Kapitel 17

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"Befehl ihnen zu verschwinden." Flüsterte ich den Mann zu und lockerte leicht den Druck auf seinen Hals, damit er reden konnte.

Vielleicht war das Naiv. Alle könnten eine Zweitwaffe tragen, sodass er einfach den Befehl zum schießen geben könnte, aber das tat er nicht. Zögerlich liefen alle seine Kameraden weg und als sie verschwunden waren baute ich wieder mehr Druck auf.

"Löse das Nen." Befahl ich.

Ich glaube nicht, das das Nen bei jeden gleich ist. Sonst hätte Illumi Hisoka nicht drum gebeten an mir Bungee Gun zu befestigen, sondern hätte es einfach selber getan. Es wäre zu naiv zu glauben das alle die selbe Fähigkeiten haben.

"Das kann ich nicht. Ist jemand in die Falle gelaufen so muss sie auch aktiviert werden." Erklärte der Man zitternd.

Dann blieb aber nur noch eine Möglichkeit. Wenn er sie nicht lösen kann, dann wird sie vielleicht durch seinen Tod gelöst. Aber dafür gab es ebenfalls keine hundert prozentige Sicherheit.

Ihn aber zu fragen was die Falle ist, bringt nichts. Er könnte mich anlügen so wie jetzt. Obwohl bei der vorherigen Frage hatte er keine andere Möglichkeit. Verdammt ich will das nicht tun. Ich kann es nicht tun. Wieder kam mir der Gedanke wegzulaufen, aber die Kameraden könnten sich aufgeteilt haben und in  sicheren Abständen auf mich warten um mich abzufangen. Der einzige der mir helfen kann ist leider Illumi. Ich schloss meine Augen und zog den Arm nach rechts. Ich ließ zeitgleich wie den Mann das Messer los und wagte es nicht ihn anzusehen. Ich sah zu Illumi welcher zum ersten mal, seit den ich ihn kannte lächelte. Mir hingegen war nichts zum Lächeln zumute. Ich hatte Tränen in den Augen, welche anfingen meine Sicht zu verwischen. Ich zitterte stärkt und ich spürte eine warme Flüssigkeit an meiner Hand.

Ich wollte das nicht. Ich konnte aber nicht anders. Wusste nicht was ich tun sollte. Verdammt was hab ich getan! Ich habe einen Menschen getötet.

Ich hörte Schritte auf mich zukommen und ich sah vom Boden wieder auf  zu Illumi.

"Es war unausweichlich." Sprach er und nahm meine rechte Hand.

Erst jetzt sah ich sie an und merkte das etwas Blut an ihr klebte. Blut von den Mann. Ich schaute schnell wieder wo anders hin. Ich spürte wie Illumi meine Hand sauber machte. Achtlos warf er das Taschentuch auf den Boden und nahm meine Hand. Sanft führte er mich weiter. Ich schaffte es kaum mich zu bewegen, ich war wie erstarrt. Jedoch wurde ich gezwungen einen Schritt nach den anderen zu machen. Ich lief mit gesenkten Kopf hinter den Assasinen hinter her, welcher immernoch meine Hand hielt.

"Die Kerle sind uns seit den wir auf den Schiff waren gefolgt. Erst ab dem Park verdeckten sie ihre Aura. Sie hatten schon die ganze Zeit vor, uns zu überfallen. Du hast alles richtig gemacht." Versuchte er mich aufzumuntern.

Aber ich sagte nichts. Ich starrte mir halb leeren Augen weiter auf den Wald Boden und lief ihn hinterher. Ich fühlte mich müde und ausgelaugt, erschöpft. Langsam liefen wir weiter und der Himmel verfärbte sich, als die Sonne ihren weg zum Horizont wagte. Als mich meine Beine nicht mehr tragen wollten hob Illumi mich hoch und trug mich. Ich schlief auf seinen Rücken, auch schon nach kurzer Zeit ein.

Da ich so früh eingeschlafen war, war ich auch relativ früh am morgen wieder wach. Ich tippte Illumi an, welcher mich immernoch trug. Dieser setzte mich ab und wir liefen zu zweit weiter. Durch die Bäume sah man schon die ersten Häuser eines Dorfes. Bei einen Bäcker kauften wir belegte Brote und liefen dann essend weiter. Obwohl Illumi die ganze Nacht durchgelaufen ist, so schien er kein bisschen müde zu sein. Gegen Mittag kamen wir an einen See an. Der ältere beschloss bis morgen früh hier zu bleiben.

Ich ging in den Wald und suchte einige Beeren, wärend der Attentäter eine Pause machte. Nachdem ich die Schachteln mit Blaubeeren, Himbeeren, Brombeeren und Johannesbeeren gefüllt hatte lief ich wieder zurück und setzte mich auf die Decke, welche Illumi ausgebreitet hatte. Die Sonne glitzerte im Wasser und blendete einen leicht. Es war sehr heiß, bestimmt um die 35°C, weshalb ich es nicht lange in der Sonne aushielt. Illumi ist verschwunden. Aber sorgen machte ich mir nicht. Wieso sollte ich denn auch? Er konnte gut auf sich selber aufpassen. Ich hatte schon lange meine lange Hose ausgezogen, in der es kaum auszuhalten war. Die Sonne knallte wirklich. Ich zeichnete gerade sie Sicht die sich mir bat, als der Mann mit zwei Vögeln zurückkam. In beiden waren eine Nadel und ich wand mich schnell wieder meiner Zeichnung zu, wärend er sich in die toten Tiere kümmerte. Als ich mit der Bleistiftzeichnung fertig war, packte ich den Block wieder weg und nahm zum ersten mal die Kette meiner Großmutter ab. Auch diese packte ich ein, denn langsam hatte ich das Gefühl, das sie sich in meinen Nacken frisst. Das war zwar nur Einbildung, denn wiegen tat sie sehr wenig, aber trotzdem steckte ich sie weg. Ich naschte immer wieder ein paar Beeren und beobachtete Illumi. Dieser wusch im klaren Wasser seine Hände und kam dann auf mich zu um neben mir Platz zu nehmen.

Es herrschte Stille, aber das war auch gut so. Ich versuchte die Situation von gestern Abend zu vergessen und solange mich keiner drauf anspricht war ich zufrieden. Aber ich dachte auch über Luna und Nina nach. Was sie wohl machen, wie es ihnen geht oder ob sie gemerkt haben das ich weg war. Es war normal wenn ich mal für mehrere Tage nicht zu erreichen war. Also wäre es möglich, dass sie es noch nicht einmal gemerkt hatten. Aber wie lange war ich schon weg? Mittlerweile doch schon eine Woche oder? Wenn das so ist, dann haben sie es bestimmt gemerkt. Denn die Ferien sind ab morgen glaube ich vorbei und sie hätten mich zu Hause besucht um mich zu einer Übernachtungparty zu schleppen. Ich hoffe, sie müssen nicht allzu sehr an mich denken.

Einen Mörder Versprochen?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt