-Chapter Thirty-

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Ich starrte auf die Skyline von Manhattan und wusste nun wirklich nicht mehr was ich mit mir anfangen sollte. Ich hatte Angst vor solchen Situationen wie jetzt. Ich schluckte und versuchte die aufkommenden Tränen zu stoppen. Ich werde jetzt nicht auch noch anfangen zu heulen. 

Es sind grade mal drei Wochen nach dem Tod von Rose vergangen. Ich hätte vor einer Woche schon wieder in Kalfornien seien müssen doch jetzt saß ich immer noch hier in New York. Victor hatte sich vor gut zwei Stunden mit den Worten "Ich melde mich sobald ich Zeit habe. Pass auf dich auf. Wir sehen uns." von mir verabschiedet und ist mit vollbepackten Koffern aus dem Apartment verschwunden. Er hatte mich für ein neues Jobangebot alleine gelassen. Er saß jetzt im Flugzeug auf den Weg nach Australien. 

Es wäre nicht schlimm gewesen wenn nicht vor einer Woche Ethan schon verschwunden wäre. Sein Grund zurück nach London zu flüchten war unglaublich egoistisch. Er hatte keine Lust seine Ex zu sehen also hatte ihm sein Vater angeboten, dass er zurück nach England geht und dort in die Fußstapfen von ihm treten wird. Elena ist mitgegangen. Warum wusste ich nicht. Wahrscheinlich weil sie an ihrem Bruder hang. 

Ich musste kurz auflachen während mir dann doch Tränen in die Augen stiegen. 

*Flashback* 

Ich war grade dabei etwas für Victor und mich zu kochen als mein Handy mir mitteilte, dass ich eine neue Nachricht bekommen hatte. Ich zog es aus meiner Hosentasche und musste lächeln als ich Ethan's Name auf dem Display erkannte. Ich öffnete die Nachricht und laß sie mir durch. 

"Das kommt wahrscheinlich ziemlich überraschend aber ich bin grade auf dem Weg zum Flughafen. Ich werde für ne längere Zeit zurück nach England gehen. Tut mir leid das du es so erfahren musstest. Ich hoffe du bist nicht all zu sauer und verstehst mich.

Ich musste mir die Nachricht einige Male durchlesen bevor mein Kopf überhaupt die wenigen Sätze verstand. Ich überlegte nicht lange und drückte auf das Anrufzeichen. Nach einigen Sekunden ging er zum Glück dran. 

"Kate." seufzte er. 
"Warum?"
"Du weißt doch, dass ich nicht mehr hier bleib-"
"Nein. Warum diese Nachricht? Warum hast du es mir nicht persönlich gesagt?" Meine Stimme klang äußerst ruhig. 
"Ich konnte nicht. Ich konnte es wirklich nicht, Kate." 
"Ich will aber eine richtige Erklärung hören." erwiederte ich immer noch ziemlich ruhig.
"Tut mir leid, Kate." 

Mit diesen Worten legte er auf. 

*Flashback End*

Selbst ich war nicht so egoistisch wie er. Ich hatte mich, bevor ich nach Kalifornien gegangen bin, persönlich verabschiedet. Ich hatte ihm nicht irgendeine lächerliche Nachricht geschrieben und bin dann abgehauen. Ich wurde den Gedanken einfach nicht los, dass es nicht nur etwas mit seiner Ex zutun hatte. 

Das ich jetzt niemanden hatte realisierte ich nur langsam. So naiv und dumm ich auch war hatte ich mich einige Male bei Luke gemeldet. Er hatte zwar immer mit mir geredet aber es waren eher diese Smalltalk Gespräche und dann legte er immer wieder mit der gleichen Begründung auf. Er hätte ja noch viel zutun. Das glaubte ich sogar, immer hin hat er ja auch einen Job wo man viel zutun hatte aber trotzdem tat es weh dass er sich, wie Ethan es auch meinte, immer mehr von mir entfernte. 

Da ich das Gefühl hatte kaum noch Luft zu bekommen entschied ich mich dazu etwas nach draußen zu gehen. Es war mir egal, dass es schon langsam anfing dunkel zu werden. Es war mir auch egal, dass ich es nicht mochte Abends raus zu gehen. Ich musste einfach nur wieder richtig Luft bekommen.

Ich zog mir meine Jacke und meinen Schal über, schlüpfte in meine Schuhe und holte grade meine Schlüssel als es an der Tür klopfte. Ich steckte die Schlüssel ein und öffnete die Tür. Officer Bailey wie auch Johnson standen vor der Tür. Ich sah beide verwirrt an. Was wollen die denn schon wieder hier? 

"Ehm..kann ich ihnen helfen?" fragte ich zurückhaltend. 
"Miss Grey." fing Officer Johnson an. Er war mir eindeutig lieber als Bailey. Der starrte mich nämlich nur vernichtend an. 
"Sie sind festgenommen. Wir haben Zeugenaussagen die bestätigen, dass sie zum Zeitpunkt des Mordes von Miss Baker gesehen wurden." 

-

Ich saß in diesem kleinen, stickigen und vor allem runtergekommenen Raum und versuchte nicht verzweifelt aufzuschreien. Und nach weinen war mir auch zumute. Ich kann doch nichts damit zutun haben. Immerhin wussten die, dass ich in der Zeit in Kalifornien war. Ich hatte mein Alibi was ich durch meine Flugtickets beweisen konnte und trotzdem saß ich hier und musste auf die Befragung warten. 

Ich hatte nichtmal jemanden der bei mir sein könnte. Victor saß immer noch im Flugzeug und das wird auch für die nächsten 8 Stunden noch so sein. Ethan war in London. Nichtmals einen Anwalt hatte ich. Obwohl ich das Recht auf einen hätte. 

Nach unendlich langer Zeit kam endlich ein Mann in den Raum. Er sah jung aus. Nicht älter als 30. Sein Blick war ernst und distanziert. Er setzte sich vor mich und legte eine Mappe auf den Tisch. 

"Sie bleiben dabei, dass sie zum Zeitpunkt der Tat sich in einem anderem Staat aufgehalten haben?" fragte er kritisch. 
"Mein gott ja! Ich war in Kalifornien verdammt!" fauchte ich sauer. 

Er ignorierte das aber und blätterte durch die Mappe vor ihm. Dann zog er Bilder aus der Mappe und legte sie vor mir in einer Reihe hin. Ich schluckte die Übelkeit dir mir in dem Moment hochkam so gut es ging runter. Rose sah völlig verunstaltet aus. Überall sah man Wunden, Messerstiche und Blut.

"Ich will das nicht sehen." murmelte ich leise, darauf bedacht nicht zu schwach zu klingeln. 
"Und warum wollen sie es nicht sehen? Genau weil sie ihre Schuldgefühle plagen ihre Mutter getötet zu haben!" 
"Verdammt nein!" ich wurde lauter. Jetzt liefen mir doch Tränen über die Wangen. 
"Ich könnte sowas niemals! Wie oft noch ich war in Kalifornien!" fuhr ich fort und wischte mir zornig meine Tränen weg. 
"Und warum haben Zeugen sie dann gesehen? Die Beschreibungen der Zeugen passten alle auf sie ein." 

Ich wollte nichts mehr dazu sagen. Ich konnte es auch nicht. Also schüttelte ich nur den Kopf und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Warum kann das ganze nicht vorbei sein? Ich hörte wie der Mann vor mir aufstand und anfing hin und her zu gehen. 

"Ihr Verhältniss zu Miss Baker. Wie war das?" fragte er diesmal ruhiger. 
"Sie war wie meine Mutter. Wir haben uns so verstanden wie das bei einer Mutter-Tochter Beziehung halt so ist." erklärte ich unter Tränen. 
"Dann verstehe ich nicht warum sie in der Lage dazu waren sie umzubringen." 

Jetzt war es vorbei mit dem stummen weinen. Meine Hände klammerten sich an den Rand des Tisches während ich aufsprang und der Stuhl hinter mir nach hinten auf den Boden fiel. 

"Zum aller letzten Mal. Ich war in Kalifornien ich kann mit dem Mord nichts zutun haben!" schrie ich ihn an. 
"So wie sie grade ausrasten könnte man es ihnen zu trauen." gab der Officer ruhig von sich. 

Ich schüttelte verzweifelt den Kopf und raufte mir die Haare. Ich war mit den Nerven völlig am Ende. Außerdem hatte ich das Gefühl, das Raum immer kleiner wurde und die Luft hier drin immer geringer. Der Officer schien keine Fragen mehr zu haben denn er ging kopfschüttelnd aus dem Raum ließ mich alleine. 

Ich lehnte mich an die Wand hinter mir. Meine Beine gaben nach und ich ließ mich auf den Boden sinken nur um dann völlig in Tränen auszubrechen. 

I'm not allowed to love youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt