Kapitel 8

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Ich wollte zurückweichen, doch da packte Hisoka mein Handgelenk und drückte zu. Vor Schmerz zischte ich auf und versuchte mein Handgelenk aus den Griff zu befreien.

"Nanu, du bist aber schwach." Meinte er verwundert und lockerte seinen Griff.

"Und du bist langsam."

Auf einmal wurde ich hochgehoben umd schrie erschrocken auf. Hisoka rannte los und ich krallte mich einfach ängstlich an ihn fest. Nach einer guten halben Stunde kamen wir zum stehen und der Clown ließ mich runter. Etwas wackelig auf den Beinen hielt mich Hisoka an den Schultern fest, damit ich nicht umkippe.

Er führte mich in die Hinmelsarena und hinauf in die 200ste Etage. Dort in einen Appartment angekommen drückte er mich auf die Couch im Wohnzimmer.

"Hat Illumi dich schon über Nen aufgeklärt?" Fragte Hisoka und ich sah ihn verwirrt an.

"Also hast du keine Ahnung." Stellte er fest und seufzte einmal genervt.

"Dann bringt er dir das hoffentlich bei, denn so schwach wie du jetzt bist, bist du keine gute Partnerin." Spottete er leicht und lachte.

"Wie dem auch sei, lass uns mit einen Kartenspiel die Zeit vertreiben, das Essen sollte auch gleich kommen."

Der Clown teilte Karten aus und ich saß einfach nur stumm da.

"Räuber Rommee ist dir doch bekannt oder?" Fragte er und ich konnte kein lächeln unterdrücken.

"Natürlich."

Ich liebte dieses Spiel, ich spielte es fast immer mit Nina und Luna. Wie ich die beiden doch vermisste.

Mitten im Spiel klopfte es an der Tür und Hisoka Stand auf und nahm die Bestellung entgegen. Er reichte mir gebratene Nudeln mit Hünchen und wir aßen in der Küche. Beim Essen war es still und als wir beide fertig waren, spielten wir weiter Karten. Die Sonne ging langsam unter und 19 Uhr beendeten wir unsere erste Patie. Knapp hatte Hisoka gewonnen, denn bei meinen Nächsten Zug hätte ich fertig machen können.

"Noch eine runde?" Fragte Hisoka, wärend er alle Karten zusammensammelte.

Ich nickte und schon fing er an zu mischen und auszuteilen. Dieses mal waren meine Karten besser und ich kam in der zweiten Runde schon raus und wurde 6 Karten auf einmal los. Jedoch hatte Hisoka auch gute Karten und er gewann wieder knapp vor mir.

"Das Bad ist links von Flur. Mach dich fertig, das Schlafzimmer ist rechts." Erklärte der Clown und packte alle Karten zusammen.

Ich lief ins Bad und war etwas überrascht als ich in den Rucksack sah. Andscheinend hatte Illumi meine Zahnbürste und Zahnpasta, sowie das Schlaf T-Shirt und frische Unterwäsche eingepackt. Und in den Moment schoss mir die Röte ins Gesicht. Er hat jetzt schon das zweite mal meine Unterwäsche entschieden.

Ich machte mich bettfertig uns lief ins Schlafzimmer, wo schon Hisoka war. Er lief an mir vorbei und ging ins Bad. Ich setzte mich auf das Bett und fing an zu zeichnen. Als Hisoka reinkam sah ich schnell woanders hin. Er war etwas größer als Illumi. Nicht sehr viel, aber er hatte deutlich mehr Muskelmasse, die Frage ist aber, wieso zur Hölle kommt er in nur Boxershort!

"Ich würde ja gerne mir dir ein Bett Teilen, aber ich glaube das bin ich einen Kopf kürzer." Lachte der Clown und holte aus den Kleiderschrank ein Kissen und eine Decke.

"Gute Nacht, Ausreißerin." Verabschiedete er sich.

Ich hörte wie er einen Schlüssel umdrehte. Eingesperrt. Verdammt! Ich war alleine und ich hatte keine Möglichkeit zu fliehen. Es brach alles in mir und ich fing an zu weinen.

Ich wollte nicht hier bleiben, ich wollte nicht zu Illumi, ich wollte nur nach Hause. Mich wieder mit Luna und Nina treffen, wollte wieder mit Lucas telefonieren, wobei er mir von der Welt erzählt. Ich wollte wieder normal Leben dürfen. Wollte lachen und rumalbern, mich übers älter werden beschweren und mit den Lehrern diskutieren. Aber das war alle vorbei. Ich wurde mit einen kontrollsüchtigen Mörder verlobt, wurde gezwungen alles hinter mir zu lassen, habe meinen Freund verloren und kann meine zwei Freundinen wie es aussieht nie wieder sehen. Ich habe alles verloren und das nur durch einen Besuch von drei Assasinen zu meinen Geburtstag.

Ich wusste nicht wie lange ich weinte und durch das Parnoramefenster nach draußen starte. Ich wusste nur, das meine Tränen unaufhörlich flossen und das kein Schluchzen meiner Kehle entwich. Ich spürte zwei Hände auf meinen Wangen, welche die Tränen erwischte. Dadurch löste ich mich von meiner Starre und sah verwirrt zu Hisoka.

"Hüpsche Mädchen sollen doch nicht weinen." Meinte er leicht lächelnd und wischte mir die neue Träne weg.

"Ich kenn ihn doch gar nicht." Sagte ich und nahm seine Hände von meinen Gesicht um es selber von Tränen zu befreien.

"Aber du wirst ihn kennenlernen. Was denkst du, warum ihr noch nicht im Anwesen seit? Ihr hättest schon längst da sein können, aber Illumi bat darum, Umwege zu gehen, damit du dich erstmal an ihn gewöhnen kannst." Sprach der Clown und setzte sich neben mich aufs Bett.

"Er ist ein Mörder."

"Na und? Wir sind alle Mörder. Wir alle haben schon einmal einen Blumenstrauß gepflückt und eine Pflanze umgebracht. Wir alle haben Fleisch gegessen und zum Tot eines Tieres beigetragen, wir alle haben mal eine Fliege getötet, die durch die Küche schwirrte. All diese Dinge sind unschuldig gewesen. Was macht es so anderes einen anderen Menschen zu töten? Er war auch unschuldig aber wir sind nicht besser als Tiere. Wir alle haben schon getötet, was macht es also für einen Unterschied?" Stellte Hisoka eine Hypothese.

Ich sah ihn darauf hin nur an. Denn es klang logisch, es gab nichts zu wiedersprechen. Wir Menschen sind auch nur Tieren. Wo war also der Unterschied wie wenn wir ein Tier töten oder eine Pflanze. Sie sind alle Lebewesen, besitzen alle die Eigenschaften, die man in Biologie geleert bekommt um festzustellen, ob es ein Lebewesen ist.

Sie alle Reagieren auf Reizte, haben einen Stoff- und Energiewechsel, Pflanzen sich fort, wachsen, sie passen sich alle an und entwickeln sich in Folge einer Evolution weiter. Ja wenn man es so ansieht, dann sind wir alle Mörder.

"Man kann ein noch so gutes Herz besitzen, egal was man tut, man hat in seinen Leben schon mindestens ein Leben beendet, um selbst zu überleben gibt es keine andere Möglichkeit. Wir Menschen sind komische Lebewesen. Wir sagen, das morden falsch ist, sind aber selber die größten Mörder. Die Tiere würden ihren Rivalen sofort töten wollen und denken nicht darüber nach, ob töten richtig oder falsch ist." Führte er seine Vermutung fort.

"Leg dich schlafen und denk darüber nach, aber weine nicht über die Vergangenheit, du kannst sie doch sowieso nicht ändern." Meinte er und verließ wieder das Zimmer.

Auch dieses mal hörte ich den Schlüssel, aber das interessierte mich nicht. Ich hang zu sehr an seinen Worten. Er hatte recht. Aber trotzdem konnte ich es nicht akzeptieren. Ich konnte es einfach nicht, weil es zu meinen bisherigen Weltbild nicht passte. Ich legte mich hin und deckte mich zu, noch lange dachte ich darüber nach, bis ich vor Erschöpfung einschlief.

Einen Mörder Versprochen?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt