Elian, der verfluchte Waldgeist, der zu einem Walddämonen wurde und seinen Gefährten in der Geschichte von Harper, erhält nun seine eigene Geschichte.
Eine Liebe zwischen zwei Personen, deren Liebe reiner und wahrer ist, als alles andere.
Und ihr...
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Verzweifelt hockte ich am Boden und versuchte mein zu schnell schlagendes Herz unter Kontrolle zu bringen. Eine Hand legte sich auf meine Schulter und erschrocken zuckte ich durch diese zusammen.
Hoffnungsvoll blicke ich auf, in der Hoffnung Elian dort zu sehen, doch stand dort nur Zurio. Er kniete sich zu mir runter und legte beide Hände auf meine Schultern. Tröstend schüttelte er mich durch. »Du musst aufstehen!«, sprach er ernst mit Nachdruck.
»Er wird mir nie verzeihen!«, hauchte ich kläglich. »Du wirst dich auch nicht endschuldigen können, wenn du hier nur rumhockst. Es ist jetzt wichtiger Elian zu finden, als im Selbstmitleid zu suhlen. Harper hat es im Gefühl, dass Elian irgendwas passieren wird«, sagte er und zog mich an meinen Armen hoch.
»In dir muss doch dein Alpha stecken, der seinen Gefährten beschützen will! Du willst ihn nicht verlieren? Dann kämpfe auch um ihn!«, spornte er mich weiter an.
»Wieso bist du hier?«, fragte ich heiser. »Einmal, weil dein Vater mich schickt. Doch ich bin ebenso dein Beta und bester Freund! Es ist meine Pflicht an deiner Seite zu stehen! Außerdem hatte ich schon länger den Verdacht, dass Elian dein Gefährte ist. Wie er dich immer angesehen hat und wie er litt. Man sah es ihm an. Und dein Vater war sich sicher, dass du nach dieser Nachricht völlig zu Grunde gehen wirst.«
Mein Beta sah mich besorgt an. »Und er hatte recht. Du siehst scheiße aus, Alter.« Erschöpft fuhr ich über mein Gesicht und ließ meine Augen geschlossen. Sammelte meine Gedanken und brachte mein Herz zur Ruhe.
»Wissen sie schon, wo er ist?«, krächzte ich besorgt. Mein Beta enttäuschte mich. Er schüttelte niedergeschlagen seinen Kopf und seufzte. »Aber die Hexe versucht ihn mit einem Zauber zu finden. Ob es klappt ist aber nicht sicher.« Schwach nickte ich.
»Komm, wasch dein Gesicht. Ich mache dir einen Tee und dann setzen wir uns zu den anderen. Wir werden Elian finden«, beruhigend lächelte Zurio und ließ mich erneut seufzen. Meine Schultern hoben sich beim Einatmen und senkten sich beim Ausatmen. Ich folgte seinem Rat. Im Bad spritzte ich mir etwas Wasser ins Gesicht und beobachtete mich einen Moment im Spiegel.
Meine Augen waren gerötet und meine Haut war noch etwas blass, aber nicht so blass wie Elians Haut.
Mit einem Handtuch trocknete ich mein Gesicht ab und stieg die Treppe nach unten runter. In der Küche blieb ich stehen und sah mich um. Zurio stand am Wasserkocher und verteilte Teebeutel in mehrere Tassen. Meine Mom zündete einige Kerzen an und Alexi baute etwas auf. Mein Dad stand am Fenster und schaute in den Wald - er hielt wohl Ausschau nach Elian.
»Tut mir leid, Silvi...Ich wollte nicht so laut werden«, richtete meine Mutter sich an mich. »Schon gut...Es war ja berechtigt«, murmelte ich und stellte mich neben sie.
»Was machen wir jetzt?«, fragte ich und schaute die blonde Hexe an. »Ich werde versuchen ihn zu lokalisieren. Ich glaube, ich bin aber nicht stark genug. Es kann sein, dass ich einen von euch kanalisieren muss«, erklärte die Blonde.
»Nimm mich. Ich bin für das alles verantwortlich und Elian ist mein Gefährte! Ich muss ihn finden«, bestimmte ich ernst. »Du akzeptierst ihn?«, fragte meine Mutter vorsichtig. »Es ist eine lange Geschichte. Aber ich habe ihn schon immer geliebt.«
Meine Mom schaute mich erst irritiert an, doch dann wechselte ihr Ausdruck in verwirrendes Verständnis. »Du bist genau wie deine Mutter. Nur war sie nicht ganz so schlimm«, meldete sich mein Vater. Verwirrt sah ich meine Mutter an, die aber nur abwinkte. »Lange Geschichte.«
Die Hexe kümmerte sich nicht um unsere Gespräche. Sondern bereitete weiter den Zauber vor. Sie zog einen Dolch hervor und schnitt sich in ihren Finger. Das Blut, welches aus der kleinen Wunde tropfte, ließ sie in eine der Kerze tropfen. »Du wirst gleich alles sehen, was ich sehen werde. Dazu wirst du sicherlich ein leichtes Schwindelgefühl verspüren«, erklärte sie mir kurz und hielt mir dann ihre Hand entgegen. Ich legte meine unbeirrt in ihre.
Immer wieder sprach sie Worte, die ich nicht verstehen konnte, aber auf Latein waren. Immer und immer wieder. Die Flammen der Kerzen stiegen in die Höhe. Meine Sicht verschwamm. Ein Zischen war zu vernehmen und dann sah ich für einen winzigen Moment einen Hirsch. Keuchend riss Alexi ihre Hand aus meiner und sah auf die Karte vor ihr.
»Habt ihr was gesehen?«, fragte Harper nervös. »Nur einen Hirsch«, stotterte ich verwirrt. »Das ist Elians Geistergestalt!«, rief sie aufgeregt. Das wusste ich doch wohl selbst!
»Auch wenn wir seine Gestalt gesehen haben, können wir ihn nicht finden«, sagte die Hexe seufzend. »Was?! Wieso?!«, rief ich panisch.
»Sieh auf die Karte, Silvan«, sagte die Blondine und rieb sich ihren Nasenrücken. Meine Augen fixierten sofort die Karte, auf der überall Asche lag.
»Was bedeutet das?«, fragte Zurio zögerlich. Er hatte die ganze Zeit kaum etwas gesagt, doch nahm ich es ihn nicht böse. Er war eine ruhige Person und bekam deshalb meist mehr mit, als andere. Achtete auf Dinge, bei denen andere weg sahen.
»Elians Aura scheint wie, als wäre sie auf der ganzen Welt verteilt. Und seinen genauen Standpunkt hat er unterdrückt. Einen Geist zu lokalisieren ist allgemein schwer. Und Elian ist ein starker Waldgeist. Er hat möglicherweise Kräfte, von denen wir nichts ahnen können. Wir werden ihn nicht finden können...« Sie sah mich endschuldigend an, doch schüttelte ich wütend meinen Kopf.
»Nein! Such nochmal! Er muss hier irgendwo sein!«, rief ich wütend. Verzweifelt zündete ich die Kerzen wieder an. Sammelte die Asche zusammen und hielt sie der Hexe auffordernd hin. »Los! Tu etwas! Du musst ihn finden!« Verzweifelt sah ich sie an.
»Silvan...Wir finden ihn nicht. Er muss von alleine wiederkommen«, sagte mein Vater ruhig. »Nein! Es muss einen Weg geben! Er wird nicht alleine wieder kommen! Und Mom hat es im Gefühl! Irgendwas wird passieren!«, rief ich und sah wieder zur Hexe.
»Bitte...Tu irgendwas!«, krächzte ich.
»Ich kann es versuchen...Aber ich kann nicht versprechen, dass es funktioniert«, murmelte Alexi. »Egal! Wenn es auch nicht funktioniert! Es ist einen Versuch wert!«, sagte meine Mutter laut entschlossen.
»Es wird möglicherweise nur einen kurzen Moment funktionieren. Ihr müsst die Karte im Auge behalten, die Asche wird nur einen Moment den Ort kennzeichnen. Sie ist eine magische Karte, sie zeigt ganz genau, wo er sich befindet. Silvan dürfte ich dich um deine Hand bitten, ich muss dich wieder kanalisieren.« Ich übergab ihr ohne zu zögern meine Hand, die sie fest umschloss.
Bitte, lass es funktionieren! Ich betete zur Mondgöttin. Alle möglichen Gebete schickte ich zu ihr, hoffte sie würde mir helfen. Mir dabei helfen, meinen Fehler wieder gut zu machen. Sie hielt ihre Hände über die Karte, meine Hand immer noch fest umschlossen. Ihre Augen schlossen sich und kurz atmete sie tief durch.
Ein einziges Wort verließ ihre Lippen.
Wieder ertönte das Zischen. Und dann der freudige Schrei meiner Mutter. »Wir haben den Ort!« Alexi löste sich von mir und sah auf die Karte. Die Asche lag wieder verteilt auf der Karte, doch meine Mutter zeigte auf einen genauen Punkt. Doch als sie den Punkt ansah, keuchte sie auf.
»Das ist der Ort, an dem ich Elian damals befreit habe«, keuchte sie erschrocken. »Was?«, fragte ich mit zitternder Stimme. Versuchte meine Gefühle unter Kontrolle zu bringen, doch die Sorge um meinen Gefährten war zu groß.
»Du hast das Gefühl, dass etwas passiert?«, fragte Alexi alarmiert. Man konnte deutlich die Unruhe spüren, die von ihr ausging. Zögerliche nickte meine Mutter. »Wir müssen sofort dorthin!«, rief Alexi panisch und stürmte zur Tür. »Wieso?!« rief ich und hielt sie damit auf. Meine Stimme klang voller Wut, doch fühlte ich einzig allein Furcht und Panik.
»Er wird es nicht freiwillig wollen....Seine Seele wird ihn dazu zwingen....Der Schmerz wird ihn dazu bringen«, murmelte sie völlig verzweifelt. »Was meinst du damit?!« Verzweifelt sah ich sie an. »Seine Seele wird ihn zwingen sich zu verwandeln!«, schrie sie und raufte sich ihre Haare.
»Er wird sich wieder in einen Walddämonen verwandeln!«