Kapitel 6: Erster Arbeitstag

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Nach der Schule gehen wir nach Hause und ziehen diese hässliche Schuluniformen aus. Ich öffne dieses graue Jackett und lockere die Gelb-Orange-gestreifte Krawatte. Jason und ich ziehen immer das selbe an, weil wir es witzig finden, wenn die anderen nicht wissen wer wer ist. Heute: einen weißen Hoody und eine schwarze Jeans mit offenen Knien. Jay ging aus dem Zimmer um Felix, seinen besten Freund, rein zu lassen. Ich nehme mein Handy und will gerade zu meinem ersten Arbeitstag, als Nik plötzlich hinter mir steht. Er sieht Jason mit Felix und wendete sein blick wieder zu mir >Hast du kein Hausarrest?< fragt er verwirrt, da er weiß das ich es bin, weil ich nie etwas mit Felix mache. Ich ertrage ihn da mein Bro ihn mag, aber alleine muss ich mit dem keine Zeit verbringen. Unser Vater steht glücklicherweise daneben und rettet mich >Den haben wir aufgehoben, er darf gehen< lügt er ihn an. Natürlich ist mein Hausarrest nicht aufgehoben, aber wie soll ich erklären, dass ich trotz Hausarrest weg gehe? Ich werfe unserem Vater ein dankendes Lächeln zu und gehe los. 3Km, eigentlich kann ich dahin Joggen, das ist nicht weit, also lauf ich los, durch den Park, und dann über die Straße. Ich bin etwa 10 min zu früh da, aber das war nicht schlimm, besser so als zu spät. Ich gehe rein zu meiner Chefin Kimberly. Ihr gehört der Laden, sie ist eigentlich echt nett und viele Jungs kommen her um sie zu sehen. Wir gehen in den Pausenraum, im hinteren Teil, wo sich auch die Toiletten befinden. Wieso arbeiten hier nur Mädchen? Es gibt keine Umkleiden und wir ziehen uns im Pausenraum um. Für sie ist es ja kein Problem sich voreinander umzuziehen, aber jetzt wo ich hier Arbeite? Ich hoffe es stört sie nicht, natürlich werde ich nicht wie ein bekloppter zusehen wenn sie sich umziehen... Schließlich bin ich schwul und intressiere mich garnicht dafür. Kimberly gibt mir meine Arbeitsuniform und ich ziehe sie an. Ein blaues Hemd und eine weiße Schürze. Sie erklärte mir wie alles funktioniert, die Kasse, wie viel Eis als eine Kugel zählt, usw. . Zuerst stehe ich nur hinter der Theke, und gebe Eis in der Waffel oder im Becher raus. Das sieht sie sich eine Weile an und gibt mir Tipps, wenn etwas nicht der normalen Ordnung entspricht. Nachher darf ich auch selbst die Kasse bedienen. Natürlich mit aufsicht. Irgendwie ist es ganz interessant und hat Spaß gemacht. Also, was heißt Spaß? Es ist Arbeit, aber es fühlt sich gut an etwas für sein Geld zu tun. Der Tag geht schnell rum und in etwa 15 Minuten hab ich Feierabend. >Hallo Jonas< höre ich, als ich gerade einige Tische sauber mache. Ich drehe mich um und sehe Lukas mit Ani, ich lächel sie an und gehe zurück hinter die Theke. Ich werfe den Lappen zurück in die Spüle, während ich sie nach ihrer Bestellung frage. >Ein Schoko Eis< sagt Anastasia und grinst mich an. Fröhlich lächelnd geb ich ihr ein Becher mit Schoko Eis. Lukas will zwar nichts, aber das ist ok. Ich sage ihm, dass ich gleich Feierabend mache und frage ob er die 10 Minuten noch warten will. Ani lässt ihm gar keine Wahl, er muss warten. Sie setzen sich zum warten an einen Tisch und Ani isst ihr Eis. Ich verkaufe noch etwas Eis und gehe dann zum Pausenraum um wieder meiner normalen Sachen anzuziehen. Ich komme raus und wir gehen ein Stück. Natürlich weiß Lukas, dass ich noch Hausarrest hab und nicht noch mit ihnen zum Park oder so kann. Sie begleiten mich noch bis nach Hause. Wir reden über meinen neuen Job, wie es mir liegt, wie die Kunden sind etc. , jedenfalls anfangs, doch kurz danach kommen wir wieder zu diesem Thema. Ani rennt immer ein Stück vor uns, so können wir uns Unterhalten. >Wann willst du es sagen?< fragt Lukas. Ich war verwirrt warum er das fragt. Natürlich will ich es allen irgendwann sagen, aber ich kann ja nicht raushauen "Wenn wir zusammne sind". Ich überlege was ich ihm sagen kann, da ich es ihnen nicht sagen will ohne jemanden als Beweis vorzubringen, da sie es warscheinlich für einen Witz halten werden. Wenn ich ihm sage "sobald ich jemanden kennenlerne" denkt er sicher ich bin nicht an ihm interessiert, ich will das er weiß wie sehr ich ihn mag, aber ich hab zuviel Angst vor seiner Reaktion. Es kann wieder alles sein, er kann das selbe empfinden oder mich danach nie wieder sehen wollen. Ich wäre gern mit ihm zusammen aber wenn er nicht das selbe will, bin ich froh das wir Freunde sind. Ein Leben komplett ohne ihn kann ich mir einfach nichtmehr vorstellen, dabei kennen wir uns erst knapp einen Monat. Bei mir Zuhause angekommen, fragt er wann ich den wieder raus darf. Ich hab noch 6 Tage, also bis Samstag, Hausarrest. Sonntag ist alles geschlossen und wir können nur zum Park. Das reicht aber, ich will ihn nur sehen. >Wie wäre es wenn wir Sonntag zum Park gehen?< frage ich und hoffe, dass er kommen will. >Klar, aber ohne Ani< wieso ohne Anastasia? Kamm mir durch den Kopf, als erstes. Danach fiel mir ein, dass wir so ungestört sind. Ich freue mich auf die Zeit allein mit ihm. Er ist so lieb und ich kann bei ihm ganz offen über meine Gefühle für andere Jungs sprechen ohne die Angst, dass er mich auslacht. Wir verabschiden uns und ich will gerade die Haustür öffnen als Felix vor mir steht. Er will gerade gehen. Ich hoffe er hat uns nicht gehört oder sonst irgendwas. Und ich denke das hat er auch nicht, ich gehe zur Seite und setze dann meinen Fuß ins Haus. Noch einmal zu Lukas und Ani geguckt und dann rein. Die 3 Treppen hoch und die Wohnungstür aufschließen. Endlich Zuhause. Jason und Niklas sehen mich an als wäre ich Satan höchst Persönlich. >Was ist den?< frage ich, da ich nicht verstehe, was ihnen durch den Kopf geht. Wo ich war wollen sie wissen, was auch sonst? Schnell eine Ausrede. Mama, Papa Hilfe! Ich will nicht, dass sie irgendetwas wissen.

Nobody Knows I'm GayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt