1| Strawberry Fields Forever

919 41 14
                                    

Falls ihr euch fragt, ich habe mich für Alex Fierro entschieden ^^

Alex war schlecht gelaunt. Seitdem sie nach New York aufgebrochen waren hatte sie ein furchtbares Gefühl im Magen. Es schrie irgendetwas von wegen Tod, doch sie versuchte, gar nicht so genau hinzuhören. Jetzt standen sie oben auf dem Hügel von Camp Halfblood. Neben ihnen ragte eine lächerlich große Statue in den strahlend blauen Himmel. Ein sanfter Wind blies ihnen von den Erdbeerfeldern entgegen. Widerwillig musste sie sich eingestehen, dass dieser Ort schön war. Die Hütten, der Wald, der Kanusee, Magnus, der mit zusammengekniffenen Augen nach unten starrte... Moment mal! Sie war doch wütend auf ihn, weil er sie alle hierher geschleppt hatte! Und mit "sie alle" meinte sie tatsächlich sie alle; Sam, Mallory, TJ, Halbgeboren, Blitz, Hearth. Alle waren dabei. Annabeth ist doch eh in Kalifornien, hatte sie Magnus in der letzten Stunde zigtausend Mal gesagt. Wir kennen doch eh niemanden!
Magnus hatte natürlich vernünftige Gegenargumente gebracht, aber Alex war übermannt, äh, überfraut, von einem Gefühl, das sie verabscheute - Angst. Und dabei war die doch sichtlich unbegründet. Alles schien ruhig. Zu ruhig, stellte eine nervige kleine Stimme in ihrem Kopf fest. Sie schob sie ärgerlich zu Seite, denn genau in diesem Moment kamen zwei Leute den Hügel hinauf. Der Junge war wohl ungefähr so alt wie sie und sah aus... wie ein Weihnachtself. Na ja, wenn es Latino-Weihnachtselfen in orangen T-Shirts und mit Werkzeugürteln um die Hüfte gäbe. Hinter ihm lief ein Mädchen mit langen, zimtfarbenen Haaren her. Auch sie trug so ein oranges T-Shirt. "Hi!", rief der Weihnachtse-, der Halbgott fröhlich. "Ihr müsst unsere Gäste aus Boston sein", er senkte kurz die Stimme. "Oder soll ich sagen Walhalla? Na egal, ich bin Leo Valdez, das ist meine Freundin Calypso und wir sind euer offizielles Empfangskomitee oder so."
Magnus übernahm das Reden. "Hi, ich bin Magnus Chase, Annabeths Cousin, und das sind meine Freundin Alex und Sam, Mallory, TJ, Halbgeboren, Blitz und Hearth."
"Cool. Also, blablabla, ich, Leo Valdez, lasse euch ins Camp, blablabla. Folgt mir!"
Er drehte sich grinsend um und ging den Hügel wieder hinunter. Calypso verdrehte die Augen. Sie alle folgten den beiden. Das Camp war ziemlich leer, was wohl nicht ungewöhnlich war, an einem Sonntag im Frühling. Nur ein paar etwa 12-jährige Halbgötter starrten sie mit großen Augen an. Leo und Calypso führten sie zum Haupthaus. Auf der Veranda saß ein Typ in einem geschmacklosen Hawaii-Hemd. Neben ihm stand ein... Pferdemensch? Was zur Hela war das? Es sah ganz so aus, als hätte man einem Mann mittleren Alters die Beine und einem Pferd den Kopf abgetrennt und dann beides zusammengeklebt. Sie blieben vor der Veranda stehen. "Hi, Mr D! Hi, Chiron!" Leo klang fröhlich, doch er schien den Typen im Hawaii-Hemd nicht sonderlich zu mögen.
Besagter trank einen Schluck aus einer Dose Cola Light und würdigte sie keines Blickes. Alex verstand Leo. Der Pferdetyp hingegen lächelte freundlich. "Ah, ich habe schon viel von ihnen gehört. Ich bin Chiron und das hier ist Mr D."
Mr D ließ einen Rülpser vernehmen, der einen der Wettbewerbe, die Mallory und Halbgeboren manchmal veranstalteten, mit Garantie gewonnen hätte. Chiron räusperte sich. "Also, ihr seid alle Nordische Halbgötter?"
"Nicht ganz", meldete sich Blitzen zu Wort. "Ich bin ein Zwerg, Hearthstone hier ein Albe und Samirah ist eine Walküre."
"Oh, entschuldigen Sie, Mr...?"
"Blitzen. Das sind Hearthstone, Halbgeboren, TJ, Mallory, Samirah, Alex und Magnus."
Chiron lächelte. "Willkommen in Camp Halfblood, ihr alle. Ich dachte mir, wenn schon Annabeth nicht hier ist, lasse ich ihre Freunde euch herumführen. Leo und Calypso kennt ihr ja schon und die anderen sollten AUCH BALD KOMMEN!"
Die letzten drei Worte rief er laut ins Haus hinein. Man hörte hastige Schritte und dann standen fünf weitere Leute ihm Türrahmen. "Tut uns leid, Chiron, wir haben uns unterhalten", entschuldigte sich ein groß gewachsener Typ mit blonden Haaren. Er trug eine Brille und hatte eine kleine Narbe an der Oberlippe.
"Schon gut, Jason. Also, würdet ihr diese Leuten bitte das Camp zeigen?"
Jason nickte. Chiron und Mr D verschwanden im Hof und dann standen sie einander gegenüber und schwiegen. Sie machten eine letzte Vorstellungsrunde. Die fünf neuen waren Jason, Piper, die unregelmäßig geschnittenes Haar und abgetragenes Gewand hatte, wohl um nicht zu hübsch zu sein (sie war Alex sofort sympathisch), Grover, ein Satyr (Was wohl griechisch für "Typ mit Ziegenbeinen" war), Nico, der eher milde begeistert schien und Will, der sehr offensichtlich Nicos Freund war. Und dann zeigten sie ihnen das Camp. Und wenn Alex ehrlich war - beim Anblick der Lavakletterwand vergaß sie fast ihre Angst. Schließlich landeten sie irgendwie alle am Kanusee, wo sie sich in einem Kreis ins Gras setzten. Eine kurze Pause entstand. "Ihr seid tot, oder?" Nico klang ziemlich verwirrt.
"Nicht ganz", meinte Alex. "Hearth, Blitz und Sam nicht."
"Sind alle nordischen Halbgötter tot?" Alex fragte sich, warum Nico sich so sehr dafür interessierte.
"Nein. Aber wir haben kein so cooles Camp wie ihr, wir sterben meistens ziemlich jung."
Nico murmelte irgendetwas von wegen "wir auch", wurde allerdings von Jason unterbrochen. "Und wer sind eure göttlichen Elternteile?"
"Frey, Gott des Sommers und der Heilung und so", sagte Magnus.
"Cool", grinste Will. "Mein Dad ist Apollo und ich bin auch Heiler."
"Tyr, Gott der Rache", meldete sich TJ zu Wort.
"Mein Dad ist Zeus, übrigens", warf Jason ein.
Mallory verzog den Mund. "Frigg."
Sam und Alex wechselten einen Blick und sagten dann gleichzeitig. "Loki."
Ein Licht blitzte in Nicos Augen auf. "Oh. Mein Dad ist Hades."
"Freya, Göttin der Schönheit", fügte Blitz hinzu.
"Oh, meine Mom auch", seufzte Piper.
"Warte mal, ich dachte, du wärst ein Zwerg?", wunderte sich Jason.
"Auch Zwerge können Halbgötter sein."
"Ach so. Und wie ist das mit Alben?", fragte er Hearthstone.
Meine Eltern sind keine Götter, gebärdete Hearth.
Eine peinliche Pause entstand. "Er ist taub", erklärte Blitz und sah dabei so aus, als würde er hinzufügen wollen: "Und wer sich über ihn lustig macht, kriegt eine Expando-Ente in den Hals gestopft." Tatsächlich fügte er hinzu: "Er sagt, seine Eltern sind keine Götter."
Nun war ihnen der Gesprächsstoff ausgegangen. Alex beobachtete die Sonne, die sich dem Horizont näherte, und versuchte, Magnus zu ignorieren, der sich ihr näherte. "Was machen wir morgen?", fragte sie, hauptsächlich, um nicht weich zu werden.
"Ich bin für Sightseeing", meinte Mallory, was auf Zustimmung traf.
Magnus schaffte es doch noch, einen Arm um Alex zu legen und sie lehnte sich seufzend an ihn. Die Angst glimmte in ihrer Brust weiter wie eine Kerze, die nicht ausgehen wollte.

So. Erstes Kapitel, langes Kapitel. Ich merke schon, es wird wie bei Helden des Märchenwalds. Immer sehr viele Leute an einem Fleck. Ich werde versuchen, das zu minimieren. Dann wird die Fanfiction halt länger, das stört aber wahrscheinlich eh niemanden xD
Eure
Luna_Levesque

New YorkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt