Als der Rauch sich langsam lichtet, liegt die Aufmerksamkeit von allen Personen, die sich momentan auf dem Landeplatz befinden, auf dir. Tsubasas Blick kannst du in deinem Nacken spüren und du schenkst ihm zur Beruhigung ein knappes Lächeln.
Yu starrt dich mit großen Augen an und wirkt ehrlich überrascht, während sich Doji wortlos die Brille auf der Nase zurechtschiebt und dich dabei abfällig mustert. Dein Verrat ist keine Überraschung für ihn und er hat damit gerechnet. Wahrscheinlich war es für ihn verwunderlicher, nur Tsubasa auf dem Dach angetroffen zu haben.Die einzige Reaktion, die dich wirklich interessiert, ist die von Ryuga. Ist er davon ausgegangen, dass du seine Warnung geflissentlich ignorierst oder erstaunt ihn deine Entscheidung?
„Asuka." Seine goldenen Iriden durchbohren dich förmlich und sein Grinsen erstirbt auf seinen Lippen. „Ich habe mich schon gefragt, wann du auftauchst. Was hat dich aufgehalten?"
„Nichts. Ich wollte nur die Show genießen." Teilnahmslos betrachtest du deine Nägel und eine Hand verschwindet in deiner Jackentasche. „Für die technische Ausstattung ist das System übrigens sehr langsam."
Inzwischen hat sich der Staub komplett gelegt und gibt die Sicht auf Hippogryph und LDrago frei, die angriffsbreit umeinander tänzeln; Eagle schwankt abseits von ihnen etwas.
Dass dein Move keinen Schaden angerichtet hat, kommt nicht überraschend, er sollte nur den von LDrago blocken und das ist dir gelungen. Wie viele haben diesem Dark Move wohl schon standgehalten oder bist du vielleicht die Erste?Bei dem Gedanken heben sich deine Mundwinkel selbstgefällig und du holst den Stick heraus, den du daraufhin Tsubasa zuwirfst. „Es war arrogant von dir, uns den Zugang zu gewähren, nur um uns überführen zu können, Doji."
Ebenso arrogant ist es von dir, sämtliche Pläne über Board zu schmeißen. Eigentlich hättest du in der Dark Nebula bleiben, alles auf deine Beziehung mit Tsubasa schieben und dein Vorhaben – Doji zu überzeugen, dass die dunkle Macht mit deinen Gedanken spielt – umsetzen sollen. Nun ist das nicht mehr möglich.
Das kannst du nicht auf die Rettung von Tsubasa schieben, denn diese hättest du anders erklären können. Du hättest nicht gewollt, dass man ihn verletzen würde und hast deswegen eingegriffen, von seinem Verrat hättest du allerdings keine Ahnung gehabt.Vielleicht wäre das gut gegangen, vielleicht auch nicht, du wirst es niemals erfahren. Der Stick ist Beweis genug, dass du Bescheid wusstest und in die Angelegenheit involviert warst. Keine Ausrede der Welt könnte das abstreiten.
Was würde es dir bringen, weiterhin Mitglied der Dark Nebula zu sein? Doji misstraut dir und sieht dich als eine große Bedrohung an. Bis auf Yu und Ryuga hast du zu den anderen keinen Draht und lange Reden bringen Ryuga nicht zurück – das hast du mehrmals erfolglos probiert.
Nicht ohne ihn zu gehen, ist eine bedeutungslose Floskel. Natürlich könntest du bleiben, nur würde das rein gar nichts ändern. Dadurch nimmt LDrago nicht plötzlich weniger Einfluss auf ihn.Jetzt abzuhauen, wie er es dir geraten hat, bedeutet nicht, dass du ihn aufgegeben hast und wegrennst – im Gegenteil, solltest du das Hauptquartier heil verlassen können, stehst du nicht mehr unter permanenter Beobachtung, verlierst Ryugas Schutz und malst dir somit eine größere Zielscheibe auf die Brust.
Doji mag keine Gefahren und kümmert sich geflissentlich um die Beseitigung dieser. Durch den Verrat ist es etwas Persönliches für ihn geworden und er fühlt sich in seiner Ehre verletzt, was er dir sicherlich heimzahlen möchte.Freundlicherweise trittst du mit deinen nächsten Worten noch einmal nach: „Dein genialer Plan ist gescheitert, Doji. Du hast uns nicht nur auf sämtliche gesammelte Informationen zugreifen lassen, sondern mir zusätzlich einen Bey gegeben, der problemlos einen Dark Move von LDrago wegsteckt." Dein Grinsen wird breiter und du reckst das Kinn. „Deine Kalkulationen waren fehlerhaft. Ich werde Hippogryphs Kraft nutzen, um euch aufzuhalten und nicht, um euch zu helfen."
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Kindheitsträume - I. Versprochen ist versprochen
Fiksi PenggemarDu kennst Ryuga gefühlt, seit du denken kannst und dennoch kommt es dir so vor, als würde ein Fremder und nicht dein ehemaliger Kindheitsfreund vor dir stehen. Was ist aus dem kleinen Jungen geworden, der dir einst das Versprechen gegeben hat, dass...