Aufgabe für drei

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Clocky dreht ihren Kopf und ich grinse sie an, ehe ich einen Schritt zurück gehe und meine Arme ausstrecke. "Für die einen Folter, für die anderen ein Geburtstagsgeschenk. Na?" Die braunhaarige sieht mich geschockt an, ehe sie aufsteht und um mich herum geht. "Du siehst verdammt heiß aus...!", murmelt sie und ich schlucke, ehe ich den Kopf schüttle. "Lass es, Clocky. Wir wissen alle, dass ich das nur tue, wenn ich in Flammen stehen würde. Und außerdem..." Ich hebe das kleine Päckchen hoch und schmunzle. "Hier ist dein Geschenk, dass ich dir EIGENTLICH schenken wollte!" Leicht lachend übergebe ich es ihr und sie umarmt mich. "Danke, Alex. Das bedeutet mir echt viel." Als wir uns trennen, hören wir ein Pfeifen und drehen unsere Köpfe. "Na sieh mal einer an. Das graue Mäuschen hat sich rausgeputzt!" BEN kann nicht so schnell reagieren, da hat Jeff ihm schon eine gescheuert.

Ich halte mir meine Hand vor den Mund und lache. Es geht nicht anders! Während Jack Jeff zurück hält und Clocky sich halb vor Lachen bepisst, zusammen mit ihrem Freund Toby, gehe ich amüsiert zu dem blondhaarigen und helfe ihm auf. "Danke, für das Kompliment, BEN.", bringe ich raus und grinse einfach nur. Das man hier so schnell einfach nur zum Lachen gebracht werden kann... Das denkt man bei Serienmördern gar nicht. Gemeinsam mit Clockwork, Toby, Jeff, Jack und auch BEN, setze ich mich an den großen Tisch und reden ein bisschen, bis nach und nach jeder runter kommt und dem Geburtstagskind gratuliert. Meine Kette hat die braunhaarige um ihren Hals hängen und im Sitzen funktioniert das mit dem Kleid ausgesprochen gut.

Selbst Brian und Tim haben was für sie und da sich Tim dazu setzt, sitzt nun auch Brian an unserem Tisch. Versuche, ihn in das Gespräch miteinzubinden, schlagen fehl. Die Maske schützt ihn vor Blicken und ich versuche mein bestes, mich selbst in die Gespräche einzubinden! Aber irgendwie... klappt das in Anwesenheit Brians eben nicht so gut. Es ist awkward. SEHR awkward. Da die eigentliche Party erst abends stattfinden soll, findet Tim mich overdressed. "Ich würde niemals ein Kleid tragen, wenn es sich unser Geburtstagskind nicht gewünscht hätte.", entgegne ich und trinke die Birnenschorle, die ich immer noch gern habe. "Niemals? Sicher?", fragt Jeff und ich drehe meinen Kopf zu ihm. Ziehe meine Augenbrauen hoch. "Zur Hochzeit von einem von euch beiden? Vielleicht gerade noch so. Wenn ihr lieb zu mir wart."

Der schwarzhaarige grinst und zeigt seine Zähne. "Ach... keine Hochzeit von dir aus?" Ich schnaube amüsiert und zucke mit den Schultern. "Wen soll ich heiraten. Der einzige, der in Frage käme, wäre mein PC. Menschlich siehts bei mir ja offensichtlich mau aus." Jeffs Augen gehen sofort zu Brian und auch Toby starrt ihn leicht taktierend an. Ich hingegen sehe auf mein Glas und tu so, als wäre nichts. Dann lächle ich wieder und richte mich auf. "Aber das hier geht heute nicht um ein non-existentes Leben meiner Beziehungen, sondern um Clocky! Wo ist der Kuchen? Die Luftballons! Ich will Partystimmung!", rufe ich und werde nun von allen komisch angesehen, ehe sich zu meinem Glück Slenderman herein portet. Mit der größten Torte, die er wohl backen konnte. Hat jemand Kuchen gesagt?

Hätte ich kein regelmäßiges Training und würde ich nicht von selbst hin und wieder aufstehen, wenn ich eine Lernpause mache und rausgehen... ich würde fett werden. So viel Sahne und Zucker... von dem Kuchen kriege ich beim bloßen Gedanken schon Diabetes! Aber lecker war er auf jeden Fall. Wenn man die anderen ansieht. Ich selbst kann nichts schmecken. Aber jeder hat es genossen. Und genug für alle, die da waren. Der Rest bekommt es halt angetrocknet. Nicht unsere Schuld. Das Frühstück wäre somit geschafft und ich bleibe mit Clocky und den anderen unten, während die meisten auch wieder hoch gehen. Wir reden, wie meistens eigentlich, über das belangloseste Zeug, ehe ich einen gedanklichen Pfiff von Slenderman bekomme und mich entschuldige. Ich stehe auf und gehe die Treppe hoch, zu seinem Büro.

Dort angekommen, klopfe ich und wie immer geht die Tür von selbst auf. Ich runzle die Stirn, als ich Tim und Brian sehe. Beide mit ihren Masken. Ich schließe die Tür hinter mir und seufze. "Ich denke mal, dass Toby nicht abgezogen wurde, weil er der Freund von Clockwork ist und es ein Auftrag für drei ist. Wenn ich jetzt raten dürfte." Wenn ich reden dürfte, bevor du deinen Mund aufmachst, hätte ich dir dies auch als Fakten präsentieren können. Aber ja. Ein Auftrag. Zieh dich um. Ich gebe dir fünf Minuten. Dann will ich dich wieder hier haben. "Aye, Boss...", murmle ich und lasse kurz meinen Kopf hängen, bevor ich wieder raus gehe. Tja. Wird wohl nichts mit dem tragen des Kleides den ganzen Tag. Sorry, Clocky!

So schnell es geht, laufe ich in mein Zimmer, ziehe mich um, trinke was von dem Vorrat an Cola, den ich mir mit zwei Sixpacks angeeignet habe und laufe wieder zurück. Die Waffen sicher an meinem Bein und die Maske schon über mein Gesicht gezogen. Ich klopfe und gehe dann direkt rein, ohne abzuwarten. Anschiss bekomme ich dafür nicht. Stattdessen gibt es eine kurze Erklärung. Es geht um eine kleine Gruppe, die sich mit der Absicht, Slenderman zu treffen, im Slenderwald herumtreiben. Eigentlich ist alles hier durch die Wesen und seiner Illusion geschützt! Aber dem Boss gefällt es trotzdem nicht. Sie sollen getötet werden. Drei Leute für drei Personen. Und da sie am besten im gleichen Zeitrahmen getötet werden sollen, da Slenderman ihnen genug Hirn zuschreibt, sodass sie sich zusammenreimen können was los ist, müssen es eben drei Leute sein.

Jeder von uns bekommt einen Zettel mit dem Bild darauf, wo diese Person lebt und einen ungefähren Zeitplan. Ich denke mir mal, dass BEN sie schon eine Weile lang im Visier hat. Wir prägen uns die Gesichter an und legen das Blatt dann wieder weg, sodass wir teleportiert werden können. Es dauert nur einen Moment und schon wird es kalt. Nicht so kalt, wie es damals bei Ronja war. Der Fall ist übrigens zu den Akten gelegt worden. Kein Mörder und keine Zeit von der Polizei, weiter zu ermitteln. Wenn es Probleme gibt, gebt mir sofort Bescheid. Ansonsten will ich, dass ihr mich erst ruft, wenn ihr alle drei wieder hier seid, ist das klar? Wir nicken. Es ist untertags und somit um einiges schwieriger. Aber noch lange nicht unmöglich. Ich kenne die Umgebung nicht und sehe zu dem großen Kerl. "Erst mal sehen wir uns das alles an. Töten werde ich erst in der Nacht. Egal, was ihr meint." Ohne eine Antwort abzuwarten und mit einem: Das hättest du zwar anders sagen können, aber ich erlaube es dir!, kehre ich den dreien den Rücken zu und gehe aus dem Wald. Habe meine Maske runtergezogen, die Waffen in die großen Taschen meiner Jacke gestopft und diese um meine Hüfte gebunden, sodass ich wie fast jeder Teenager aussehe. Und ich sehe mich um, ehe ich eine der Straßen entlang gehe und mir alles gedanklich notiere, was mir auffällt.

The 4th ProxyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt