Vertrauensbruch?

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Kapitel 14: Vertrauensbruch?

«Hyori POV»
In zwei Tagen war der Abschlussball.
Es passierte nichts relevantes mehr, außer das ich einmal fast einen Herzinfarkt bekommen hatte, als auf einmal Juugo aus dem Eingang der Schule kam. Ich war sofort stehen geblieben, mit mir natürlich auch Gaara und Temari, und hatte ihn solange angestarrt, bis er endlich vor der Bushaltestelle zum stillstand kam. Dann war ich langsam weiter gelaufen, behielt ihn aber noch im Auge.
Ich erzählte es Temari und Gaara, das er auch dabei gewesen war. Als Kabuto mich vor etwa einer Woche in der Gasse bedroht hatte. Er lehnte damals nur ganz ruhig an der Wand. Natürlich tickte Temari aus, aber Gaara sagte das es einen Sinn ergebe. So wusste Kabuto also, das ich mit Sasori zusammen war. Also das ich einen anderen Freund hatte. Mir gefror immer noch das Blut in den Adern, wenn ich an die Begegnung zurück dachte.
Auch das warme Wasser auf der Haut hinderte mich nicht daran, mich sofort zu verkrampfen. Schwer ausatmend lehnte ich mich gegen die Fliesenwand, stellte das Wasser mit einer Handbewegung auf die heißeste Stufe. Sofort begann es auf meiner Haut zu brennen, als ob ich von tausend Nadeln durchstochen wurde. Das Nass kochte fast als es aus dem Duschkopf kam. Ich verweilte so einen Moment. Die Schmerzen lenkten mich von dem Geschehenen ab. Ich drückte den Hebel runter und das Wasser stoppte abrupt. Da hörte ich es klingen. Es war fast zehn Uhr Abends. Wer wollte denn jetzt noch was?
Also stieg ich aus der Dusche und zog mir meine Jogginghose und ein passendes Shirt an. Dann machte ich das Fenster auf kipp und das Licht aus, bevor ich das Zimmer verließ.
Kühle Luft schlug mir entgegen. Ich hörte die mir bekannten Stimmen schon auf der Treppe. Es waren Deidara und offensichtlich Hidan. Was machte der denn hier?
Hopsend lief ich weiter die Treppe runter und bereits auf der letzten Stufe konnte ich verstehen worüber sie redeten. Ich hörte Hidans Stimme aufgeregt fluchen.
„Verdammter Akasuna! Wir alle haben die Wette verloren, oder hast du mit ihr geschlafen?!" - „Hidan, ich sagte nicht wir haben die Wette verloren, ich sagte wir lösen sie auf."- „Ach! Dann sag mir also, hast du für diese Bitch Gefühle oder was läuft bei dir schief?! Hyori war nur ein dämliches Spielzeug! Zu nichts zu gebrauchen!", schrie der Grauhaarige, wobei er wild mit den Armen ruderte. Deidaras Blick hatte sich auf mich gerichtet, während Sasori und Hidan mit dem Rücken zu mir standen.
„Sag doch auch mal was, Barbie! Was ist da denn so interessant!?"
Alle Blicke richteten sich auf mich. Meine Augen waren weit aufgerissen.
Mein Blick war an Deidara vorbei starr auf das große Fenster geheftet.

In meinen Augen bildeten sich Tränen. Ich konnte nichts dagegen tun.
Deidara.
Er hatte mich belogen und mich ausgenutzt. Mir eine Freundschaft vorgespielt.
Hidan.
Gerade er, war zu mir ehrlich. Hatte mir zwar nicht die Wahrheit gesagt, aber mich auch nicht angelogen.
Sasori. Ja, Sasori...
Er hatte mich angelogen, mir verwerflich mitgeteilt das er mich mochte.
Dabei war ich eine Wette. Er wusste alles von mir und ich war einfach nur dumm.
Ich hatte selber Schuld, es war so wie bei Kabuto.
Es war allein meine Schuld. Es lag auf meinen Schultern, das ich wieder verletzlich geworden bin. Den Fehler machte, jemanden zu vertrauen, der mein Vertrauen missbrauchte.
Leute sagten immer, man lerne aus seinen Fehlern. Ja, wenn das so war. Dann war ich wohl verdammt dumm.
Dumm und gebrochen.

«Sasori POV»
Es klingelte und ich lief zu Tür. Musste ich doch schneller mit den beiden fertig werde, als das Hyori aus meiner Dusche kam.
Ich zog beide in die Wohnung und navigierte sie ins Wohnzimmer.
„Worüber wolltest du mit uns reden, un?", fragte mich der Blonde.
„Es geht um die Wette. Niemand von uns hat bis jetzt mit Hyori geschlafen. Ich will aussteigen. Wir sollten die Wette beenden." - „Aber warum, un?", fragte mich Deidara schon wieder. Ich überlegte kurz. Konnte ich ihnen sagen, was Hyori für mich war? Das sie mir auf unerklärliche Weise wichtig war?
Doch Hidan kam mir natürlich zuvor, in seinen Augen erkannte ich reine Wut und auch seine Stimme triefte nur so vor Unzufriedenheit.
„Verdammter Akasuna! Wir alle haben die Wette verloren, oder hast du mit ihr geschlafen?!" - „Hidan, ich sagte nicht wir haben die Wette verloren, ich sagte wir lösen sie auf."- „Ach! Dann sag mir also, hast du für diese Bitch Gefühle oder was läuft bei dir schief?! Hyori war nur ein dämliches Spielzeug! Zu nichts zu gebrauchen!", schrie der Grauhaarige, wobei er wild mit den Armen ruderte.
Ich wollte etwas erwidern, vielleicht das Deidara auch etwas dazu sagte. Doch sein Mund stand leicht auf und er starrte zu Tür herüber.
„Sag doch auch mal was, Barbie! Was ist da denn so interessant!?", motzte Hidan weiter.
Ich sah zur Tür hinüber und tatsächlich.
Meine Freundin stand im Türrahmen.
Hyori.
Sie starrte entgeistert an uns vorbei und aus dem Fenster. Ihre Augen waren geweitet; in ihnen spiegelten sich so viele Emotionen.
Trauer, Enttäuschung, Verletztheit, Überrumplung, der Schock, Wut, Hilflosigkeit, Verzweiflung und Erkenntnis...
Doch sie bedeuteten alle das selbe.
Sie war gebrochen.
Ich hatte sie gebrochen und war alleinig daran Schuld.
War daran Schuld, das sie an meinen Gefühlen zu ihr zweifelte.
Das sie jetzt am Boden lag. Es war komplett still im Raum. Sogar Hidan war sprachlos.
Dann trat ein anderer Ausdruck in ihre Augen.
Zwei Tränen rollten über ihre Wange. Sie tropften auf den Teppich, der sie gierig in sich auf sog.
In ihr war Leere.
Nur Leere.
Sie glich beinahe einer Leiche. Sie wurde innerhalb Sekunden anormal blass und ihre Hand streckte sich blitzschnell aus, dann klatschte ihre Hand an das Holz des Türrahmens. Sie senkte ihren Kopf leicht und die schwarzen und hellblauen Haare fielen ihr ins Gesicht. Ihre Augen wurden verdeckt. Sie musste sich stützen.
Dann sprach sie.
Ihre Stimme war eiskalt.
Sie triefte vor Abscheu und unterdrückter Wut. Aber auch etwas Gleichgültigkeit.
Ja, sie klang gleichgültig.
Als wäre es ihr egal, was soeben gesagt und verstanden wurde.
Sie war nicht mehr das Mädchen, dessen Vertrauen ich hatte und das versetzte mir sofort einen Stich in der Brust. Ich fühlte mich schwer, konnte mich nicht bewegen.
"Ihr hättet mich in Ruhe lassen sollen."
Jetzt brach etwas in mir und ein Zucken fuhr durch meinen Körper.
Ich bewegte mich einen Zentimeter, da zuckte sie zusammen, griff sich ihr Handy von der Kommode und drehte sich um. Mit weiten Schritten sprang sie zu Tür und dann hinaus. Es knallte, die Tür flog zu.
Sofort setzte ich ihr nach. Als Deidara mich am Arm zurück zog, schrie ich ich an.
Was fiel ihm ein, verdammt?!
"Lass mich los!" - "Nein! Sie wird dich nicht sehen wollen! Du machst alles nur schlimmer, un!", rief er und hielt mich weiter fest.
Ich gab nach und ließ mich träge auf den Boden sinken. Fasste mir an den Kopf und versuchte dem Drang zu widerstehen, ihr nach zu laufen und sie solange fest zu halten, bis sie bei mir blieb.
Und das für immer.
Was um Himmelswillen hatte ich nur getan?

«Erzähler POV»
Nichts spielte mehr eine Rolle. Die Higurashi rannte blindlings durch die Straßen und Gassen, kam an seltsam schauenden Leuten vorbei und hatte nur noch ein Ziel: Temari.
Ihre beste Freundin.
Also rannte sie durch den strömenden Regen. Schon komplett durchnässt kam sie nach etwa vier Kilometern auch an. Sie konnte das hohe Mehrfamilienhaus erkennen. Wie es sich aus dem Regen abhob und in den Farben eines Regenbogens glänzte und leuchtete.
Schnell hechtete sie zur Tür und betätigte mehrmals die dunkle Klingel.
"Ja?", fragte die Blonde. Temari.
"Temari...", sagte Hyori schluchzend. Sie lehnte sich kraftlos gegen die Tür und mit einem Klicken wurde diese auch geöffnet.
Schnell rannte die Schwarzhaarige nach oben. Ihr Gesicht war mit Tränen verwischt und diese rannen anormal schnell aus ihren Augen.
Temari schloss sie sofort in ihre Arme und die beiden taumelten in die Wohnung. Auf dem Sofa sitzend, hielt Temari die schluchzende Hyori noch immer in ihrem Arm.
"Was ist passiert?", meinte die Blonde ganz ruhig und strich ihrer Freundin über den Rücken.
"Sasori, Deidara und Hidan haben einfach nur gewettet! Gewettet wer mich als erstes im Bett hat!", rief diese aufgebracht und weinte sofort noch lauter. Temari beschloss im selben Moment, das der Akasuna seines Lebens nicht mehr froh werden würde! So eine miese Ratte!
Sie krallte sich an Hyori fest, um nicht sofort die Wohnung zu zerkleinern.
Diese weinte stumm weiter.

Es vergingen gefühlte Stunden und es hatte bereits zweimal das Telefon geklingelt. Sie waren nicht dran gegangen.
Hyori war vor Erschöpfung fast eingeschlafen und Temari hatte sie ins Bett gebracht. Morgen würde sie einfach nicht zur Schule gehen und Temari würde sich Sasori krallen und ihn höchstwahrscheinlich umbringen.
Aber für heute würden sie erst einmal schlafen gehen.

In einem anderen Wohnhaus, etwas weiter weg, saß ein rothaariger Mann auf seinem weißen Sofa. Die Augen leicht gerötet und den Alkohol vor ihm stehend, rief er nun zum mindestens hundertsten mal bei Hyori an, da ihr Handy aus war, versuchte er es zusätzlich bei Temari Sabakuno und auch auf dem Haustelefon. Tentens Nummer hatte er von Neji Hyuga. Auch diese drückte ihn weg und dann konnte er es sich auch denken. Natürlich wussten ihre Freundinnen bescheid. Also brauchte er es bei Hinata erst gar nicht zu versuchen.
Aber es war auch gut. Denn wenn sie es wussten, war Hyori bei ihnen und ihr war nichts passiert. Hoffte er zumindest...

«Sasori POV»
Nein, nicht nur das ich mich die ganze Nacht besaufen musste, ich mir unglaubliche Sorgen um Hyori machte und ich Hidan beinahe umgebracht hatte. Jetzt lief ich gerade zu meinem Auto, nach dem wohl schlimmsten Schultag den ich jemals hatte.
Ich hatte einen saumäßigen Kater, Augenringen bis sonst wo und ich schrie jeden an.
Bis gerade eben hatte mich auch noch Temari Sabakuno zusammen geschrien.
Vor der gesamten Schule, wohlgemerkt.
Ich war ein, um sie zu zitieren, selbstsüchtiges, arrogantes, selbstverliebtes, scheiß verficktes Arschloch, das es für nötig hielt, unschuldige Frauen auszunutzen. Das traf es glaube ich ziemlich genau. Sie richtete mir auch mit scheiß Grüßen von Hyori aus, das es zwischen uns vorbei ist und wenn ich noch einmal bei ihr anrief, würde sie mein Haus anzünden. Ab da wusste ich dann, das diese Worte wohl von Temari stammten. Auch wenn ich mir nicht sicher war. Ich wusste nicht wie es weiter ging und hoffte nur, das ich die Gelegenheit bekam, mit ihr alles zu klären. Auch wenn ich mir sicher war das es nichts brachte.
Ja, ich gab es zu: Ich hatte mich in Hyori verliebt.
Aber: Ich hatte auch um sie gewettet.
Mir kamen ihre Worte von letzter Woche in den Sinn.
Wir saßen auf dem Sofa und ich hatte sie gefragt, ob sie mir vertraute. Ich wollte es damals einfach wissen.
"Ob ich dir vertraue? Ja. Auch wenn ich weiß, das es falsch ist. Demjenigen den man vertraut, dieser nutzt dein Vertrauen am ehsten aus.
Ich gestand es mir.
Ich hatte sie für immer verloren.
Eine Träne stahl sich über mein Gesicht. Ich schob es auf den Rest Alkohol in meinem Blut. Auch wenn ich wusste, das es nicht stimmte.
Hyori...

«Hyori POV»
Ich lag immer noch in meinem Bett. Tenten hatte mir etwas zu Essen gebracht; ich rührte es nicht an. Auch hatte ich nichts getrunken. Es war mir zuwider Nahrung oder gar Flüssigkeit aufzunehmen. Nebenbei wirkte Hinata, neben Sasori, als Köchin wie eine Laie.
Ich hörte die Haustür und im nächsten Moment stürmte Temari in mein Zimmer.
Sie schnaubte vor Wut und sah mich entschlossen an.
"Du gehst auf diesen Ball! Du wirst so sexy aussehen wie noch nie und jedes männliche Wesen wird sabbern wenn es dich sieht!"
Schule war heute sicherlich gut.

Ich saß in Temaris Auto, vor Sasoris Haus und während Temari gerade meine Klamotten holte, sappte ich lustlos durch das Radio. Wütend kam meine Freundin etwa zehn Minuten später wieder. Ich hatte sie noch bis hier schreien hören können.
Sie zog wütend die Tür auf und ließ sich hinter das Steuer gleiten.
Sie hatte meine Handtasche mit und einen Karton, den ich noch kannte. Darin war mein Kleid.
"Sasori hat mir deine Sachen nicht gegeben! Er sagte wenn du mehr willst, sollst du selber kommen! Aber wage es dich, jetzt auszusteigen!"
Sie startete den Motor.
Damit trat sie auf das Gaspedal und fuhr nach Hause.
Ich redete sehr wenig.
Zu Hause dann bereitete Temari schon alles für morgen vor und zwang mich zu essen.
Anschließend musste ich einen Liter Wasser trinken und dann ins Bett. Ich hörte eine ganze Weile Musik, auf die ich mich nicht wirklich konzentrieren konnte.
Verdammt! Ich war mir jetzt drei Sachen absolut sicher.
Erstens: Ich war so was von in Sasori verliebt.
Zweitens: Er hatte mich benutzt, betrogen und angelogen. Er war nicht gut für mich.
Und drittens: Ich konnte nicht anders, als mich innerlich nach ihm zu sehnen und mir jetzt schon zu wünschen, ich hätte ihn wieder zurück. Obwohl ich weiß, das er nicht das geringste Interesse an mir hatte.
Ich war total müde und mir liefen auch schon einige Tränen über die Wange.
Irgendwann glitt ich dann in einen traumlosen, erholsamen Schlaf, auch wenn ich nur an eines denken konnte.
Sasori...

»My Black Maid«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt