Kapitel 11: Lukas Leben

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Lukas PoV

Ich finde es so süß von Jonas, dass er mir helfen will das ganze Zeug von Mabel zu mir zu bringen, aber ich kann ihn einfach nicht zu mir bringen. Es wird genauso enden wie mit Tom. Er wird sich verändern sobald ich ihn zu mir bringe, das tun sie alle. Ich hasse dieses Leben, immer hab ich das Gefühl ich könnte niemandem vertrauen. Ich wurde schon so oft von meinen "Freunden" enttäuscht. Alle wollen sie immer nur mein Geld. >OMG du bist der Sohn von Morgan Miller!? Er ist soo ein toller Schauspieler< >Wow so ein Leben hätte ich auch gern< >Du, hast du vielleicht mal...-< >Nein! Verdammt, ich hab kein Geld für dich! Lasst mich in Ruhe, wenn ihr nur mein Geld wollt. Solche Freunde brauch ich nicht!<. Ich schrie meine Haustür an während ich meine Hand zu einer Faust machte. Wütend krammte ich meinen Schlüssel aus der Hosentasche und schloss die Tür auf. Ich ging rein und schloss die Tür hinter mir. >Er ist nicht so< sagte ich mir selbst immer wieder als ich an der Haustür runter rutschte. Mir kamen Tränen in die Augen, die ich sofort weg wischte. Mabel hatte sich in die Ecke, am ende des Eingangs, verkrochen. Warscheinlich hab ich ihr Angst gemacht, als ich einfach rumbrüllte. Ich rief sie mit einer beruhigenden Stimme zu mir, als ich langsam meine Hand zu ihr streckte und auf allen Vier zu ihr krabbelte. Sie zu streicheln beruhigte mich ein wenig, und ein kleines Lächeln kam mir über die Lippen >Ich weiß er ist nicht so, er liebt mich... So wie ich ihn<. Im Schneidersitz saß ich nun auf den kalten Fliesen, vor unserem weißen Schuhschrank. Ich vertraue Jonas, ich würde ihm alles sagen ohne zu zögern, und trotzdem hab ich Angst, dass er wie alle andern wird, wenn er erfährt, dass ich reich bin. Mein Handy vibrierte als ich gerade Mabel los ließ und aufstehen wollte. Ich zog mich am Schuhschrank hoch und zog meine Schuhe aus, als ich mein viel zu teures Handy aus der Tasche nahm. Ich ging auf den Chat meiner Cousine. Die einzige aus meiner Familie, die in meiner Nähe ist. Meine Eltern sind immer in Spanien oder in der USA, sie kommen nur selten zu mir nach Berlin. Ich wollte nie in ein anderes Land, also haben sie hier ein Haus gekauft und eine Nanny für mich eingestellt.

Sabrina >Wie geht es meinem Lieblings Cousin? <3 <
Lukas > Was ist?<
Sabrina > du könntest ruhig netter sein<
Lukas >Ich komme nicht, um mit euch Weinachten zu feiern<

Meine Tante konnte ich noch nie leiden und ihr Mann ist nicht besser, jedoch mag ich Sabrina. Sie ist die einzige die immer für mich da war, auch ohne Geld.

Sabrina >Ich wollte zu dir, am Sonntag<
Lukas >Wieso? <
Sabrina >Naja ich hab Geburtstag und will dich sehen<
Lukas >sie erlauben dir keine Party, nicht wahr?<
Sabrina >Doch tun sie! Wenn sie bei dir ist<
Lukas >nagut... <
Sabrina >Du bist Toll, danke Luki<
Lukas >nenn mich nicht so, bitte<
Sabrina >nagut, aber nur weil du ja gesagt hast<

Stimmt, wieso hab ich eigentlich ja gesagt? Das ist mein Haus, hier wird ne Party gefeiert wenn ICH darauf lust hab. Ich ging endlich aus dem Eingang raus ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch. Ich warf mein Handy bei Seite und nahm mir die Fernbedienung. Ich machte den Fernsehr an und stand wieder auf. Ich wollte mich einfach nicht so alleine fühlen. Julia, meine Nanny, ist gerade Einkaufen und beschäftigt sich auch so selten mit mir. Sie ist ja auch eigentlich nur da, weil meine Eltern nicht wollen, dass ich alleine Wohne. Ich nahm das Zeug von Mabel und stellte es da hin, wo ich es haben wollte. Das Hundebett neben die Couch, die Futternäpfe in die Küche, usw. Als ich damit fertig war und wieder nach ihr sehen wollte, stand sie vor der Terrassen Tür und lief aufgeregt hin und her. Ich öffnete die Tür und sie rannte raus in den Schnee. Ich ging sofort hinterher, da ich sie besser nicht dort verlieren sollte. Ein weißer kleiner Hund und 20cm hoher Schnee ist keine gute Kombination. Sie kam zurück vom Rasen auf die Holztreppe, die hoch zur Terrasse führt. Mit Schnee auf der winzigen schwarzen Nase und hechelnd stand sie vor mir. Sie sah so glücklich aus, und das machte mich auch sehr froh. Ich nahm mir mein Handy und machte ein Foto, welches ich dann meiner Mutter schickte. Sie hat mir einen Welpen erlaubt, da ich die meiste Zeit allein bin, Zuhause-Unterricht und keine Hobbys. Wie kann ich da anders als allein sein? Von Jonas hab ich meine Eltern noch nicht erzählt, dass hat Ani für mich erledigt. Aber sie wissen nicht, wie wichtig er wirklich für mich ist. Sie denken er sei nur ein Freund, obwohl sie wissen, dass ich Schwul bin, schließlich wussten sie ja auch von Tom. Und sie wissen auch, warum ich diesen Menschen nie wieder in meinem Leben haben will. Der größte Fehler meines Lebens war mich in ihn zu verlieben, von Anfang an wollte er nur mein Geld, obwohl ich so gehofft hatte er sei anders. Er wusste schon immer wer meine Eltern waren und ich hab ihm trotzdem vertraut. Jonas dagegen hat keine Ahnung, er mag mich wegen mir, nicht wegen meinen Eltern. Er kennt sie nicht, er kennt mein Leben nicht, er kennt nicht einmal meinen Nachnamen, und trotzdem hat er mir zuerst gesagt, dass er mich liebt. Seit dem ersten Moment an, konnte ich nichts anderes als an ihn denken. Er war so süß als er das erste mal vor mir stand, als er mich umgelaufen hat und so nervös vor mir stand. Ich habe mich sofort in seine wunderschönen blauen Augen verliebt, in diese roten wangen, die er immer noch bekommt wenn er mich ansieht, in diesen wunderbaren Menschen, dem ich vertrauen kann wie keinem zweiten. Als ich mit Mabel spielte wurde es immer später, es war schon lange dunkel und ich sollte langsam ins Bett.

Nobody Knows I'm GayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt