Kapitel 12

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Zögerlich nahm ich sie an und spielte kurz auf den Instrument und stellte sie um. Nachdem ich ein paar weitere Töne gespielt hatte atmete ich nochmal tief ein. Das wird lustig. Langsam und noch etwas zaghaft spielte ich die ersten Töne. Ich hatte mir einfach ein Disneylied ausgesucht. Ich mochte es, weshalb ich einfach das spielte.

Ich schloss meine Augen um die Menschen auszublenden. Nachdem ich das Vorspiel gespielt hatte fing ich einfach an den Text zu singen. Ich driftete ab und blendete einfach alles aus. Ich hörte im Hintergrund wie jemand im passenden Rythmus auf etwas schlug. Ich spielte und sang weiter bis das Lied schließlich zu Ende ging. Ich sank meine Stimme wieder und ließ die letzten Töne langsam ausklingen. Ich öffnete meine Augen und gab ihr die Violine zurück. Wahrscheinlich dachte sie ich könnte nicht spielen und so schien sie doch überrascht. Ich lächelte leicht und verabschiedete mich von ihr. In ihren Hut sah ein ein paar Münzen und Scheine.

Ich versuchte in der Menschenmenge unterzutauchen. Illumi hatte sich noch kein Stück bewegt, aber ich merkte seine Blicke deutlich auf mir. Am Rand der Menschenmenge bemerkte ich seine Blicke und ich musste realisieren, dass ich mich geschlagen geben musste. Ich zögerte, drehte mich jedoch dann in seine Richtung und lief ihn entgegen.

"Und wie war dein Ausflug?" Fragte er, sah mich jedoch sauer an.

"Ganz ok, bin schwarzgefahren, hab einer alten Frau beim einkaufen tragen geholfen und hab mir die Stadt angesehen." Versuchte ich locker zu sagen.

Illumi merkte jedoch sofort meine Unsicherheit und schüttelte nur den Kopf. Er zog mich in eine etwas abgelegenen Gasse und als kein Mensch mehr in der Nähe war, passierte das, womit ich wohl am wenigsten gerechnet hätte. Ich wurde an die Wand gedrückt und bekam eine schallende Backpfeife. Geschockt ließ ich meinen Kopf in der Richtung in der er flog und rührte mich nicht. Der schwarzhaarige zwang mich ihn anzusehen und ich sah in seinen genervten Gesichtsausdruck, kurz darauf entstand ein sehr unangenehmer Druck und ich bekam Angst. Meine Handflächen schwitzen und mein Atem verschnellerte sich.

"Das nächste mal, wenn du abhaust, bestrafe ich dich und glaub mir, dannach wirst du lernen nicht mehr abzuhauen. Ich habe keine Lust die andauernd hinterherrennen zu müssen. Verstanden?" Fragte er.

Nein, ich werde trotzdem abhauen, niemals werde ich mich ihn beugen und niemal lass ich zu, dass er mich zu dieses Anwesen bringt. Ich werde so oft abhauen, bis er die Nase voll hat und mich gehen lässt oder umbringt, aber niemals werde ich seine Frau und Marionette. Aber dies sagte ich nicht, ich nickte nur und hielt die Tränen zurück.

Endlich ließ er mein Kinn los und packte mich am Oberarm. Er führte mich weiter durch die Gasse bis wir zu einen schwarzen Auto ankamen und er mich in den Beifahrersitz drückte. Er selber nahm auf den Fahrersitz Platz und fuhr sofort los.

Nach 1,5 Stunden kamen wir an der Himmelsarena an. Illumi und ich stiegen auf und fuhren ins 200ste Stockwerk. Bei Hisoka angekommen, mischte dieser wieder seine Karten.

"Du kannst es nun lösen." Meinte Illumi, als er sie Tür hinter sich schloss.

"Was lösen?" Fragte ich verwirrt.

"Ich habe einen kleinen Teil meiner Aura in Form von Bungee Gun an dir befestigt. Wir hatten vermutet das du es früher oder später probierst und da meine Aura an dir hing konnte ich ungefähr sagen wo du dich befindest." Erklärte der Clown.

Er machte eine wegwerfende Handbewegung und Illumi führte mich ins Bad.

"Mach dich Bettfertig." Befahl er und gab mir meinen Rucksack.

Ohne wiederworte tat ich es und ging ins Bad. Als ich fertig war lief ich ins Schlafzimmer. Hisoka und Illumi saßen noch im Wohnzimmer. Ich ließ die Zimmertür leicht angelehnt um zu lauschen.

"Du wirst sie doch nicht wirklich bestrafen oder?" Fragte der Clown.

"Nein, aber sie lernt nicht. Vielleicht gebe ich ihr eine Nadel."

"Wenn du das tust, wird sie dir das nie verzeihen." Meinte der Clown nur auf diese Antwort.

"Sie muss lernen. Ich habe noch vor eine Weile mit ihr zu reisen. Was macht deine Frucht?" Wechselte Illumi das Thema und ich schloss lautlos die Tür.

Ich sollte mit den nächsten Fluchtversuch warten, dann wird er hoffentlich denken, das ich seine Drohung ernst nehme. Seufzend legte ich mir das Kühlakku an die Wange.  Ich hatte es im Bad gefunden und fand es passend für meine Angeschwollene Seite.

Ich saß auf den Bett und sah wie die Nacht davor schon auf den Fenster. Die Lichter der Stadt und die Sterne waren sehr beruhigend.

Die Zimmertür öffnete sich und Illumi kam in Schlafsachen herein. Der Mann hockte sich vor mich und wollte meine Hand wegnehmen um sich meine Wangen anzusehen, doch ich schlug seine Hand nur weg.

"Lass mich es sehen." Forderte er und starte mir in die Augen.

"Wieso sollte ich? Als du mich geschlagen hast, hat dich doch meine Wange auch nicht interessiert." Fauchte ich.

Plötzlich wurde ich auf das Bett geschubst und Illumi setzte sich auf meine Hüfte, er nahm sich meine beiden Hände und hielt sie übern Kopf zusammen. Mit der freien rechten Hand fuhr er über meine blaue angeschwollene Wange, weshalb ich vor Schmerzen aufzischte.

"In zwei Tagen sollte man davon nichts mehr sehen können." Meinte er.

Sanft legte er das Kühlakku wieder drauf und stieg von mir runter.

"So und jetzt gehen wir schlafen." Sagte er und legte sich ins Bett.

Ich seufzte einmal genervt und legte mich neben ihn. Da es nur eine Decke gab, schliefen wir leider nah aneinander. Also wenn man mich fragt, ich fühle mich eher wie eine Entführte als wie eine Verlobte.

Einen Mörder Versprochen?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt