Nobody Knows I'm Gay

Kapitel 35: Wiedersehen

Jonas PoV

Ich lächle mein Handy an, während Jay und Lucy neben mir Laufen. >Uhhhh< sagen beide im Chor während sie mich angrinsen. >Was ist denn?<
>Warum lächelst du so?< fragt Jay. >Naja Ich schreib grad mit Lukas... Er hat gesagt er kommt vorbei wenn Mama und Papa nichts dagegen haben<
>Wie lange habt ihr euch nicht gesehen?<
>Etwa 5 Monate<
Beide freuen sich mit mir. Wir kommen in der Schule an, und setzen uns alle zusammen in die Aula, wo wir später unsere Zeugnissausgabe haben werden. Lusy ist zwar schon im 8. Monat, und sie wird dieses Jahr später nochmal wiederholen, aber zu unserer Abschlussfeier ist sie dabei. Sie gehört ja trotzdem zu unserer Klasse. Ich kann nicht aufhören zu lächeln. Ich freue mich so auf Lukas. Die Mädels aus unserer Klasse sehen das und fangen an zu tuscheln. Später kommt einen von ihnen auf mich zu >Warum lächelt du denn so?<
Aus einer anderen Ecke hören wir >Uhh Jonas hat ne Freundin< Jason, Lucy und ich drehen uns um. Danach sehen wir uns an, und beginnen zu lachen. >Was ist so witzig?< fragt Anna, die mich gerade noch fragte, warum ich glücklich bin. >Ach garnichts< sage ich, während mein Lachen stärker wird. Ich versuche mich wieder zu beruhigen. Ich hab inzwischen gelernt mit meiner Homosexualität umzugehen. Nicht das ich es irgendwann abgestritten hätte, aber ich habe mich nicht gut dabei gefühlt mit jemand anderen als Lukas darüber zu sprechen. Jetzt kann ich das, und ich denke ich werde es ihnen sagen. >Okay... Also, ich hab keine Freundin< Lucy und Jason hören auf zu lachen und sehen mich an. Auch sonst sind alle anderen Augen auf mich gerichtet. >Die Wahrheit ist, ich bin Schwul<
Es ist still. Alle sind überrascht, aber ich bereue nicht, es gesagt zu haben. Danach hören wir von einem Kumpel >Hä ja, erzähl was neues<. Die Jungs aus unserer Klasse fangen an zu lachen. Die Mädchen sind verwirrt >Wieso wisst ihr das und wir nicht?<
>Weil wir Jungs sind, wir wissen es wenn einer von uns schwul ist<. Ich denke ich erkläre es den Mädels so, dass sie es auch verstehe >Was er meint ist, alle Jungs gelten untereinander als schwul, solange sie keine Freundin haben<  Nach dieser Unterhaltung beginnen wir mit der Besprechung für die Abschlussfeier. Der Tag geht ganz entspannt um. Niemand redet weiter mit mir darüber, und das ist auch nicht schlimm. Sie wissen es und ich muss keine dummen Fragen wie "warum bist du schwul?" beantworten. Wieder zuhase gehe ich direkt zu meinen Eltern. >Naaa ihr zwei< sie sehen mich an und mein Vater holt sein Portemonnaie raus >wie viel brauchst du?<
>Ich will kein Geld!<
>Was dann?< fragt meine Mutter, die gerade das Essen zubereitet. >Naja... Lukas hat gesagt, er würde gern mal vorbei kommen und ich wollte fragen, ob er ein paar Tage hier bleiben kann<
Meine Eltern sehen sich an und dann wieder zu mir. >Okay, wann will er denn kommen?<
>Also er würde bestimmt schon Morgen hier sein, wenn das Okay ist<
>Nagut, aber räum vorher dein Zimmer auf<
>Er kann also kommen? DANKE< Ich umarme beide und gehe sofort in mein Zimmer. Ich nehme mein Handy und rufe ihn an.

L >Hey, was gibt's?<
J >Ich hab grad mit meinen Eltern gesprochen... Wann willst du denn hier sein? <
L >Ist Morgen okay? Ich will nicht länger warten<
J >Klingt Perfekt, also Morgen<
L >Ja, ich rede nur noch kurz mit meinen Eltern. Bleib kurz dran<
Ich höre wie Lukas zu seinen Eltern geht und mit ihnen Spricht. Auf Spanisch, was genau er wohl sagt?
L >Okay... Dann bin ich Morgen bei dir<
J >... <
L >Babe... Das ist doch okay, ja?<
J >Hm..? Oh Ja klar, ich uhm... Ich kann nur nicht glauben, daß wir uns wirklich schon Morgen sehen<
L >Heh, doch. Ich schreib dir nochmal, wann genau<
J >Okay, ja... Dann bis Morgen<
L >Bis dann<

Morgen also. Ist das ein Traum? Ich kann ihn wirklich Morgen sehen. Ich habe ihn so unendlich vermisst, besonders anfangs, war es schwer. Und jetzt sind es nur noch wenige Stunden die wir voneinander getrennt sind. Ich bin so glücklich. Am Abend liege ich in meinem Bett. Lukas und ich haben noch etwas geschrieben. Er wird Morgen etwa gegen 9 Uhr landen, mein Vater und ich holen ihn vom Flughafen ab. Ich bin so aufgeregt, dass ich nicht schlafen kann.

J >>Bist du noch wach?<<
L >>Ja, ich kann nicht schlafen<<
J >>Ich auch nicht<<
L >>Ich bin so aufgeregt. Wir sehen uns in weniger als 12 Stunden<<
J >>Ich weiß, aber ich will nicht mehr warten<<
L >>ich auch nicht<<

Endlich schlafe ich ein. Etwa gegen 3 Uhr Nachts kommen wir zur Ruhe. Wir haben noch mal Telefoniert und ich habe gesehen, wie er einschläft. Es klingt vielleicht etwas komisch, aber ich habe ihn noch beobachtet. Nicht auf eine verrückte Art, einfach nur, weil er so süß ist, wenn er schläft. Ich bin kurz nach ihm eingeschlafen und erst wach geworden, als mein Vater mich geweckt hat. >Ich dachte dein Freund kommt in einer Stunde, willst du nicht langsam aufwachen?<
>hm..? Es ist schon 8?< ich stehe schnell auf und mach mich fertig. Eine Halbe Stunde später fahren wir los. Endlich bin ich am Flughafen. Flug XY aus Spanien ist gerade gelandet. Er ist da, ganz nah. Ich stehe vor einer Rolltreppe. Er müsste gleich hier lang kommen. Und da ist er auch, oben an der Treppe. Ich grinse und gehe langsam zur Treppe. Er ist unten bei mir und läuft auf mich zu. Er nimmt mich fest in den Arm. Passiert das gerade wirklich? Ist er das? Wenn das ein Traum ist, will ich nie wieder aufwachen. Er ist in meinem Arm. Ich bin so unendlich glücklich das ich sogar Weine. Die Tränen laufen mir unkontrolliert über meine Wangen, und ein grinsen zieht sich über mein Gesicht. Er nimmt seinen Kopf von meiner Schulter um mich anzusehen. Er weint auch. >Du weinst, wie ein kleines Mädchen< sage ich lachend als ich meine Stirn an seine fallen lasse >Na und? Ich freu mich ja auch wie ein kleines Kind< wir lachen. Er streicht mir die Tränen weg und wir gehen, mit meinem Vater, zu unserem Auto um nach Hause zu fahren.