Ihre Rache [#1]

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Kapitel 18: Ihre Rache [#1]

«Sasori POV»
Warum war ich auch nicht früher darauf gekommen?
Ich saß am Lenkrad meines schwarze Ferraris und raste durch die Landschaft. Um mich herum waren Felder und Gräben, sowie vereinzelte Bäume. Der sonst meist klare Himmel, war von dicken Wolken verhangen und vereinzelt tropfte Regen auf die Scheiben. Bei der Geschwindigkeit zersprangen die Perlen sofort, als sie auf das Glas trafen.
Das Auto sprang bei jeder kleinen Unebenheit hoch wie ein Gummiball, kam aber genau so sanft wieder auf und fuhr weiter.
Meine Knöchel traten weiß hervor und mein Blick war auf die Straße fixiert.
Ich realisierte die anderen kaum.
Neben mir saß Gaara. Hinten quetschten sich Temari, Konan, Deidara und Kankuro hin.
Auch wenn ich wusste, das er es nach meiner Tirade nicht mehr tun würde, hatte ich den braunhaarigen Sabakuno mit genommen.
Er wollte sofort die Polizei rufen, nachdem wir Hyori geortet hatten.
Jedoch wollte ich auf keinen Fall, das diese sich einmischte. Sie hatten es schon einmal versaut Hyori zu helfen und hatten dieses Schwein wieder frei gelassen. Diesmal würde es anders laufen. Diesmal war ich dabei.
Diesmal würde er bezahlen.
Und zwar für alles was er Hyori angetan hatte.
Die Stimme des Rothaarigen neben mir holte mich aus meinen Gedanken über diverse Rachepläne zurück: „Sie hat sich immer noch nicht bewegt..."
Das war schlecht und bedeutete nichts Gutes.
„Mist. Wo muss ich abbiegen?", fragte ich ihn, als wir am Ende des Feldweges ankamen. Hier hörte die Ebene auf und der Wald begann. Es führte ein Weg etwas nach links, und ein anderer nach rechts.
„Links.", sagte er nur und sobald wir im Wald waren, beschleunigte ich wieder.
Man kann sich sicher denken, warum wir lieber hätten wenn Hyori sich bewegen würde. Und wenn nicht; damit wären wir uns sicher das sie noch lebte.
Wer hielt sich bitte freiwillig in mitten eines Naturschutzgebietes auf und bewegte sich nicht vom Fleck?
Nun ja, wir kamen auf den Schluss, das es nur eine Leiche sein konnte.
Aber obwohl wir mit dem Auto gar nicht hier sein durften und die Chancen um Hyoris überleben nicht die besten waren, mussten wir einfach herkommen.
Ich ertrug den Gedanken sie zu verlieren einfach nicht.
Wir waren direkt nach Kankuros Gespräch mit seinem alten Schulkollegen und Polizisten Sai hergefahren. Dieser hatte uns die richtige Datei auf das Handy des Braunhaarigen geschickt. So konnten wir sie orten.
„Wir sind gleich da." - „Aber hier ist nichts!", um stritt die Blondine die Aussage ihres rothaarigen Bruders.
„Doch, da vorne ist sie. Ich sehe schon genau den Weg auf dem wir uns befinden.", erklärte er sachlich. Zögerlich nickte sie.
„Was machen wir, wenn Kabuto auch da ist?", fragte Konan und die Frage richtete sich unmissverständlich an mich. Meine Augen verengten sich leicht.
„Dann nehmt ihr Hyori mit und ich kümmere mich um Kabuto." - „Wir sollten nach wie vor die Polizei holen, es wird noch jemand zweites da-...!", meinte Kankuro, doch ich unterbrach ihn.
„Nein. Ihr geht und ich kümmere mich um Kabuto.", drückte ich noch einmal betont aus. Zur Not könnte ja auch Deidara dort bleiben und sich um den zweiten kümmern; immerhin machte er seid sechs Jahren Kampfsport. Es war zwar nur ein Hobby, aber immerhin.
Die Bäume wucherten immer dichter um uns herum, das Blätterdach war der einzige Himmel und der Weg wurde schmaler, außerdem auch noch unebener.
Ich musste gezwungen etwas abbremsen, doch fuhr weiter so schnell es ging.
Kaum noch ein Tropfen drang durch das Dickicht und ein Schatten warf sich um uns. Hüllte uns beinahe komplett ein.

Vor uns erstreckte sich eine minimalistische Ebene, die aber trotzdem noch unter einem nicht durchdringbarem Dach aus Grün steckte.
Auf der Lichtung befand sich tatsächlich ein Haus, vordem ein Auto parkte.
Dort war der Boden matschig und man sah deutlich die Reifenspuren, die auf dem Boden neben dem Auto zusehen waren. Hier parkte also noch jemand zweites. Kankuro hatte recht gehabt.
Ich stellte das Auto im sicheren Dunkeln der Büsche ab, bevor ich schnell ausstieg. Darauf bedacht die Tür leise zu schließen, folgten mir die anderen.
Geradewegs liefen wir auf das Haus zu, das gerade mal einstöckig zu sein schien. Es war ziemlich herunter gekommen und vergilbt, außerdem waren auf dem Boden überall Tierspuren. Das Haus stand also eigentlich leer, wenn man danach ging.
„Ist sie da drin, un?", fragte der blonde Iwa und flüsterte so leise es eben ging.
Gaara schüttelte den Kopf. Wie bitte?
„Wo denn dann?", fragte ich etwas lauter. Sofort sahen mich alle an.
Gaara deutete auf das kleine, grüne Auto. Es war ebenfalls nicht mehr ganz neu; nicht einmal die Marke kam mir bekannt vor.
„Da drin.", war seine einzige Äußerung. Ich nickte und schritt schnell darauf zu. Die Gardinen des Hauses waren alle zugezogen und somit konnte wir zwar nicht nach Innen schauen, aber sie auch nicht nach draußen.
Schnell war ich am Fenster angekommen und schaute herein. Weder hinten, noch vorne war etwas von meiner Schwarzhaarigen zu sehen.
Er war schon ziemlich alt, das erkannte man an den ausgefransten Bezügen und die Anschnaller fehlten komplett.
Also blieb nur noch eine Möglichkeit.
Flott machte ich mich an dem Schloss des Kofferraumes zu schaffen. Hektisch rüttelte ich daran und trat dagegen, damit es sich verbeulte. Die anderen währenddessen, erkundeten schon einmal das Haus von Außen. Rundrum liefen sie und besahen sich Fenster und Türen.
Dann endlich. Nach etwa einer Minute brach plötzlich das verrostete Schloss und mit Schwung öffnete ich die Klappe. Enttäuschung und Wut überrollten mich. Ich wusste nicht was stärker war.
Natürlich war Hyori nicht da. Aber etwas anderes...
„Und?", fragte Konan aufgeregt, dabei lief sie auf mich zu.
„Nein. Aber dafür ist da hier..."
Meine Hand griff in das Innere und holte das kleine, schwarze Ding heraus.
Sie war stehen geblieben und ihr Blick weitete sich. In ihren Augen erschien Wut und Ärger machte sich in ihr breit. Das spürte ich bis hier.
In meiner Hand hielt ich das Headset.
„Sie muss es bei der Autofahrt hier her verloren haben.", mutmaßte Gaara und auch bei ihm zeigten sich jetzt Emotionen. Wenn es um Hyori ging, blieb auch er nicht so kalt. Die anderen kehrten zurück.
„Wir sind umsonst hergekommen, un.", sagte Deidara traurig und auch Konan und Kankuro ließen etwas den Kopf hängen. In die Augen des Blonden traten auch ein paar Tränen, die er schnell weg wischte.
Da fiel mir auf, wo war...?
„Oh mein Gott!", hörte ich es rufen und sah wie die Blondine der Sabakunos auf und zu rannte. Sie lief so schnell sie konnte und aus ihren Augen liefen Tränen.
Sie war doch nur hinter dem Haus gewesen...
Ich rannte sofort auf sie zu und fing sie auf halber Strecke ab.
„Was hast du gesehen, Temari?", rief ich und packte sie an den Schultern. Neben mir kam Gaara zum stehen und wenige Zeit später auch die anderen.
„Hyori...! Ich hab, Hyori gesehen!" - „Wo?! Verdammt, Temari! Wo hast du sie gesehen?! Lebt sie noch?!", rief ich und schüttelte etwas. Gaara zog mich grob von seiner Schwester weg, die laut weinte und versuchte sie zu beruhigen. Sie zuckte nur mit den Schultern.
„Sie lag auf dem Boden und... alles voller Blut und sie hat sich nicht bewegt und...!", sie brach wieder ab um zu schluchzen. Ihr Kopf vergrub sich an Gaaras Schulter und er tröstete sie. Wenn noch jemand hier war, und davon ging ich aus, durfte man uns vorerst nicht erwischen.
Temari war hinter dem Haus gewesen, also lief ich schnurstracks auf das Gebäude zu und und ging dann vorsichtig an den, sicher mal weißen, Betonwänden vorbei. Ich bog um das Haus und hier war nichts. Mein Blick glitt an der Hauswand entlang und tatsächlich. An der ganzen Wand, von oben bis unten, war sehr nahe am Boden das einzige Fenster weit und breit. Ich lief darauf zu, doch konnte kaum hindurch sehen. Das Licht und der grüne Belag darauf, machten es unmöglich, außerdem befanden sich Gitterstäbe davor.
Wie konnte Temari hier etwas sehen? Mein Blick suchte weiter und fand schließlich die letzte Möglichkeit. Ein Spalt. So groß, das man vielleicht die Hand durchstecken könnte. Sofort ging ich darauf zu. Mein Kopf neigend sah ich hindurch und augenblicklich zog sich mein Herz schmerzlich zusammen.
Dort lag sie.
Dort lag Hyori, in einer Pfütze aus teilweise getrocknetem, teilweise feuchtem Blut. Dieses zog sich auch über ihren gesamten Körper. Sie war halb nackt und das Kleid lag wie ein Fetzen auf ihr. Den Kopf an die Brust gedrückt und die Arme um sich selber geschlungen, lag sie auf der Seite und die schwarzen Haare verdeckten vollständig ihr Gesicht. Eine Kette mündete etwa kniehoch in die Wand und schloss sich um ihren Fuß. Ich konnte nicht erkennen, ob sie noch atmete. Das war zu viel. Ich erhob meine Stimme.
„Hyori! Hyori, wach auf! Hörst du mich?", rief ich, so leise das man es im Inneren nicht hören konnte, hoffte ich zumindest, aber immer noch laut genug um sie damit eventuell zu wecken. Es geschah nichts und ich stütze mich an der Wand ab, als ich wieder aufstand. Im selben Moment kamen Konan und Deidara um die Ecke. Das war mir egal. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und schlug einmal so fest ich konnte auf die glatte Betonmauer ein. Etwas Beton und Putz bröckelte ab, danach verweilte ich so. Die beiden blieben ein Stück weit entfernt und sahen mich an. Ich konnte ihren mitleidigen Blicke auf mir spüren und das brachte mich zum verzweifeln...
War Hyori wirklich nicht mehr am leben? Schlief sie einfach nur feste? War Kabuto auch hier?
Wenn er hier war, das beschloss ich im selben Augenblick, dann würde er hier auch nicht mehr wegkommen. Nie mehr.
Ich richtete mich auf und lief ohne ein weiteres Wort wieder an den beiden vorbei. Ihre Blicke gingen selbstverständlich Richtung Wand.
„Kommt."
Ich konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie Deidara zusammen zuckte.
„Was machen wir jetzt, un?", fragte der Blonde mich. Ich schüttelte nur den Kopf und ich sah wie Kankuro, Gaara und die aufgelöste Temari sich immer noch neben dem grünen Auto befanden. Vor ihnen blieb ich stehen.
„Ihr drei wartet hier." - „Warum sollten wir?", fragte mich der Rothaarige gereizt.
„Weil ich bitte sage.", gab ich kalt zurück. Dann drehte ich mich in die Richtung des Hauses. Konan und Deidara warteten auf mich und folgten mir dann, während ich auf das Haus zu ging. Die Treppe führte ziemlich weit nach oben, also muss es zu Hyoris Raum eine Treppe nach unten geben. Ohne große Umschweife trat ich mit voller Kraft und angestauter Wut gegen die gelbliche, weiße Tür. Noch mit den Angeln krachte diese ins Haus und fiel ein ganzes Stück weit nach vorne. In dem kargen Raum war niemand. Es befand sich ein kleiner Tisch uns gegenüber und zwei Stühle zierten ihn. Daneben führte ein offener Durchgang in den nächsten Raum. Doch wir brauchten gar nicht weiter gehen. Die Zeit schien still zu stehen, als sich uns laut und schnell Schritte näherten. Die Staubpartikel flogen durch die Luft und waren gut im Licht zu erkennen, das durch die Tür fiel.
In dem kleinen Bogen tauchte nun der Grauhaarige auf.
Kabuto Yakuushi.
Seine Augen für einen Moment noch leicht geweitet sah er uns an, bevor er wieder grinste. Dieser kleine Bastard!
Mein Blick schweifte suchend durch den Raum. Links die Treppe nach oben. Ich suchte weiter. Bingo.
„Da runter mit euch.", befahl ich drohend und zeigte nach rechts. Dort war ebenfalls eine etwas kleinere Treppe und dort würde auch Hyori sein.
Die beiden liefen diese zügig runter und riskierten noch einen Blick auf den Brillenträger. Dieser stand nicht mehr ganz so lässig wie zu Anfang in der Tür.
„Wie lästig... Du bist ja immer noch da." - „Richtig erkannt. Und ich bin hier." - „Nicht mehr lange."
Der Grauhaarige zog so schnell, das ich es kaum erkennen konnte, ein Messer aus einer Beintasche.
Er spielte offensichtlich immer so fiese Spielchen und diesmal war ich bereit, mit zu machen. Mit einem Grinsen auf den Lippen senkte ich mein Gesicht. Die roten Strähnchen vielen mir über die Augen und darunter fixierte ich ihn ganz genau. Ich zog ein Messer das unter meinem Hemd versteckt lag und sein überlegener Gesichtsausdruck veränderte sich. Er wurde wütend und ungehalten.
„Warum bist du hier?", fragte er und ging in eine Angriffsstellung.
„Was willst du von Hyori?", stellte ich die Gegenfrage und auch ich beugte mich etwas nach vorne.
„Was willst du denn von ihr?" - „Ich liebe sie."
Bei meinem Satz wurde sein Grinsen wieder breiter und er begann hämisch zu lachen.
„Rede keinen Scheiß! Hyori ist nichts weiter als ein Spielzeug und das wird sie für immer bleiben."
Sein Lachen verklang und ich verzog vor Wut das Gesicht.
„Du wirst sie nicht bekommen." - „Sie gehört mir schon längst. Sieh nur die Angst in ihren Augen, wenn sie mich ansieht. Die Bewegungen ihres Körpers, wenn ich da bin und diese Pein, weil sie genau weiß, was ich ihr angetan habe...", flüsterte er und an seinem ganzen Wesen, konnte man Zufriedenheit und Genuss ablesen.
„Bastard!", meinte ich kühl und doch fuchsteufelswild.
„Es kann dir doch egal sein. Sie wird nie so viel für dich empfinden, wie für mich. Was willst du also hier?", sagte er abfällig. Er verglich Liebe mit Angst und Hass.
Ich grinste.
„Rache. Rache für Hyori."
Mein Körper setzte sich in Bewegung und ließ in wenigen Sekunden die drei Meter zwischen uns verschwinden. Er hob sein Messer und die beinahe gleichgroßen Klingen, prallten aufeinander.
Ich hasste ihn. Hasste ihn dafür, was er Hyori antat.
Wegen ihm litt sie. Wegen ihm hatte sie ständig Angst. Wegen ihm führte sie kein normales Leben. Wegen ihm wäre sie beinahe gestorben. Wegen ihm wusste sie nicht mehr weiter. Wegen ihm wachte sie in der Nacht schweißgebadet auf. Wegen ihm weinte sie. Wegen ihm hatte sie Schmerzen. Wegen ihm war sie zu mir gekommen.
Wegen Kabuto Yakuushi.
Meine Faust raste unter dem Messer hervor und er taumelte zurück, als sie frontal sein Gesicht traf. Er stütze sich an der Wand ab, gegen die ich ihn dann drückte. Er wehrte sich, doch mein Gesicht flog zu seinem Ohr.
„Du wirst für das, was du Hyori angetan hast bezahlen. Mit deinem Leben."
Alles war wegen ihm.
Doch bei mir würde sie lernen, wie es ist zu Lieben.

»My Black Maid«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt