Kindheitsträume - I. Versprochen ist versprochen

24. Freundschaft

Als du das Beybladestadion betrittst, in dem das größte Turnier vor Battle Blader ausgetragen wird, findet schon die Siegerehrung statt und bunter Rauch wird zur Feier begleitet von schräger Musik in die Luft geschossen. 
Bei dem Jubel verdrehst du nur die Augen und verschränkst die Arme vor der Brust. An jedem anderen Tag hättest du ebenfalls teilnehmen können, nur an diesem nicht und es ärgert dich, die Chance verpasst zu haben.

Doji wollte nicht, dass du zum Krankenhaus fährst, damit du das Turnier nicht verpassen würdest und ausnahmsweise hast du dir selbst ein Bein gestellt. Dennoch überwiegt die Freude, Ryuto wiedergesehen und festgestellt zu haben, dass es ihm der Situation entsprechend ganz gut geht. 
Er ist weiterhin stark und vertraut auf euch. Durch die Erkenntnis gestaltet sich das Atmen wesentlich leichter und das Gefühl, ihn im Stich zu lassen, begleitet dich nicht mehr täglich.

Ryuto ist nicht sauer auf dich und er kann verstehen, warum du etwas weniger Zeit für ihn hast. Seine Äußerung zur Rache war etwas Einmaliges und seine optimistische und freudige Art konnte ihm selbst durch den Unfall – beziehungsweise eher den Angriff auf seinen Vater – genommen werden. 
Mehr hast du dir nicht erhofft.

Aufgrund der späten Uhrzeit hast du die Nacht in seinem Hotelzimmer verbracht, wo du endlich duschen und dich umziehen konntest. Das kommt dir sehr gelegen, da dein heutiger Flug direkt zum Turnierschauplatz ging und du sonst keinerlei Gelegenheit dazu gehabt hättest. 
Solltest du später wieder in dem Quartier der Dark Nebula ankommen, wird Doji sicherlich auch zuerst ein paar freundliche Wörter mit dir reden wollen, da du dich seinen Befehlen widersetzt hast, bis du dich in dein Zimmer zurückziehen kannst.

Das alles ändert nichts an der Tatsache, dass du ebenfalls gerne auf einem der Treppchen stehen würdest. Wann bietet sich sonst die großartige Möglichkeit, gegen so viele starke Blader auf einmal anzutreten?
Gegen die meisten von ihnen hast du schon mindestens einmal gekämpft, das ist immerhin ein kleiner Trost. Außerdem würde nach allem, was du von ihm gehört hast, Kyoya Tategami auf jeden Fall eine Herausforderung annehmen.

Als könnte er Gedanken lesen oder deinen Blick auf sich spüren, dreht Kyoya den Kopf in deine Richtung und schaut direkt zu dir. Er ist viel zu weit weg, um irgendetwas aus seinem Gesicht lesen zu können und dennoch glaubst du, dass er von deiner Mitgliedschaft in der Dark Nebula weiß. 
Wahrscheinlich hat er deinen Kampf mit Tsubasa gesehen und sofort die richtigen Schlüsse gezogen. Gingka hat nicht übertrieben; der Typ ist nicht schlecht.

Zur Provokation schenkst du ihm ein selbstgefälliges Grinsen und steigst die Treppen weiter herunter, während Blader DJ die Platzierungen und die Punkte verkündet:
Yu, Tsubasa und Gingka erhalten für den dritten Platz jeweils tausend Punkte, Kenta für seinen zweiten Platz dreitausend und Kyoya für seinen ersten Platz ganze zehntausend Punkte. Damit ist er der Erste, der die benötigten 50.000 Punkte für Battle Blader erreicht hat.

Tosender Applaus bricht aus und Kyoya reckt stolz seinen Leone in die Höhe. Durch die Entfernung kannst du nicht hören, was Gingka und Kenta zu ihm sagen, aber dass sie ihn dazu beglückwünschen liegt auf der Hand. 
Bei Yu und Tsubasa ist es ebenso eindeutig, sie diskutieren anscheinend über das Battle, denn Yu rudert aufgeregt mit den Armen und Tsubasa stemmt nur unbeeindruckt eine Hand in die Hüfte.

Aus dem Augenwinkel nimmst du eine Bewegung wahr, wirbelst herum und kannst gerade noch erkennen, wie ein maskierter Typ förmlich aus dem Stadion flüchtet. Irgendetwas an ihm ist seltsam und er kommt dir nicht gänzlich unbekannt vor.
Hast du ihn schon einmal irgendwo zufällig entdeckt, ohne es damals wirklich bemerkt zu haben?

Leider kannst du das nicht beantworten, aber eine größere Bedrohung als LDrago und die Dark Nebula wird er sowieso nicht sein und nun ist er spurlos verschwunden. 
Nächstes Mal wirst du ihm folgen und dem Ganzen auf den Grund gehen. Du hast die Nase voll von irgendwelchen fragwürdigen Gestalten, die irgendetwas im Schilde führen.