Scham?!

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Als ich die Schule betrat, folgten mir alle Blicke. Oh ja, ich wusste bereits von den Gerüchten über mich und Singer! Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht da drüberstehen würde. Mit gestrafften Schultern und einem zuckersüßen Lächeln ging ich zu meinen Freundinnen.
„Da bist du ja endlich! Erzähl schon, wie war es gestern?"
Alle drei redeten wild durcheinander und ich musste erst warten, bis ich begann zu erzählen.
„Da ist nichts passiert. Wir haben nur ein bisschen rumgeknutscht, bis mein Bruder kam und mich nach Hause verfrachtet hat."
Mit großen Augen hingen sie an meinen Lippen und ich genoss es. Um jetzt aber eins klarzustellen, ich war bestimmt nicht einer dieser Highschoolzicken, die sich NUR mit ihren Haaren beschäftigten und nichts anderes im Kopf hatten, als der Kapitän der Schulmannschaft!
„Und wie küsst er?"
„Nichts Besonderes. Ich würde sagen ganz gut, aber nicht mehr."
„Du hättest Lillys Gesicht sehen sollen, als sie gehört hat, dass du mit Singer verschwunden bist!"
Ich lachte und setzte mich dann auf meinen Platz. Wenn ich ehrlich war, war mir diese ganze Situation etwas unangenehm, aber was soll's!
Ich verfolgte gespannt den Unterricht und seufzte erleichtert, als es klingelte und wir Mittagspause hatten.
Cooper wartete bereits vor dem Klassenraum auf mich und bedachte mich mit einem matten Lächeln. Er tat mir leid. Wie ein Schluck Wasser stand er da und musterte mich. Diese blauen Augen schienen enttäuscht zu sein und ich ahnte auch, warum.
„Was ist los, Cooper?"
Betreten sah er zum Boden, bevor er wieder seinen Blick hob.
„Stimmt es?"
„Stimmt was?"
„Du und Singer."
Wir schlenderten um die Ecke und ich versicherte mich mit einem kurzen Blick, dass wir alleine im Gang waren.
„Er hat mich geküsst, mehr war da nicht."
Cooper spannte sich und blieb stehen. Abschätzend sah er mir in die Augen und zuckte schließlich mit den Schultern.
„Das ist deine Sache."
Himmel, dieser Junge machte mich noch fertig. Er brachte es doch tatsächlich fertig, mir ein schlechtes Gewissen zu machen!
„Coop. Ich bin mir zwar nicht so sicher, dass es dich etwas angeht, aber ich springe nicht mit jedem Kerl ins Bett und bin sogar noch Jungfrau. Also mach dir keine Sorgen."
Seine Augen weiteten sich und ich konnte sehen, wie er leicht rot wurde. Irgendwie war mir klar, dass es ihm peinlich war, mit mir darüber zu reden, doch ich schämte mich nicht.
„Mae, ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich wissen wollte."
Sein Lächeln kehrte langsam wieder zurück und ich konnte ein wenig von meinem alten Cooper wiedererkennen. Den selbstsicheren und leicht machomäßigen Cooper.
„Ich bitte dich, das wolltest du doch schon die ganze Zeit wissen!"
„Da ist jemand aber ganz selbstsicher."
„Fein, wie du meinst. Vergiss es einfach."
Wie selbstverständlich zog er mich kurz an seine Seite und gab mir einen Kuss auf den Haaransatz. „So ein schöner Körper noch unberührt, ist eine wahre Seltenheit."

„Okay, ich dachte, es interessiert dich nicht."
„Meine Neugierde kennt keine Grenzen... schon mal von einem Kerl befriedigt worden?"
Er grinste mich hämisch an und ich stieß meinen Ellenbogen in seine Seite.
„Dir geht es wohl zu gut! Schäm dich, Cooper! Aber nein, bis jetzt reichen mir meine Finger vollkommen aus."
Damit ließ ich ihn stehen. Verdutzt starrte er mir nach und rieb sich ratlos die Stirn. Das hatte er wohl nicht erwartet...
Mein Bruder wartete bereits ungeduldig auf mich. Stieg schnell auf die Rückbank und schnallte mich an. Vorne saß Cooper, der mich blöd angrinste.
„Was?"
Genervt schaute ich aus dem Fenster und beobachtete wie die Menschen und Häuser an uns vorbei rauschten.
„Alles in Ordnung, Mae?"
Jack schaute mich besorgt aus dem Rückspiegel an.
„Schau gefälligst auf die Straße oder hast du vor, uns umzubringen?!"
„Mach mal halblang. Was ist los?"
Schulterzuckend lehnte ich mich ein bisschen nach vorne und lächelte.
„Nichts. Ich habe lediglich schlechte Laune."
Er beließ es dabei und ich war froh, als wir die Einfahrt hochfuhren und ich endlich in mein Zimmer verschwinden konnte. Irgendwie verwirrte mich Cooper. Als er so im Auto gesessen hatte und ich seinen Geruch tief eingesogen hatte...
Meine Zimmertür ging auf. Erschrocken fuhr ich auf.

„Schon mal was von anklopfen gehört?!"
„Beruhig dich, ich bin es doch nur."
Cooper setzte sich zu mir aufs Bett und schaute mich ernst an. Ich betrachtete jeden Zentimeter von ihm genau. Wie sich seine Stirn leicht in Falten legte und kleine Fältchen an den Mundwinkeln auftauchten, als er seine Lippen kräuselte.
„Was willst du?"
„Jack ist kurz weg und ich dachte mir, ich leiste dir so lange Gesellschaft."
„Coop, du nervst."
„Was so viel bedeutet wie, bitte bleib."
Ich lächelte ihn müde an. Er kannte mich. Wirklich. Und in diesem Moment war ich ihm für sein penetrantes Verhalten dankbar.
Ich lehnte mich gegen seine Brust und schloss für einen Augenblick meine Augen. Seine Hand lag an meiner Hüfte, aber diese Berührung hatte nichts Anzügliches, sondern eher eine beruhigende Wirkung auf mich.
Ja, mir wurde es manchmal einfach zu viel. Das Leben als beliebte Schülerin von reichen Eltern war nicht einfach und verlangte mir einiges ab. Normalerweise würde ich gar nicht so oft auf Partys gehen, wenn es nicht meinem Ruf schaden würde.
Ich sah zu Cooper der mich aufmerksam beobachtete.
„Nur einer meiner Durchhänger. Keine Sorge."
„Das sagst du jedes Mal, ma belle."
„Dein Französisch zieht bei mir nicht, Coop."
„Ich vergaß, du verstehst nach vier Jahren Französischunterricht immer noch kein Wort."

„Je t'emmerde!!" (Leck mich!!)
„Jetzt sofort?! Mit vergnügen."
„Ach, halt einfach die Klappe."
Er zwickte mich in die Seite und ich kicherte unwillkürlich auf. Natürlich zwickte ich zurück und es artete irgendwann in eine wilde Kissenschlacht aus. Ich lag unter ihm und bewunderte seine breiten Schultern, die mir vorher nicht wirklich aufgefallen waren. Sein Körper lag schwer auf meinen, aber sein Gewicht lastete nicht ganz auf mir. Es war so vertraut, seine Nähe und es fühlte sich gut an.
Jetzt war ich vollkommen verwirrt. Sein Atem streifte warm über meinen Hals und Schauer liefen mir über den Rücken. Seine Augen ruhten auf meinem Gesicht und ich wurde rot. So nahe waren wir uns bis jetzt nie gekommen.
Ein Räuspern.
„Störe ich?!"
Lachend schubste ich Cooper von mir runter und versuchte meine eigene Unsicherheit zu verbergen.
„Wir wollten uns gerade die Kleider von Leib reißen, aber du störst nicht."
Cooper stand auf und drehte sich zu mir um.
„Wollten wir das?! Wenn das ein Angebot ist, ich kann gerne nachher wiederkommen."
Er zwinkerte mir zu und ging dann mit Jack. Die beiden würden einen Männerabend verbringen und zwar hier, zwei Zimmer weiter. Meine Eltern waren über das Wochenende weg und wir hatten sturmfrei. So weit, so gut. Was mache ich denn jetzt?
Ich lag auf meinem Bett und las das Buch, das wir für den Deutschunterricht brauchten. Dabei verschwand ich in eine andere Welt und konnte mich treiben lassen. Das Gefühl der inneren Ruhe, erfüllte mich und entspannt sank ich immer tiefer in meine Kissen. Ein paar Kerzen brannten und spendeten mir schwaches Licht. Draußen war es bereits dunkel und die Atmosphäre in meinem Zimmer ließ mich seufzen. Es gab nichts Schöneres, als einen gemütlichen Abend bei Kerzenschein und mit einem guten Buch.
Langsam tränten meine Augen und schließlich richtete ich mich auf und legte das Buch beiseite. Mit einem Seufzer ziehe ich mich aus und gehe ins Bad.
Unter der Dusche drehe ich das Wasser auf und schreie vor Schreck auf. Eiskaltes Wasser floss an mir hinunter, wurde aber mit der Zeit immer wärmer.
Das Bad füllte sich mit Dunst und ich lehnte meine Stirn gegen die Fließen, während das heiße Wasser meinen Körper wärmte. Wie von selbst strichen meine Hände über meinen Körper. Zuerst ganz sanft über meine Brustwarzen und dann immer tiefer. Ich stöhnte, als ich leichten Druck auf meinen Kitzler ausübte. Gedehnt langsam fuhr ich durch meine Spalte und spielte mit meiner anderen Hand abwechselnd an meinen Brüsten. Ich bekam Gänsehaut und schloss die Augen. In meiner Mitte wütete es bereits. Mein Unterleib zog vor Lust und Erregung und ich spürte meine Feuchte. Keuchend drang ich erst mit einem, dann mit zwei Fingern in mich ein und bewegte sie quälend langsam. Erst, als ich mich kaum noch halten konnte, wurde mein Rhythmus schneller und stärker. Mit einer Hand stützte ich mich an der Wand ab und erzitterte, als ich meinen Höhepunkt erreichte. Stöhnend zog ich meine Finger raus und seifte mich ein. Dabei behielt ich die Augen geschlossen. Erst als ich den Duschkopf nahm und die Seifenreste gründlich abspülte, machte ich sie wieder auf und stockte. Er stand mit geweiteten Augen da und schaute mich an. Die Hände in den Hosentaschen und mit zusammengebissenen Zähnen. Seine blauen Augen funkelten wild.
Erschrocken schnappte ich mir mein Handtuch und wickelte es mir um. Mir war egal, ob es nass wurde, weil die Dusche immer noch lief. Da stand er, wie eine Statue... 

Leidenschaft verboten!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt