Kapitel 25

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Lesetag 6

Regungslos schaute ich den Lauf der Waffe entgegen. Verdammte scheiße und nun?

"So, du kommst jetzt schön langsam von diesen Baum runter, verstanden?" Fragte die Frau und ich tat, was sie sagte.

Ich lief langsam auf sie zu und sie deutete zum Anwesen. Ich ließ die Aura um meinen Armen zu klingen werden und rannte schnell auf sie zu. Ich habe doch keine andere Wahl. Bevor sie reagieren konnte, teilte ich ihren Kopf in zwei Hälften.  

Noch bevor ihre Leiche zusammenfiel rannte ich weiter. Ich hielt die Tränen zurück, damit ich was sehen konnte und kletterte wieder auf einen Baum. Verdammte scheiße! Bitte verzeih mir. Ich sprang wieder vom Baum zu Baum und bemerkte erst später die Leute, welche ziellos unten rumliefen. Ich blieb stehen und sah sie mir genauer an. Irgendwie schienen sie Tot. Mir viel auf das Nadeln in ihren Köpfen steckten. Nadeln...waren das nicht die Waffen von Illumi?

Etwas weiter weg von ihnen kletterte ich wieder auf den Boden. Ich musste hier weg. Was ich von Illumi halten sollte wusste ich nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen mit einen Assasinen verlobt zu sein. Das ist irreal. In einen Moment der Unaufmerksamkeit ließ ich mein Zetsu fallen. Als ich es merkte, braute ich es sofort wieder auf. Verdammt.

Ich rannte sofort in irgendeine Richtung, merkte jedoch nicht, das ich genau in eine Gruppe reinrannte. Erst als alle auf mich zielten, merkte ich es und wieder war ich wie angewurzelt. Fuck. Fuck. Fuck. Fuck! Wieso war ich auch nur unaufmerksam!

Und das was ich jetzt tue, werde ich sowasvon bereuen, aber sie werden mich auf keinen Fall bekommen, nur über meine Leiche! Und da sich alles so entwickelt hat, wie es ist, dann muss ich halt über Leichen gehen. Aber ich komme hier raus!

Ich bildete ohne weitere Reaktionen meine Aura zu zwei Schweife und zu den Klingen um. Ich stieß mich ab. Ich raste in hoher Geschwindigkeit auf sie zu und breitete meine Klingen aus. Wirr schossen sie, aber jede Kugel verfehlte. Ich stieß mich wieder ab und noch ein drittes mal. Die Schüsse hörten sofort auf und die Körper fielen zweigeteilt ineinander. Tut mir leid. Aber ich muss hier raus.

Aber die Zoldyks sind noch da, sollte ich sie suchen? Oder einfach abhauen? Ich lief weiter weiter durch den Wald und überlegte was ich am besten tun sollte. Meine Aura habe ich verbergt und ich passte während  des Denkens auch darauf auf, niemanden zu Nahe zu kommen. Wie so oft wollte ich an den Ring spielen. Als ich jedoch an meine Hand faste war er nicht da. Erschrocken sah ich auf meine Hand und tatsächlich, er war weg. Verdammte misst! Ich mochte diesen Ring. Es war der einzige Privatgegenstand, welchen ich bei mir hatte. Aber ich könnte ihn schon verloren haben, als ich vom Dach sprang. Ihn zu suchen würde viel zu lange dauern. Ich lief also weiter und weiter. Ohne eine Idee, was das beste wäre, traf ich wieder auf Leichen, aber ich hatte sie nicht getötet. Das war jemand anderes. Mir wurde leicht üben, trotzdem lief ich weiter und versuchte sie nicht allzusehr anzusehen.

Verdammt. Verdammter misst! Verdammte Scheiße! Ich wusste nicht wo ich hinwollte. Verdammt ich wusste noch nicht mal meinen Namen! Ich lief weiter und beschloss die Zoldyks zu suchen. Es wäre wohl das beste, denn ich finde einfach keinen Ausweg.

Ich lief zurück zum Anwesen, vielleicht tauchen sie früher oder später hier wieder auf. Ich sprang wieder auf das Dach und lief einmal herum zu sehen, ob sie irgendwo sind. Aber sie waren nirgendwo. Seufzend setzte relativ mittig von Dach hin. Ich hörte Schreie und Hilferufe. Ich winkelte meine Beine an und legte meinen Kopf darauf. An meinen Händen klebte etwas Blut und auch an meinen Füßen war etwas. Fremdes, aber auch mein eigenes.

Dieser Alptraum soll aufhören, ich will nach Hause, ich will einfach nur wieder nach Hause. Zu meinen Eltern. Zu den blauhaarigen und zu den blondhaarigen Mädchen, deren Namen ich vergessen habe. Aber die Erinnerungen mit ihnen sind schön. Ich würde sehr gerne ihre Namen wissen. Mich wieder erinnern können. Ich merkte, wie einige Tränen über meine Wangen liefen und wie ich anfing stärker zu zittern. Bitte ich will nicht mehr alleine sein. Bitte hol mich doch jemand herraus, ich will weg von hier.

Die Sonne ging langsam unter und ich saß immernoch hier oben. Es wurde frisch und ich rührte mich kein Stück. Die Schreie sind weg. Im Gebäude ist niemand. Alle Auren darin sind erloschen und auch in der Umgebung nahm ich keine war. Und trotzdem, ich konnte einfach mein Zetsu nicht lösen. Ich hatte einfach zu große Angst.

Was ist wenn die Zoldyks weggefahren sind? Aufgegeben haben? Und ich bin hier. Ich bin hier und weiß nicht wohin. Wo war ich eigentlich? Wo ist mein zu Hause? Ich will einfach da hin. Zu den Ort den ich zu Hause nannte, ich will zu meinen Eltern und den beiden Mädchen aus meinen Erinnerungen. Hauptsache weg. Irgendwo hin wo mich jemand kannte.

Ich zuckte zusammen, als ich merkte, wie eine Aura das Gebäude hochkletterte. Schon kurz darauf stand ein blutbesudelter schwarzhaarige Junge auf den Dach. Er sah mich an. Seine Miene schien ausdruckslos und er kam auf mich zu. Ich sah ihn einfach an. Wusste nicht was ich machen soll. Ich blieb einfach sitzen und sah ihn entgegen.

"Seit wann sitzt du hier?" Fragte Illumi blieb einige Meter vor mir stehen.

"Weiß nicht." Meinte ich nur und sah zum Horizont.

"Tut mir leid." Entschuldigte ich mich, wodurch Illumi mich verwirrt ansah.

"Ich habe den Ring verloren." Erklärte ich.

Seine Mundwinkel hoben sich und  er setzte sich hinter mich und streckte seine Beine links und rechts neben mir aus. Illumi schlang seine Arme um mich, es war schön. Ich wurde lange nicht mehr sanft berührt.

"Das ist nicht schlimm." Meinte er und nahm meine linke Hand.

"Ich habe ihn doch schon gefunden." Raute er und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel, während er den Ring ansteckte.

Ein erleichterndes Lächeln legte sich auf meine Lippen. Ich lehnte mit etwas mehr an den blutverschmierten Mann.

"Ich werde nicht zulassen, das dir so etwas noch einmal widerfährt. Aber Jetzt, sollten wir uns erstmal in Sicherheit begehen." Sagte er und hob mich hoch.

Müde lehnte ich mich an seine Brust und hörte seinen ruhigen Herzschlag zu. Ich spürte einen starken Luftzug, als wir vom Gebäude sprangen. Illumi benachrichtigte seinen Vater und Großvater, dass man sich am Auto treffen würde. Als wir dort ankamen stiegen wir sofort auf den Rücksitz. Silva und Seno saßen schon vorne und wir führen los.

Endlich. Es ist vorbei.

Hey,
Ich möchte mich entschuldigen das die Kapitel nicht regelmäßig über den Tag kamen, ich war im Wald und bin gerade erst zu Hause angekommen.😅 Deshalb kamen jetzt auch drei Kapitel auf einmal.
Bis Mittwoch!😄
LG Lis ❤

Einen Mörder Versprochen?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt