünf Mal reanimiert werden und zwei Mal bist du fast erstickt. Also hab ich einen Grund nämlich den, dass ich mir abartige Sorgen um dich gemacht habe. Und seit wann nennst du mich wieder 'Darling'?", erklärte er. „Und wieso sagt mir das keiner?", fragte ich die Anwesenden. „Ehm.", meinte Lina nur. „Ehm was?", fragte ich. „Nun wir wollten dich nicht allzu sehr schockieren.", mit der Antwort gab ich mich nicht ganz zufrieden, aber mehr bekomme ich auch nicht raus. Olli kam noch mal rein. „Soo Visite. Ich muss alles kontrolliert, die Narben und alles.", meinte er und sein Blick ging auf den Monitor. Er holte aus dem Fach am Bett meine Akte vor, doch diese ist superdick. „Was ist das? Nicht meine Akte oder? Was habt ihr in den zwei Monaten nur alles mit mir gemacht?" „Ja, das ist deine Akte. Und wir mussten leider sehr viel mit dir machen.", erklärte Oli. Ich hatte immer noch dieses sexy Krankenhaus Hemd an. Er meinte zu mir: „Ich muss dich Mal kurz untersuchen. Könnt ihr bitte kurz draußen warten?", den Rest richtete er an die Anwesenden. Sie gingen raus und Olli fing an. Ich hatte ein paar Narben an meinem Bauch und am Thorax. Insgesamt sah ich sechs. Anscheinend haben sie mehrere Sachen gleichzeitig gemacht. Er schaute nach den Wunden, die waren alle bis auf eine alle bereits verheilt. Diese eine ist circa zwei Wochen alt. Die ist verheielt, aber sieht frischer aus. Eine Kleine ist auch an meinem Kopf. Dort fehlen mir ein paar Haar Strähnen. Aber besser als Tod oder nicht? Naja was muss, das muss.
Als Oli endlich fertig war, konnten die anderen wieder rein. Mitten in Tommys Satz schlief ich einfach ein. Ich wachte erst wieder auf, als eine Schwester mir Abendbrot brachte. Oh ich hab wohl ein bisschen länger geschlafen. Ich habe erstaunlicherweise keinen Hunger, auch wenn ich das erwartet hätte. Ich drehte mich einfach um und schlief wieder ein.

Als Nächstes würde ich am nächsten Morgen zur Visite wach. Es ist nicht Oli, sondern Paula. „Hey, es ist schon, dass es dir gut geht. Aber ich habe gehört, dass du gestern nichts gegessen hast. Ich denke, ich muss dir nicht sagen, dass das nicht gut ist. Bitte iss jetzt was.", begrüßte ich mich. „Ja, ich weiß, aber ich hatte einfach kein Hunger gehabt. Ich Versuche was zu essen kann dir, aber nichts versprechen.", antwortete ich ihr. Sie machte dann die Visite und ging danach wieder. Frühstück würde mir schon gebracht und ich aß etwas, aber nicht viel.

New Life - Ein Neuanfang (ASDS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt