Es ist soweit, heute treffen wir uns zum ersten mal. Ich hab etwas Angst... oder ist das nur die Aufregung? Egal, ich freue mich ihn zu sehen. Wir haben uns schon einmal gesehen, naja viel mehr war ich wieder in meinen Gedanken, beim Joggen und hab ihn umgerannt. Ich half ihm auf und wollte mich entschuldigen, doch was war los mit mir? Ich konnte nicht, ich war wie erstart. Er sieht gut aus, sehr gut und vielleicht war das auch der Moment in dem ich merkte, dass ich Schwul bin. Als ich mich wieder gefangen hatte, versuchte ich ihm stotternd zu erklären, dass es mir leid tut. Ich hoffe er denkt, ich war nur so nervös weil es peinlich war. Wir unterhielten uns noch kurz und er fragte ob ich Insta hab. Natürlich hab ich ihm mein Username gegeben. Noch am selben Abend schrieb er mir. Damit hab ich nicht gerechnet. Obwohl er nach meinem Account fragte. Der süße Typ aus dem Park schrieb mir, ich wusste garnicht was ich antworten sollte. Nachdem ich versucht habe meine Gedanken zu ordnen schrieb ich ihm wie ein ganz normaler Mensch zurück. Das ich schon von diesem simplen >Hey< nervös wurde, zeigt mir noch mehr, das ich ihn irgendwie sehr mag. Bevor ich ihn das erste mal sah, war mir nie wirklich klar was ich will. Ich hatte immer das Gefühl anders zu sein. Auch wenn ich immer versucht hab mich anzupassen. Ich war schon immer auf meinen Zwillingsbruder neidisch, er ist überall besser als ich. Er schreibt die guten Noten. Er ist ein toller Sportler und hat eine beineidenswerte Beziehung. Immer wenn ich Jason und Skyla zusammen sehe, denke ich darüber nach, wann ich endlich jemanden haben werde der mich so liebt, wie die Beiden sich. Immer hab ich darüber nachgedacht, wie sie aussehen sollte, was für einen Charakter sie haben soll... oder ob es überhaupt eine "Sie" sein soll. Ich war immer so verwirrt und glaube, seit dem ich Lukas kenne, hab ich meine Antwort. Ich bin Schwul. Ja, und ich liebe Lukas. Es sind jetzt etwa 3 Wochen vergangen seit seinem ersten >Hey<, und die Vorfreude ihn Heute zu sehen, wird immer größer. 15:30 Uhr, ich geh Los. Wir treffen uns im Park, da wo ich ihn... Da wo ich mich vor ihm das erste mal zum Deppen gemacht hab. Vielleicht hab ich doch Angst mich mit ihm zu treffen, was wenn ich wieder irgendetwas Peinliches mache und er mir nie wieder schreibt. Auf dem Weg zum Park, mache ich mir nur solche Gedanken. Mir ist es völlig gleichgültig ob mein Bruder oder unsere Eltern mir glauben, dass ich nur spazieren gehe. Alles woran ich denken kann ist: worüber reden wir? Wohin gehen wir? Was wenn ich mich noch mehr blamiere? Oder er doch nicht so Perfekt ist wie ich denke? Was? Er soll nicht Perfekt sein? Doch, das ist er. Er hat mir erzählt, dass er Gitarre spielt. Er ist Spanier. Er geht genauso wie ich gern Joggen und seine lieblings Pizzeria ist Antonio's, so wie meine. Was wenn wir dahin gehen? Das ist auf jeden Fall etwas, dass wir gemeinsam haben. Da ist er, ich bin ganz Fasziniert von seinen schulter-langen roten Haaren, dem schwarzem Sidecut, seinen Muskeln und dieses coole Piercing an seiner Aufenbraue. Ich würde mich auch gern Piercen lassen, aber meine Mama verbietet es. Mein Vater ist da anders, er ist selbst gepierced. Sein >Hi Jonas< reist mich aus meinen Gedanken. Diese tiefe Stimme, dieses Lächeln, seine Grüppchen... Hab ich mich gerade noch mehr verliebt? >Hey Lukas< Antwortete ich ihm und lächle zurück. Eine unerträgliche Stille baute sich zwischen uns auf, die er glücklicher Weise zerstörte, als er mich fragte wie es mir geht. Die Frage nach dem Stand der Dinge, immer die selbe langweilig und nichts sagende Antwort >Gut, und dir?<. Wenn er nicht gesagt hätte, das er Hunger hat und nicht gefragt hätte ob wir zu Antonio's wollen, hätte uns die Stille wieder eingenommen. Es waren etwa 10 min. bis zur Pizzeria. Er fragt wie mein Tag war. >Naja, so wie immer. Aufstehen, Schule, nach Hause gehen, Hausaufgaben... Und deiner? < frage ich und lächle ihn an. Er wird Nervös, und antwortet >Genauso<. Das war etwas Komisch, aber ich schenke dem nicht weiter beachtung. Ich hab angefangen über Jason zu reden. Ich hab ihm schließlich noch nicht gesagt, dass es mich zweimal gibt. Er versuchte witzig zu sein und fragte ob Jason es spürt wenn er mich haut. Ein schmunzeln kam mir über die Lippen >wieso glauben das alle? Wir sind nur Geschwister und nicht Telephatisch miteinander verbunden<. Natürlich machte er nur Spaß, >an Übernatürliches glaub ich nicht<, sagt er lachend. Auch wenn mich die Welt der Fabelwesen und Mysterien schon immer begeistert hat, glaube ich auch nicht an alles Übernatürliches. Ich glaube an Aliens und um erhlich zu sein auch an Geister, aber das wars dann schon. In der Pizzeria angekommen bestellten wir uns beide eine kleine Pizza, ich eine Margarita und er Pizza Hawaii. Wir essen aber nicht dort, sondern gehen auf den alten Skaterplatz gegenüber. Er nimmt ein stück Ananas, wirft es hoch und fängt es mit dem Mund. Ich war beeindruckt, aber kann ich ihm das sagen? Oder hält er mich dann für komisch? Schließlich tat er das nicht um mich zu beeindrucken, sondern nur weil ihm danach war. Ich frage ob er das immer macht, und er sieht mich kurz überrascht an, als hätte er diese Frage nicht erwartet. >Oft< sagt er und beißt von seiner Pizza ab. Wir reden weiter, über unsere Familien, unsere Freunde, und ich will ihn fragen wie es mit einer Freundin läuft. Schließlich sind wir ja zwei Dudes die sich im Park kennengelernt haben und jz Kumpels sind, da kann man so etwas doch fragen, oder? Diese Frage stelle ich mir den ganzen Nachmittag, doch ich spreche ihn nicht auf sein Liebesleben an. Dafür ist es noch zu früh. 18:45 Uhr, sein Handy klingelt. >Ja?... Bei Antonio's ... Mit nem Kumpel... Okay< und damit war das Gespräch beendet. Seine Mutter wollte das er nach Hause kommt. Er schlägt vor, dass wir uns Morgen wieder treffen, gleich nach der Schule. Ich habe 13 Uhr schluss und wir treffen uns ca. eine Stunde später. Wir wohnen in verschiedene Richtungen. Also verabschieden wir uns und gehen nach Hause.
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Nobody Knows I'm Gay
Roman d'amourJonas hat sich Total in Lukas verknallt, aber wird er sich dazu überwinden ihm das zu sagen? Wie werden seine Familienmitglieder, Freunde und Klassenkameraden darüber denken? Und welche aufgaben und Hindernisse müssen sie sonst noch überwinden?