18| Four of a Kind

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"Männer. Heute ist ein großer Tag für uns. Das Schicksal der Stadt liegt einmal mehr in unseren Flossen. Es wird schwer, aber wir müssen stark sein. Für die Stadt. Für die Welt. Das ist unser Schicksal. Seid ihr bereit?"
Die vier Pinguine hockten in einem Gebüsch im Central Park. Skipper hatte sich auf eine zerquetschte Cola-Dose gestellt, um seine Rede zu halten. Jetzt war peinliches Schweigen eingekehrt. "Skipper", piepste Private. "Es ist nur ein Haar."
"Das Haar eines Grizzlybären! Des größten Feindes der Pinguine!"
"Eigentlich", unterbrach Kowalski, "leben Grizzlys und Pinguine in ganz verschiedenen Teilen der Welt."
"Oh. Ja. Stimmt ja. Ähm, okay. Lasst uns einfach die Mission abschließen."
"Jaaa! Kabooom!", ließ Rico zustimmend verlauten.
Die vier Pinguine huschten aus dem Gebüsch zu einem Baum, dann hinter einen Mülleimer, dann unter eine Parkbank, immer auf der Hut vor den Blicken vorbeikommender Menschen. Endlich erreichten sie den Central Park Zoo. Sie nahmen allerdings nicht den Haupteingang, sondern schlichen an der Mauer entlang und hüpften dann darüber in eines der Gehege.

Die Bewohner des Geheges waren zwei Grizzlys, ein Männchen und ein Weibchen. Im Moment befanden sie sich hinter ein paar Bäumen, außerhalb des Sichtfeldes der Besucher, und spielten Poker. Die Pinguine schlichen sich vorsichtig heran. Allerdings nicht vorsichtig genug. "Skipper", knurrte einer der Bären plötzlich. "Ihr nähert euch mit dem Wind. Wir können euch klar und deutlich riechen."
Kurz raschelte es im Gebüsch, dann standen die vier Pinguine da: Skipper mit seinem üblichen Befehlshaberblick, Kowalski, der auf seinem Klemmbrett herumkritzelte, Rico, der gerade eine Gummiente, die er hochgewürgt hatte wieder in seinen Rachen stopfte und Private, der am ganzen Leib schlotterte. "Was wollt ihr? Wir spielen gerade und ich bin dabei, Bob zu besiegen", meinte die Bärin.
"Das stimmt überhaupt nicht, Lucy!", knurrte der Bär.
Sie quittierte das nur mit einem Schnauben und sah die Pinguine erwartungsvoll an. "Wir sind in geheimer Mission unterwegs", verkündete Skipper.
"Ja ja, wie immer", schnaubte Lucy. "Wollt ihr was von uns? Oder ist unser Gehege nur eine Zwischenstation?"
"Wir sind zu strenger Geheimhaltung verpflichtet."
"Ernsthaft jetzt? Na gut, wir spielen jetzt weiter."
Gesagt, getan. Die Pinguine verschwanden daraufhin wieder im Gebüsch.

"Wieso hast du ihnen nicht einfach gesagt, dass wir ein Haar brauchen?", fragte Private leise.
Skipper sah ihn missbilligend an. "Man fragt nicht nach etwas, das man will. Man nimmt es sich einfach."
Private öffnete den Schnabel aber Skipper hatte sich schon zu den anderen umgewandt. "Kowalski, was ist unser Plan?"
Kowalski sah auf sein Klemmbrett. "Rico zündet eine Rauchbombe, dann können sie uns nicht mehr sehen. Skipper lenkt dann Bob ab, ich Lucy, und Private, du reißt einem von beiden ein Haar aus."
Private wollte protestieren, aber Rico schlug ihm mit der Flosse auf den Rücken. "Du packst das!", schnatterte er.

Die Rauchgranate war kein Problem. Nachdem Rico sie hochgewürgt hatte, zündete er sie und warf sie zwischen die immer noch pokerspielenden Bären. Jetzt wurde es schwierig. Beide Grizzlys begannen zu brüllen und sich um sich selbst zu drehen. In dem Tumult stürzten sich Skipper und Kowalski auf sie, erreichten allerdings nichts und so schloss sich auch Rico ihnen an. Nun war es also am kleinen, hustenden, verängstigten Private. Er atmete tief durch und warf sich ins Getümmel. Von irgendwoher klatschte ihm ein Pickass ins Gesicht, aber er wischte es beiseite. Er fand sich zwischen den Vordertatzen eines der Bären wieder. Mit dem Schnabel bekam er einen Büschel Haare zu fassen. Der Bär, wie es aussah, war es Bob, heulte auf. Doch da war Private schon auf dem Bauch außer Reichweite geschlittert. Keuchend blieb er an der Mauer des Geheges stehen, wo auch schon die anderen drei zu ihm stießen. "Sehr gut gemacht, Private", lobte Skipper.
"Jetzt aber schnell", forderte Kowalski, der sich nach den Bären umsah, die allerdings mit sich selbst beschäftigt schienen: "Ich schwöre dir, ich hatte einen Flush!"
"Schwachsinn, Bob, du willst mir doch nur einen Bären aufbinden!"
Die Pinguine machten eine Räuberleiter und verschwanden über die Mauer.

"Mission erfüllt, Männer! Die Stadt ist gerettet!" Triumphierend hielt Skipper den Büschel Bärenhaare hoch. "Zurück nach Brooklyn."
Private, der hinter den anderen dreien herwatschelte, seufzte nur. "Wir hätten einfach fragen können. Alles nur, weil diese Frau Bären mag."

Ihr habt gerade fast 700 Worte Pinguine-aus-Madagaskar-Fanfiction gelesen. Seid ihr verrückt? Ich muss sagen, das zu schreiben hat mehr Spaß gemacht, als ich wohl zugeben würde. Das gehört wohl jetzt zu meinem Vermächtnis. Und falls ihr euch fragt: "Four of a Kind", auch "Poker" oder "Vierling" ist eine Pokerhand, ich habe ein bisschen recherchiert ;)
Eure
Luna_Levesque

New YorkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt