Kapitel 11: Vergangenheit und Gegenwart
«Hyori POV»
Leicht kitzelte mich etwas am Nacken. Die langsam vertraute Wärme strich mir über den Rücken. Ich keuchte auf, als mir etwas in den Hals biss. Die Gänsehaut überkam mich und sofort öffnete ich die Augen. Vorsichtig richtete ich mich etwas auf. Das erste was vor meinem Blick schwebte, war das lächelnde Gesicht den Rotschopfes.
Mein Rotschopf.
Vorsichtig, als wollte er mir keine Angst machen, lehnte er sich vor und stoppte mit seinen Lippen vor meinen.
„Darf ich?", flüsterte er leise und bei beiden Worten berührten seine Lippen hauchzart die meinen.
Ich nickte und schon empfingen mich seine warmen, weichen Lippen.
Erst küsste er mich zart, wurde aber fordernder. Unsere Zungen kämpften, bevor er mich sanft auf die Matratze drückte. Dabei lies er von meinem Mund ab, da uns beinahe die Luft ausging. Der Rotschopf verteilte Schmetterlings Küsse auf meinem Oberkörper.
Dann saugte er sich an meinem Hals feste und ich keuchte auf. Er lies nur von meinem Hals ab, wenn er sich einer neue Stelle an ihm zu wandte.
Dann klingelte es. Er seufzte und lies gänzlich von mir ab; sofort fehlte die Wärme bei mir.
Tore gehen auf, lauf da jetzt rein. Hinter mir ne' Meute, Feuer und Qualm. Die Leute renn' aus ihren Häusern und schrein'-...
Der Rothaarige kramte sein Smartphone aus der Schublade und schlug diese dahinter wieder zu. Danach ging er dran.
«Sasori POV»
"Was?" - „Warum giftest du mich so an, un?!" - Was willst du?" - „Mit Hyo sprechen, un!" - „Nein." - „Warum nicht?!" - „Weil ich das nicht will." - „Und was sagt sie dazu?!" - „Ich sagte es bereits, Deidara. Nein." - „In der Schule sehe ich sie doch so wieso, un!" - „Ja, aber jetzt nicht."
«Hyori POV»
Sasori legte auf und fuhr sich einmal mit seiner Hand durch die Haare.
„Was war?", fragte ich neugierig.
„Nichts wichtiges, nur Deidara.", wischte er meine Frage weg und ich antwortete nicht. Lieber stand ich auf und schnappte mir meine Sachen, um mich unter die Dusche zu verkrümeln. Schnell entledigte ich mich meiner Klamotten, bevor ich zügig die Kabine hinter mir schloss. Das Wasser regnete sofort auf mich herab. Hier im Bad gab es eine große Badewanne, eine Dusche und einen gigantischen Spiegel. Man könnte ihn aber auch als Wand betrachten, da er diese komplett einnahm. Das warme Wasser hinterließ eine Spur aus tausenden kleinen Wassertropfen auf meiner Haut.
Als ich mich ein schäumte, hörte ich plötzlich das Tapsen von Füßen auf den Fliesen. Überrascht drehte ich mich um und gerade erschien der Rotschopf vor der Kabine. Peinlich berührt drehte ich mich weg, um ihn ja nicht ansehen zu müssen.
Ich hörte das klacken hinter mir deutlich und spürte die Anwesenheit Sasoris.
Seine Arme legten sich um mich und als er seine linke Hand auf meiner Narbe ruhen lies, verspannte ich mich sofort. Seine andere streichelte leicht meine Seite. Ich weiß nicht, wie lange wir da so standen, aber irgendwann schaffte ich es, mich komplett zu entspannen. Das merkte auch Sasori, denn er fing leicht an meinen Nacken zu küssen, während er damit begann, das Shampoo auf seinen Händen zu verteilen.
Wir wuschen uns gegenseitig und immer wieder küsste er mich überall, als ich mich schlussendlich zu ihm umdrehte und seine Lippen nochmals die meinen fanden.
Dann stiegen wir aus. Der Schulhof füllte sich gerade, wir hatten freien Blick auf die Schülermassen und die kleinen Grüppchen vor dem Gebäude. Sasori schloss ab und kam auf mich zu. Sein Arm legte sich lässig um meinen Nacken und er spielte dort leicht mit einer Haarsträhne. Wir liefen quer über den Parkplatz und so sehr ich auch versuchte, mir nichts anmerken zu lassen... Klappte irgendwie nicht ganz. Ich war mir bewusst, das wir nicht ganz unauffällig zu sein schienen. Ihre Blicke störten mich nicht, war es mir doch egal. Alle Augen waren auf uns gerichtet, aber es interessierte mich recht wenig.
Na gut, das war gelogen...
Verdammt! Alle gafften uns an! Ich kriegte gleich die Krise!
Ich flüsterte zu Sasori, der wie immer auf unnahbar tat und alles ausblendete.
„Du weißt, sie starren uns alle an." - „"Nein, der nicht. Der glotzt immer so", sagte er und deutete mit dem Blick kurz auf einen Jungen aus der Mittelstufe. Ich glaubte zu wissen, sein Name war Juugo. Sicher war ich mir aber nicht.
Geradewegs gingen wir auf Temari zu. Sie, Kankuro, Gaara, Naruto, selbst Sasuke.
Alle starrten uns an.
Oh mein Gott!
Wir hielten vor meiner kleinen Gruppe und von der Seite sprang uns Deidara entgegen. Grinsend lief er auf uns zu und zu meiner Überraschung, folgten ihm die Akatsukis.
„Ähm... Hey?", brachte ich raus. Es klang verdammt unsicher und war ganz klar als Frage zu verstehen. Gaara nickte, er erlangte seine Fassung als erstes wieder. Auch Temari wich der entsetzte Ausdruck.
„Hey.", meinte sie ebenfalls und ich lief aus Sasoris Arm, um die meinigen beiden um meine beste Freundin zu schlingen.
Sie erwiderte es und seufzte glücklich und erleichtert in mein Ohr. Das war ihre Art mir zu zeigen, das alles mit ihr okay war und sie nicht sauer war. Ein Glück.
Die anderen Akatsukis kamen zum Stillstand und der Kreis hatte sich enorm geweitet. Nur Deidara, heute die Sonne in Person, schien unser Auftauchen wenig zu kümmern. Freundlich lächelte er und stellte schnell die anderen vor.
„Ihr kennt sicher alle die meisten. Pain und Konan, Itachi und Tan, Kisame, Kakuzu, Hidan und Rin. Madara ist heute nicht da", meinte er schlicht und die meisten nickten mir zu.
Warum bitte nur mir? Hier standen mindestens noch fünf andere Personen!
Ich nickte aber ebenfalls und die blauhaarige Frau kam mir etwas näher. Konan. Sie lächelte mich kurz an. Dann sah sie schnell zu Temari und winkte uns beide mit sich. Wir liefen ihr nach und nachsetzen tat uns schließlich auch Deidara. Etwas entfernten wir uns, während die anderen ebenfalls begannen zu reden. Worüber verstand ich nicht, auch wenn Konan meine Aufmerksamkeit erst dann erhielt, als sie zum sprechen ansetze.
„In zwei Wochen ist der Abschlussball. Ich habe noch kein Kleid und denke, ihr auch nicht?", fragte sie mich und Temari. Ich schüttelte den Kopf.
„Nein.", sagte Temari und sie nickte verstehend.
„Gehen wir dann zusammen Shoppen? Heute nach der Schule?", fragte sie weiter. Ich überlegte. Heute hatte ich frei. Temari aber leider nicht.
„Ich muss heute eigentlich arbeiten, aber wenn ich Kin nett frage, macht sie meine Schicht bestimmt. Sie schuldet mir noch etwas.", grinste sie und Konan lächelte. Dann sprach Deidara das aus, was ich mir dachte.
„Okay, dann komm ich mit, ja?" fragte er nach. Konan nickte.
„Wieso?", fragte ich kurz, lächelte jetzt aber ebenfalls leicht.
„Deidara hat einen wunderbaren Kleidergeschmack! Er will Stylist werden, weißt du.", erklärte mir die Blauhaarige. Ich nickte und wir liefen langsam zu den anderen zurück.
Temari und Deidara lachten um die Wette, weil Konan Haarspange mit der großen Blume drauf viel zu weit nach unten rutschte. Ich lief neben der Blauhaarigen, während die beiden sich hinter uns eins ab lachten.
Auch ich grinste, stupste sie aber an und deutete auf die Blume. Fast wäre die raus gefallen, was wiederum schade um die Blume gewesen wäre. Sie richtete es sich schnell und nickte mir dankbar zu. Temari beschwerte sich nur.
„Oh man, Hyo!", meinte sie, während sie sich die Tränen aus den Augenwinkeln wischte.
„Sagt mir nicht, sie hat euch den Weltfrieden versprochen.", meinte Pain ungeniert und beäugte seine blauhaarige Freundin kritisch. Diese boxte ihm empört an die Schulter, während wir anderen die Sache aufklärten.
„Noch viel besser!", meinte der Blondschopf.
„Besser als der Weltfrieden?", fragte der Orangehaarige ungeniert und zog die Stirn in Falten.
„Wir gehen Shoppen!", rief Temari und Shikamaru verzog genervt das Gesicht. Er kannte Shoppen mit Temari nur zu gut. Ja, ich auch.
„Wann?", fragte Sasori mich und zog mich schon wieder in seine Arme.
„Heute Nachmittag.", meinte ich nur und genervt verzog er das Gesicht. Bevor er es an meiner Halsbeuge versteckte und etwas unverständliches nuschelte.
„Red' deutlich!", forderte ich ihn auf und er hob den Mund an mein Ohr.
„Darf ich mit kommen und mich in die Kabine setzen?" - „Warum in die Kabine setzen?" - „Dann kann ich dich beim umziehen beobachten." - „Sasori!", meinte ich tadelnd und wurde leicht rot. Er grinste leicht, bevor er mir seine Lippen anbot. Angebot akzeptiert. Meine Arme schlossen sich um seinen Nacken und die Hände spielten mit seinen Haaren.
Ein räuspern erklang und ich erkannte Kisame, der uns lüstern angrinste. Ich wurde wieder rot und bettete meinen Kopf auf Sasoris Brust. Ach menno! Heute war nicht mein Tag, auch wenn ich hier noch nicht wusste, das es wesentlich schlimmer kommen konnte.
„Furchtbar!" - „Ein Fiasko!" - „Zu gelb!" - „Auf keinen Fall!" - „Bäh, pink steht dir nicht!" - „Meine Augen!", rief es schallend durch den Laden und ich krallte mich am Spiegel fest.
Deidaras Kritik war vernichtend. Er machte alles schlecht was Konan und Temari trugen, ich hatte zum Glück noch keines meiner Kleider gezeigt. Insgesamt fast zwanzig Stück hingen an den beiden Haken. Eines davon hatte ich an. Es war hellblau und der Rücken war frei, dazu ein weiter Ausschnitt, der dünn fast bis zum Bauch reichte. Es ging bis zum Boden.
Ich fühlte mich halbnackt und so würde ich bestimmt nicht diese minimalistischen vier Wände verlassen!
„Hyo-Chan! Kommst du auch mal raus!?", schrie das Modebewusste Etwas.
Meine Augen weiteten sich. Ich verharrte auf der Stelle.
„Hyori!", drang es drohend aus Deidaras Kehle. Er schien jetzt fiel näher.
Schnell schlüpfte ich raus und hielt mir die Hände vor das Gesicht.
Er sagte nichts. Ich sah nichts. Konan und Temari atmeten angestrengt neben mir.
„Gar nicht schlecht..." - „Ich bin halb nackt!", meinte ich unvermindert und blickte jetzt Deidara an. Er sah mir forschend in die Augen.
„Dann komm nur in den Kleidern raus, in denen du dich wohlfühlst.", war seine schlichte Antwort und seufzend betraten wir alle drei wieder die Kabinen.
Während ich Deidara weiter fluchen hörte, die Kleider sähen nicht perfekt aus, zog ich nun jedes, das mir auch nur ansatzweise gefiel an. Musterte mich selber im Spiegel.
Lila war nicht schön. Der Ausschnitt zu tief. Meine Oberweite erfüllte nicht die richtige Größe. Zu dunkelblau. Hellgrün; wie eklig. Zu kurz. Zu viel Haut. Zu lang, da stolperte ich doch drüber. Ich hasste gelb. Wow.
Ich hielt das schwarze Kleid nur in den Händen und erzitterte vor Ehrfurcht. Ich schlüpfte rein.
Es besaß keine Träger. Aber ein Band war obenrum eingearbeitet. Es raffte sich leicht ab der Taille an, blieb aber trotzdem noch etwas fester und ging bis zu meinen Fußknöcheln. Es war komplett schwarz. Nur ein Problem gab es...
„Und, Hyori? Komm mal raus, un!", rief das Blondchen und ich schüttelte den Kopf, auch wenn er das nicht sehen konnte.
„Ich mag das Kleid, aber es ist für mich zu eng. Mein Hintern sieht darin dick aus."
Temari schnaubte und ich hörte Konans unterdrücktes Lachen.
„Du hast keinen Hintern!", feixte dann Temari und die beiden Frauen brachen in schallendes Gelächter aus. Die beiden waren offensichtlich schon seit einer Weile wieder draußen.
„Aber-!"
Da griff auch schon etwas mein Handgelenk und zog mich aus der Kabine. Das lachen verstummte. Na danke auch! Ich musterte die beiden. Temari trug ein dunkelgrünes Kleid, ähnlich geschnitten wie das erste was ich trug und Konan hüllte sich in ein dunkelblaues Cocktailkleid. Sie waren wirklich hübsch.
„Wow!", meinte Konan nur.
„Das ist perfekt!", stieß Deidara hervor und forderte, das ich mich drehte. Es fiel leicht um meine Beine.
„Na los, alle in die Kabine und Kleider aus! Dann gehen wir zur Kasse!", kommandierte er und schnell verzog ich mich in die Umkleide.
Ich reichte das Kleid einfach raus, es wurde mir auch sofort abgenommen. Wieder meine normalen Sachen an, trat ich aus dem kleinen Raum und auch Temari und Konan kamen dazu. Wir liefen zur Kasse und bezahlten die Ware. Okay, das Kleid war fast genau so Teuer wie die von Temari und Konan zusammen, aber ich biss in den sauren Apfel. Wozu sparte man schließlich sonst sein Geld?
Wir verließen den Laden und ich blieb wie vom Blitz getroffen stehen. Sah auf die andere Straßenseite rüber. Tauchte innerhalb von Sekunden in eine andere Welt. Ein Schleier legte sich um meine Gedanken, als das Auto vorbei fuhr. Es war ein hoher Laster und verwirrt schüttelte ich den Kopf. Als ich erneut hinsah, war der Bürgersteig leer.
Seltsam. Ich hätte schwören können, da drüben stand Kabuto. Er stände da, mit diesem Jungen von heute. Diesem Juugo. Doch er konnte nicht zaubern und bis auf einen schwarzen BMW war gegenüber alles leer.
„Ist was?", fragte mich Konan. Sie waren stehen geblieben. Schnell tapste ich ihnen nach und wir setzen unseren Weg durch die Fußgängerzone fort. In die Richtung wo der Parkplatz lag, auf dem Temaris Auto stand. Deidara trug alle Tüten von uns und ging vor. Dahinter Temari und Konan, die sich aufgeregt über etwas unterhielten.
Dann ging alles ganz schnell. Mein Schrei wurde durch die kalte Hand auf meinem Mund vollständig gedämpft und mit einem Ruck wurde ich in eine Seitengasse gezogen und prallte gegen einen Körper. Dieser schien an der Wand zu lehnen. Mein Herz galoppierte in meiner Brust wie ein gut trainiertes Rennpferd und ich gierte so nach Luft, das ich fast Schnappatmung bekam. Die Augen weit aufgerissen, sodass sie brannten, doch ich wollte sie nicht schließen, wollte nichts verpassen.
Dann trat in meinen Kopf ein gut bekanntes Bild...
Vor mir stand auf einmal Sasori, der mich bittend ansah. Ich nickte und dann trafen seine Lippen auf meine...
Als der Griff des Mannes hinter mir dann anfing zu schmerzen, tat ich das einzige, das mein Körper zuließ. Ich schwang mein Bein nach hinten, direkt in die untere Region des Mannes. Er löste nur für einen Sehkundenbruchteil den Griff und ich stieß mich nach vorne. Ich stürzte gegen die Wand gegenüber, schnappte einmal nach Atem und drehte mich um. Alles geschah in Zeitlupe. Ich blinzelte, meine Füße bewegten sich, die Arme schwangen mit, meine Pupillen erkannten den Mann, der vor mir stand und sich einmal in den Schritt packte. Mein Körper gefror. Ich wurde zu einer lebenden Statue, unfähig auch nur eine Sehne anzuspannen. Selbst meine Haaren bewegten sich keinen Millimeter im Wind. Das Blut rauschte durch meine Ohren, die Zähne waren aufeinander gepresst. Innerlich zitterte ich, spürte fast reale Schmerzen, als mich der Mann selbstsicher ansah. Er wusste um meine Reaktion, was ich dachte und das ich komplett unfähig sein würde, mich auch nur einmal zu rühren.
„Süße."
Er richtete sich wieder vollständig auf, schob die Brille mit dem Zeigefinger hoch.
„Ich habe gehört, du hast einen Neuen. Das gefällt mir gar nicht...", meinte er spöttisch. Mein Herz zerbrach fast, durch Sorge um Sasori. Fast zuckte ich zusammen, weil der Stich in meinem Herzen mich beinahe schreien ließ.
Er lachte dumpf auf, seine Stimme kratze etwas, bevor er eine seiner Hände zur Faust ballte. Die grauen Haare zum Zopf hoch gesteckt. Ein helle Jeans und ein blaues T-Shirt. Er hatte an Muskeln zugelegt und sein Lachen weitete meine Augen.
Er war mein schlimmster Alptraum. Schlimmer als jeder Tod.
Kabuto.
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»My Black Maid«
RomanceHyori geht seit zwei Monaten in dieselbe Klasse wie Hidan, Deidara und Sasori. Die Jungen gehören immerhin zu der absolut beliebtesten Clique der ganzen Schule und wechseln die Mädchen wie ihre Klamotten. Als dann Hyoris gut aussehende Klassenkamera...