Kapitel 2

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Meine Eltern kamen nicht zum Abendbrot nach Hause. Ich stellte ihr essen in den Kühlschrank und lief in mein Zimmer um Schule zu machen. Um genau zu sein deutsch. Andere Aufgaben hatte ich nicht zu machen, da ich Mathe schon im Unterricht geschafft hatte und Englisch gestern fertig gemacht hatte. Ich wollte mich gerade ins Bett legen, als ich unten die Tür hörte und die Stimmen meiner Eltern.

Ich atmete erleichtert auf, denn insgeheim hatte sich die Angst, das einer von ihnen die Leiche war, in mir ausgebreitet. Ohne eine Spur von ihr wiederzufinden verschwand diese Angst und ich schlief in Ruhe ein.

Am nächsten Morgen wurde ich von Geräuschen in der Küche geweckt. Müde und verwirrt stand ich auf und lief nach unten.

"Ihr seid ja zu Hause." Meinte ich überrascht, als ich meine Mutter und meinen Vater in der Küche vorfand.

"Der Chef hatte uns freigegeben. Für das ganze Wochenende, er meinte, das wir uns viel zu überarbeiten." Lachte meine Mutter.

"Das tut ihr auch! Lass mir dir helfen, der Kuchen ist doch eh für morgen."

"Na gut, aber erst, wenn du dich ordentlich angezogen hast." Gab sie nach.

Sofort lief ich in mein Zimmer und zog meine lange schwarze Jeans und mein grünes kurzärmliches Oberteil an. Das meine Mutter müde war, konnte sie nicht verbergen. Man sah es doch in ihren Augen an. Ich nahm eine Bewegung an der Wand war und sah dort hin. Eine Spinne grappekte an dieser und ich holte einen Becher und ein Blatt Papier. Ich fing sie ein und warf sie raus in den Garten. Ich konnte noch nie einen Lebewesen etwas zu leide tun. Bis auf mücken. Mücken sind einfach nur asozial. Ich lief wieder runter in die Küche und fing an die Schlagsahne zu machen. Mein Vater arbeitete irgendwas am Computer. Das war typisch für ihn, selbst wenn er frei hatte arbeitete er immer und wenn er das nicht tat so lag es daran das er das Haus zu schmutzig fand und putzte. Was soll ich dazu noch sagen? Er war einfach ein komischer Kerl. Von ihn hatte ich meine Augen und Haarfarbe geerbt. Meine Größe und meine liebe zum zeichnen hab ich von meiner Mutter und von meiner verstorbenen  Oma hab ich die sportliche Statue.

Als der Kuchen in den Ofen geschoben wurde, machte ich den Zwischenaufwasch, wärend meine Mutter die Wäsche aufhing. Morgen würde ich 16 werden. Irgendwie fühlt es sich wie die Jahre davor falsch an. Falsch älter zu werden. Ich hatte keine Angst vor den Tod, wie so viele andere Menschen. Ich hatte einfach Angst vor den älter werden, davor, erwachsen zu werden und Verantwortung übernehmen zu müssen. Das alles fühlte sich für mich so fern an, aber ich mache dieses Jahr meinen Abschluss und musste mir eine Ausbildung suchen, doch bereit war ich nicht. Ich wusste nicht, was aus mir werden sollte, ich hatte kein Ziel vor Augen, ich wollte einfach das es so blieb wie es war. Ich wollte weiter zur Schule gehen und nicht an die Zukunft denken müssen.

Ich half am Nachmittag meinen Vater beim putzen und meiner Mutter beim Abendbrot. Mehr passierte auch nicht. Meine Freunde und ich klärten nochmal alles und dann legte ich mich auch schon schlafen. Wieder ein Jahr älter. Wieder eine höhere Zahl die ich sagen müsste, wenn man mich nach meinen Alter fragt. Ich schlief letztlich mit den Gedanken an morgen ein.

"Weil heute dein Geburtstag ist, da haben wir gedacht, wir singen dir ein schönes Lied, weil dir das Freude Macht!" Wurde ich singend geweckt.

Als ich meine Augen öffnete sah ich neuen Eltern vor meinen Bett stehen.

"Wie spät ist es?" Fragte ich müde und wollte mich wieder ins Bett legen.

"11 Uhr, also stehe endlich auf! Sonst esse ich den Ramen alleine." Neckte mein Vater und sofort war ich hellwach.

Ramen war mein absulutes lieblingsessen, wir aßen es selten, eigentlich fast nur zu meinen Geburtstag. Ich stand auf und lief ins Bad, wo ich mir eine heiße Dusche könnte. Als ich fertig war zog ich die selbe Hose und das selbe Oberteil in blau an. Ich föhnte meine Haare leicht, bis sie feucht waren und lief dann runter in die Küche. Dort sah ich 16 Kerzen und zwei Geschenke auf den Tisch stehen. Es roch schon wundervoll nach Ramen, was mir sofort das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ.

"Alles Gute zum Geburtstag." Wünschten mir meine Eltern aus einen Mund.

"Danke, wirklich." Bedankte ich mich und lächelte leicht.

Ich wusste jedes Geschenk wertzuschätzen, denn wir waren so oder so relativ knapp bei Kasse, weshalb meine Eltern so sehr arbeiteten. Immer wieder sagte ich, das ich keine Geschenke bräuchte, aber sie hörten nicht und so bekam ich immer jedes Jahr genau zwei Geschenke zum Geburtstag.

Ich pustete alle Kerzen mit einmal aus und öffnete das erste Geschenk, darin befand sich ein Kästchen, welches man nur mit einen Schlüssel öffnen konnte. Meine Mutter überreichte ihn mir und ich öffnete es. Darin befand sich eine Kette mir einen Blauen Kristall. Geschockt weiteren sich meine Augen. Was soll das? Wo bekommen sie sowas denn her?

"Das ist das Erbe von deiner Großmutter an dich. Sie meinte, wir sollten es dir schenken, sobald du 16 wirst." Erklärte mein Vater und machte sie mir um.

Danke Oma, dachte ich und öffnete das zweite Paket, dort war ein graues T-Shirt und eine neue schwarze Hose drinne. Die Hose war etwas Locker, würde aber an einen Bund an den Knöcheln wieder eng, sodass die Hose Locker um meine Beine gehen würde.

"Danke." Bedankte ich mich und räumte den Tisch ab um ihn dann fürs Mittagessen zu decken.

Das Essen war wie immer Himmlisch. Ich fragte mich immernoch, wieso wir so wenig Ramen aßen. Es war einfach ein tolles Gericht. Ich half meiner Mutter beim Aufwasch und lief dann hoch in mein Zimmer.

An meinen Handy checkte ich meine Nachichten und musste enttäuscht feststellen, das ich keine Nachicht von Lucas hatte. Ich hatte gehofft, das er sich an meinen Geburtstag erinnern würde. Nachdem ich ein Bild gezeichnet hatte half ich meinen Eltern beim Tischdecken fürs Café.

Einen Mörder Versprochen?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt