O-h-o!

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Es war komisch hier zu sitzen und Brown dabei zu beobachten, wie er redete. Er blickte immer wieder zu mir rüber, womit er mich ziemlich nervös machte. Aber hey! Was sollte es?! Ich war glücklich und das würde sich auch so schnell nicht mehr ändern. Hätte ich zu dem Zeitpunkt gewusst, was mich in ungefähr zwanzig Minuten während der Pause erwarten würde, wäre ich sicherlich erst gar nicht aus dem Bett gestiegen.
Mühsam konzentrierte ich mich auf den Unterricht. Als es klingelte, packte ich meine Sachen zusammen und folgte Amy, Jess und Hanna in die Pausenhalle.
"Schön, dass du wieder mit uns abhängst."
Sie hatten recht, in letzter Zeit hatte ich meine Freunde vernachlässigt und das tat mir leid.
"Wie wäre es, wenn ihr am Freitag alle zu mir kommt und wir einen DVD-Abend machen?"
Ich sah sie mit dem Hundeblick, der immer zog, an und lachte, als sie nickten.
"Schaut euch mal Lindsay an! Die sieht ganz schön wütend aus."
Ich drehte mich um und konnte sehen, wie dieses Miststück mit wild fuchtelnden Armen auf uns zu kam.
"Sie ist bestimmt noch nicht darüber hinweg, dass mein Bruder sie doch nicht will."
Die drei sahen mich mit großen Augen an und klatschten in die Hände.
"Das wussten wir ja noch gar nicht! Geschieht ihr recht!"
Durch das Stimmengewirr der Schüler hörte ich meinen Namen.
"Maelle!!"
Lindsay ähnelte einer Furie. Im Gesicht hatte sie rote Flecken und ihre Haare standen in alle Richtungen ab. Doch mir verging schlagartig das Grinsen, als sie vor mir stehen blieb und mir eine Ohrfeige gab. Überrascht und sofort allamiert taumelte ich zurück und riss die Augen auf.
"Sag mal, hast du sie noch alle?!"
Ich stieß sie an der Schulter zurück und funkelte sie zornig an.
"Du bist an allem Schuld. Wegen dir hat Jack sich von mir getrennt. Was glaubst du eigentlich wer du bist?!"
"Hast du dir vielleicht mal überlegt, dass es nicht an mir oder Jack liegt, sondern an dir?! Du bist ein kleines, aufgeblasenes Miststück, das nichts besseres im Kopf hat, als beliebt zu sein. Du liebst Jack nicht und wunderst dich, warum er so ein Flittchen wie dich abschießt? Wie armselig man nur sein!"
Um uns herum hatte sich ein Kreis gebildet und es war still. Keiner sagte mehr was und wartete gespannt darauf, was noch passieren würde.
"Pf. Ich glaube du bist eifersüchtig, dass er mich lieber mag als dich! Seine eigene Schwester."
"Und ich glaube, dass du nicht damit umgehen kannst, dass Mae bei mir immer an erster Stelle stehen wird und du mir nie etwas bedeutet hast", erklang Jacks Stimme hinter mir. Ich drehte meinen Kopf leicht zur Seite und erhaschte einen kurzen Blick in sein Gesicht. Die zwei Sekunden reichten allerdings um zu sehen, dass er stinksauer was und die Situation bestimmt eskalieren würde, wenn einer von uns nicht nachgab.
"Wieso tust du mir das an? Wir lieben uns doch!"
Lindsay ging auf Jack zu, doch der schüttelte nur den Kopf und legte eine Hand auf meine Schulter.
"Nein, haben wir nicht. Und jetzt lass gefälligst meine Schwester in Ruhe. Sie hat besseres zu tun, als sich vor dir zu rechtfertigen, mal abgesehen davon, dass sie es gar nicht erst nötig hat."
Er führte mich ohne ein weiteres Wort durch die Menge hindurch, bis zu den Toiletten. Er schaute sich um und überprüfte die Kabinen des Jungenklos, bevor er mich rein zog und die Kabinentür hinter uns schloss.
"Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass sie so eine Sache daraus machen würde."
"Kein Ding. Ich denke, sie hat jetzt gemerkt, dass sie gegen uns zwei nicht ankommt", grinste ich schelmisch und stellte mich auf die Zehnspitzen. Meine Lippen berührten seine nur ganz kurz, bevor ich mich von ihm löste und gehen wollte. Doch er hielt mich zurück und nahm mein Gesicht in seine Hände.
"Ich liebe dich."
In diesem Moment zeigte er mir seine Gefühle und ich erkannte auch ein wenig Angst in seinen Augen. Es war so berauschend und selten, dass er mich hinter seine Fassade schauen ließ, dass ich gar nicht bemerkte, wie er mich auf einmal küsste. Ohne Zunge und doch so ausdrucksstark! Ich schloss die Augen und seufzte zurfrieden in den Kuss hinein.
Die Pause war zu ende und wir schlichen uns wieder auf den Gang. Jack brachte mich noch zu meinem Klassenraum, ehe er mit eiligen Schritten davon ging. Als ich den Raum betrat, lagen alle Blicke auf mir. Natürlich war es mir unangenehm, aber ich ließ mir nichts anmerken. Amy wartete bereits ungeduldig an ihrem Platz auf mich und klatschte freudig in die Hände.


"Lindsay ist vorhin heulend weggelaufen."
"Ein bisschen leid tut sie mir ja schon."
"Aber sie hat es verdient."
Schulterzuckend versuchte ich dem Unterricht zu folgen, was mir den restlichen Vormittag nur schlecht gelang. Als ich in Mikes Wohnung ankam, war er nicht da. Gelangweilt setzte ich mich an meine Hausaufgaben und erledigte diese in Rekordzeit. Danach machte ich mir etwas zu essen uns setzte mich vor den Fernseher.
Es klingelte an der Tür und ich ging stirnrunzelnd zur Tür. Mike hatte einen Schlüssel und sonst kam eigentlich niemand hier her. Doch mein Misstrauen verflog gleich wieder, als ich sah, wer da stand.
"Was machst du den hier?!"
"Freude sieht aber anders aus."
Jack lächelte mich an und drückte mir einen riesigen Blumenstrauß in die Hand.
"Da hat jemand aber ein schlechtes Gewissen."
"Na ja. Ich hab mich wie ein totales Arschloch verhalten, in der letzten Zeit... und das möchte ich eben jetzt ändern."
"Komm schon rein, du Spinner."
"Hey!"
Ich buxierte ihn ins Wohnzimmer und stellte schnell die Blumen in eine Vase mit Wasser. Dann setzte ich mich zu ihm und sah ihn erwartungsvoll an.
"Also, was führt dich zu mir?"
"Das ist nicht dein Ernst oder?!"
Ich kicherte und lehnte mich zurück.
"Wieso nicht?"
"Muss ich einen Grund haben, um die Frau zu besuchen, die ich liebe?"
"Na wenn das so ist!"
Er packte mich an meinen Hüften und schon saß ich auf seinen Schoss. Er zog meinen Kopf zu sich und küsste mich gierig auf die Lippen. Seine Zunge fuhr über meine Unterlippe und er biss sanft in sie hinein. Nach einer Weile löste ich mich von ihm und sah ihn prüfend an.
"Wir können nicht immer miteinander schlafen, wenn wir uns treffen!"
"Warum nicht?"
"Weil wir ruhig auch mal etwas anderes machen könnten. Nicht, dass ich es nicht genießen würde."
"Wenn du meinst... und was wollen wir dann machen?"
"Wir könnten essen gehen oder so?"
"Schön. Wenn du das unbedingt willst. Dann lass uns am Sonntag essen gehen und bis dahin einfach weitermachen, wo wir aufgehört haben."
Ich ergab mich und fing an zu lachen, als er mir über den Hintern streichelte.
"Was ist?"
"Ich bin da kitzlig."
Jack seufzte kopfschüttelnd und begann an meinem Hals zu knabbern. Er zog mir mein Oberteil aus und fuhr gierig über meine nackte Haut.
"Lass uns in mein Zimmer gehen."
Knurrend warf er mich über seine Schulter und steuerte mein Schlafzimmer an. Mit einem lauten Schrei fiel ich auf das Bett und Jack legte sich gleich über mich. Unsere Klamotten waren ziemlich schnell ausgezogen und aus einem mir unerfindlichen Grund wurde ich rot, als ich völlig nackt unter ihm lag. Er bemerkte das natürlich und musterte mich skeptisch.
"Hast du irgendwas?"
"Nein."
Liebevoll verteilte er Küsse auf meinem Gesicht und verschränkte seine Finger mit meinen. Er nahm meine steifen Brustwarzen abwechselnd mit seinem Mund in Beschlag, wobei er seinen Blick nicht von meinem löste. Schließlich hinterließ er eine feuchte Spur mit seiner Zunge und nahm meinen Mund in Besitz. Dabei drang er vorsichtig und sanft in mich ein. Ich stöhnte gegen seine Lippen, die sich kaum merklich zu einem Lächeln verzogen.
Alles war so ungewohnt sanft. Sonst hatten wir immer wilden und hemmungslosen Sex und heute war er einfach nur leidenschaftlich und schön. Ich genoss seine Nähe und das intensive Gefühl, das zwischen uns herrschte. Auch als wir später duschten und dann einfach nebeneinander im Bett einschliefen.

Der Morgen war einfach wundervoll. Gut, Jack hatte mal wieder seine Morgenlatte und ich konnte einfach nicht die Finger von ihm lassen, das machte alles eigentlich nur etwas erotischer als gedacht. Nachdem wir uns ausgiebig miteinander beschäftigt hatten, zog ich mich an und packte meine Tasche.
„Jack, beeil dich mal. Ich will noch pünktlich zur Schule kommen!"
„Was hast du nur immer mit der Schule?! In deinem Bett ist es viel bequemer!!"
„Du Scherzkeks, ich muss mein Abitur machen."
„Brauchst du nicht, ich sorge schon für uns zwei."
„Klar doch. Und was mach ich dann den ganzen Tag?"
„Im Bett auf mich warten?"
Er setzte seine Engelsmiene auf und ich konnte nicht anders, als ihn zu küssen.
„Das hättest du wohl gerne."
Schwups, hatte er einen Klaps auf den Hinterkopf bekommen.
Wir wollten gerade gehen, als Mike durch die Tür herein kam. Mit blieb das Lächeln in der Kehle stecken, bei seinem Anblick...

Leidenschaft verboten!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt