Vorsichtig hockte ich mich zu ihr runter. Die blauhaarige saß wimmernd auf den Steg und rührte sich nicht.
"Hey, es ist alles gut, sie sind nicht mehr. Es ist vorbei." Sprach ich ruhig auf sie ein.
Sie kniff ihre Augen jedoch nur noch fester zusammen und schüttelte ängstlich den Kopf. Ich war überfordert. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Wie beruhigt man jemanden in so einer Situation, wenn man selbst wahrscheinlich derjenige war vor dem sie sich fürchtete. Ich spürte wie jemand näher kam und sah zu Illumi, welcher auf uns zukam.
"Das kam unerwartet. Aber du hast es sehr gut gemacht." Lobte Illumi und küsse mich auf die Stirn.
Als er sich löste klebte etwas Blut an seinen Lippen. Kein Wunder. Ich war von Oben bis unten Blutbesudelt, als hätte ich darin ein Bad genommen. Mein Ehemann nahm Luna hoch und trug sie ins Haus. Er befahl mir duschen zu gehen und was neues anzuziehen. Sofort befolgte ich die Anweisung und duschte gründlich. Blut aus den Haaren zu bekommen war schwer, aber nach 30 Minuten hatte ich es endlich geschafft. Ich stieg aus der Dusche ab und machte mich so schnell wie möglich fertig und lief ins Wohnzimmer wo Illumi und Lina schweigend saßen. Beide hatten eine Tasse Tee vor sich stehen und auch für mich war eine da.
"Wie geht's dir?" Fragte ich sie.
"Gut....denke ich." Sagte Luna zitternd.
Ich nickte verstehend.
"Danke. Ohne dich wäre ich bestimmt tot." Bedankte sie dich.
"Das brauchst du nicht zu bedanken. Wir haben uns es doch vor Jahren geschworen." Schüttelte ich ab und setzte mich neben Illumi.
Dieser zog mich gleich näher ran und legte seinen Kopf auf meinen.
Es herrschte eine leicht bedrückende Stille. Illumi hatte mir gesagt, das Hisoka kommen würde um Luna abzuholen, da er sich gerade in der nächsten Stadt aufhält. Trotzdem hieß es jetzt 4 Stunden warten, schließlich waren wir tief im Wald. Luna, welche gerade versuchte die Situation zu verarbeiten saß einfach weiter Still im Wohnzimmer und ich beschloss zu kochen. Ich machte ihr Lieblingsgericht um sie hoffentlich aufmundernt zu können. Nachdem ich die Lasagne in den Ofen geschoben habe deckte ich die Kücheninsel für drei Personen. Würde noch jemand kommen würde es knapp werden. Ich hatte keinen Esstisch und so musste man sich an die Kücheninsel setzten. Ich schenkte jeden von uns Wasser ein und tat schon untersetzter hin.
Illumi war wärendessen rausgegangen um die Leichen irgendwo hinzutun. Wahrscheinlich in den Wald, so dass ich sie nicht sehen müsste. Ich glaube es war das erste mal, das ich jemanden das Lebenn genommen habe und kein schlechtes Gewissen hatte. Wie viele waren es? 21 Mann? Nein weniger. Auf der einen Seite standen neun, auf der anderen sechs, dann die zwei Wachmänner und der Bruder des Schlachters. Also 18. Ich hatte 18 Menschen getötet und kein schlechtes Gewissen. Verrückt. Als Illumi wiederkam, war ich verwundert. Er hätte keinen einzigen Tropfen Blut an sich. Wie macht er das? Ist das so eine Assasinentechnik?
"Du hast Nen eingesetzt." Meinte er plötzlich.
Ich nickte daraufhin.
"Es war als sei es plötzlich wiedergekommen. Meintest du nicht, das nur du es mir erlauben kannst?" Fragte ich ihn und er nickte.
"Eigentlich. Aber auch wenn du in extremer Lebensgefahr bist. Jedoch warst du das nicht. Eigentlich hätte es auf meine Nähe reagieren müssen und alles nicht so schlimm einstufen können. Aber trotzdem hat es sich aktiviert. Ich glaube das liegt daran, das du Luna als Teil deines Lebens siehst und dieser Teil war in großer Lebensgefahr. Das sowas auch geht um es wieder zu aktivieren hätte ich nicht gedacht. Aber jetzt ist es ja wieder weg." Überlegte Illumi laut und ich schlang einfach meine Arme um ihn.
"Huch? Kuschelbedürftig?" Fragte er verwundet und legte meine Hand auf meinen Kopf.
"Ich hab dich vermisst." Murmelte ich und kurz darauf erklang ein leichtes lachen.
"Ach komm schon so schlimm kann es nicht gewesen sein." Meinte er.
"Sei du mal so lange alleine. Ich wäre froh, wenn ich mit Bäumen reden könnte." Meinte ich und ich sah zu Illumi, welcher mich belustigt ansah.
Kein Wunder. Mein Verhalten war alles andere als normal. Eigentlich war ich schon lange nicht mehr so. Ich zuckte einmal mit meinen Mundwinkeln, als der Wecker klingelte. Ich holte Luna und Illumi holte das Essen aus den Ofen. Es brauchte ein bisschen, bis Luna mich wirklich wahrnahm, aber als sie den Geruch von Lasagne endlich bemerkte, sah man ein freudiges glitzern in ihren Augen. Ich lief zusammen mir ihr in die Küche und half ihr sich auf den Barhocker zu setzten. Das tat ich aber immer, denn dieses Mädchen hat gar kein Talent was sowas angeht. Sie bekommt es einfach nicht hin sich auf hohe Stühle zu setzten.
Zusammen aßen wir und ich gab Luna ein paar Sachen von mir, damit sie sich den nassen scheiß abduschen kann. Der Schock schien sich langsam zu lösen, jedoch wird sie bestimmt noch Alpträume davon haben. Alpträume....wieso hatte ich eigentlich nie welche? Ich hatte keinen einzigen Alptraum gehabt, war das Normal.
"Ist es normal, keine Alpträume zu haben?"
"Meinst du es jetzt auf dich bezogen?" Fragte Illumi und ich nickte.
"Das lag wohl daran das du sie vergessen hast. Ich habe dich mit meinen Nen immer beruhigt. Bei deiner zweimonatigen Folter, war es wahrscheinlich die Erschöpfung und dannach war ich ja wieder an deiner Seite. Du hattest nie Alpträume, weil ich dafür gesorgt habe, das du ordentlich schläfst und das nur mit meiner Ausstrahlung und mir meiner Nähe. Als ersten wollte ich dich über Nacht immer manipulieren, jedoch hatte es wohl so auch gereicht." Vermutete er schulterzuckend.
Luna kam wieder und ich gab ihr einen Beutel für die dreckigen Sachen. Es würde noch eine Stunde dauern bis Hisoka da ist. Bis dahin spielten wir alle Karten. Als wir das Auto hörten, schloss ich Hisoka die Tür auf und lief ihn rein, dieser sah mich gründlich an und lächelte.
"Schon besser." Meinte er zufrieden und fragte ob er was essen durfte.
Ich gab ihn den Rest der Lasagne und er klärte was mit Illumi, wärend ich mit Luna imWohnzimmer saß.
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Einen Mörder Versprochen?!
FanficEin einfaches Leben, zur Schule gehen, Freundschaften schließen und sich über Lehrer aufregen. Das Leben von Narla Brown war nie etwas besonderes, zumindest bis zu ihren 16. Geburtstag. Wie sie damit umgehen wird und was überhaupt passiert, möchte i...