Wenn Alex gewusst hätte, dass sie einen Teil ihres Vormittags damit verbringen würde, einen Pinguin davon abzuhalten, eine Bushaltestelle in die Luft zu jagen, hätte sie sich für den Auftrag krankgemeldet. Sie hätte immerhin eine gute Ausrede gehabt. Andererseits fühlte sie sich viel zu verantwortlich für diese Monster, als dass sie einfach nichts tun könnte. „Rico", sagte sie streng. „Schluck das Dynamit wieder runter." Rico sah sie enttäuscht an, tat aber wie ihm geheißen. Alex hätte gern gewusst, was in dem Kopf des kleinen Vogels vorging. Er schien ziemlich pyromanisch und brutal zu sein, allerdings auch eine starke Vorliebe für Fisch zu haben. Sie fragte sich, ob er wirklich so einfach gestrickt war, oder ob in dem kleinen Pinguinhirn noch mehr ablief. „Wir sollten weitergehen", verkündete Carter, klang jedoch lustlos.
Zia lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter und seufzte tief. Sie saßen neben Alex auf der Bank der Bushaltestelle. Hearth lehnte neben ihnen an der Wand und sah sie aufmerksam an, um nichts zu verpassen. Rico hopste seit Minuten vor ihnen herum wie ein hyperaktiver Flummi. „Ich bin dagegen", stellte Alex klar.
Sie hatten schon große Teile Brooklyns durchkämmt und nicht die kleinste Spur eines Monsters gefunden. Ihnen allen tan die Füße weh und sie waren müde. Sie mussten ein verrücktes Quintett abgeben: Ein großer, blasser Mann in Schwarz mit einem bunten Schal, drei Teenager, davon einer schwarz, eine arabisch und eine mit grünen Haaren, und ein Pinguin. Andererseits war das hier New York. In dieser Stadt gab es weitaus verrücktere Dinge. Alex ließ den Blick über die Straße schweifen. Weit und breit war niemand zu sehen. Es war wohl eine ruhige Gegend. Da bog eine Gruppe Leute um die Ecke. Sie stritten, und zwar so laut, dass man ihre Stimmen bis zur Bushaltestelle hören konnte. Alex sah genauer hin. Es handelte sich um drei junge Männer und zwei junge Frauen. Langsam kamen sie näher und Alex konnte verstehen, was sie sagten. „-war ein echter Yeti, Alec, ich kann es dir noch hundertmal sagen!", rief eine der beiden Frauen.
„Komm schon, Maia, das ist doch lächerlich. Das war ein Dämon", antwortete einer der Männer sachlich.
Dämon? Was sollte denn das heißen? Alex spitzte die Ohren.
„Dann sag mir, welcher Dämon aussieht wie eine Kreuzung aus einem Affen und einem Eisbären?"
„Weiß ich doch nicht, hab ich alle Dämonen auswendig gelernt?"
„Solltest du nicht?"
„Jetzt kommt mal wieder runter. Wir sollten versuchen, herauszufinden, was es war", mischte sich einer der beiden weiteren Männer ein. Wobei Mann wohl übertrieben war. Er schien der jüngste der Truppe zu sein, höchstens 17.
„Ja wie denn, wenn Alec nicht alle Dämonen auswendig weiß?"
„Maia!"
„Was? Er hat doch nur Schiss, zu handeln, wenn Jace nicht da ist!"
„Maia, lass es gut sein", beschwor auch die zweite junge Frau sie. Der Typ namens Alec sah so aus, als würde er Maia gerne eine runterhauen.
„Ja, Entschuldigung, er will nichts tun, wenn mein Rudel in Gefahr ist."
Sie waren wenige Meter vor der Bushaltestelle stehen geblieben, schienen aber keine Notiz davon zu nehmen.
„Wirklich, wenn ihr diesen Streit auf später verschieben könntet, wäre das sehr freundlich", seufzte der dritte Mann. „Raphael hat mich gebeten, ein Portal zurück nach Brooklyn für ihn zu öffnen und ich würde das gerne zuhause machen und nicht mitten auf der Straße." Dabei warf er einen kurzen Blick zur Bushaltestelle. Auch Zia, Carter und Rico hatten nun bemerkt, was ablief und sah zu ihnen herüber. Nur Hearthstone konnte ihre Lippen auf diese Entfernung nicht lesen und war deswegen wohl ziemlich verwirrt. „Magnus hat recht", sagte Alec da.Alex sprang auf. Sie tat das instinktiv, vollkommen irrational und unbedacht. Ein wenig war sie überrascht, wie sehr sie auf den Namen Magnus reagierte. Immerhin war es nicht ihr eigener. Aber sie konnte sich nicht helfen – und erstrecht nicht rückgängig machen, dass sie aufgesprungen war. Ihr Herzklopfen hallte in ihren Ohren wider. Alle Augen waren auf sie gerichtet. Warum schaffte sie es seit neuestem, alles zu versauen?
„Kann ich helfen?" Der Mann, scheinbar hieß er Magnus, kam auf sie zu.
Alex versuchte, so selbstbewusst wie möglich zu wirken. „Nein. Ich muss Sie mit jemandem verwechselt haben."
Er hob eine Augenbraue. Seine Augen waren seltsam... waren das Katzenpupillen? „Ach, ist das so? Mir war nicht bewusst, dass es so viele andere Leute gibt, die Magnus heißen."
„Rein zufällig ist mein fester Freund eines dieser seltenen Exemplare", giftete sie zurück.
„Tatsächlich? Interessant. Also, ich werde jetzt mal auf den Weg machen-"
„Nein", unterbrach sie ihn scharf.
„Ach? Wieso denn nicht?"
Alex wusste, dass sie gerade alles auf eine Karte setzte. Sie konnte die stechenden Blicke von Magnus' Freunden, aber auch die ihrer Teamkollegen spüren. „Ein Yeti also? Ist er wenigstens tot?"Sie hätte gern ein Foto von den Gesichtsausdrücken der fünf Fremden gemacht. Wäre die Situation ein bisschen weniger ernst gewesen, sie hätte sich vor Lachen am Boden zerkugelt. „Dachtet ihr echt, man würde euch nicht hören?", gluckste sie und grinste breit.
„Du scheinst wenig besorgt zu sein wegen des Yetis", stellte Alec fest.
Sie lachte und zückte ihre Garotte. Fast liebevoll betrachtete sie den scharfen, goldenen Draht. „Ich kann mich schon verteidigen."
Nun mischte sich die Verwirrung der Fremden mit Skepsis. „Wer seid ihr?"
„Ich bin Alex Fierro, nordische Halbgöttin, genauer gesagt Tochter des Loki. Und theoretisch gesehen tot, aber das macht die Sache nur komplizierter. Und das sind Carter Kane und Zia Rashid, ägyptische Magier, Hearthstone, Albe und auch Magier und Rico, Geheimagentenpinguin."
„Eine interessante Truppe", stellte Magnus fest. Er schien weniger überrascht als die anderen. Irgendwas sagte Alex, dass er viel älter war, als er schien. „Warte mal, du sagtest, dein fester Freund heißt Magnus? Und du heißt Alex?" Er kicherte. Alex verstand nicht, was er so lustig fand, aber Magnus nahm Alec am Arm und zog ihn zu sich. „Das ist Alec Lightwood, mein fester Freund."
Alex verstand und begann zu lachen. „Das ist ja mal ein Zufall."
Magnus begann kurzerhand, die anderen vorzustellen. „Das sind übrigens Simon Lewis, Vampir, Maia Roberts, Werwölfin und Isabelle Lightwood, Alecs Schwester. Die zwei sind Schattenjäger, jagen also Dämonen. Und ich bin der Oberste Hexenmeister von Brooklyn."
„Welche Ehre." Alex hatte aufgehört zu lachen und grinste breit. „Also, was war mit diesem Yeti?"
„Wir erklären es euch. Aber bitte kommt mit zu mir, ich muss dringend ein Portal öffnen."Nur zur Info: Ich hab letztens bemerkt, dass das ja meine Story ist und ich machen kann, was ich will. Also hab ich Jace und Clary rausgeschrieben. Die sind auf Urlaub. Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht böse, aber ich kann sie einfach überhaupt nicht ausstehen.
Eure
Luna_Levesque
DU LIEST GERADE
New York
FanficNew York, die Stadt, die nie schläft. Und ein besonderer Magnet für das Übernatürliche. Wieso das so ist, weiß niemand, doch eines steht fest: Eine neue Gefahr breitet sich über der Stadt aus wie ein Schatten und diesmal sind alle heldenhaften und w...