-Chapter Six-

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Ich konnte meinen Blick einfach nicht abwenden. Seine Augen fesselten mich. Sein Lächeln fesselte mich.

Sein Griff um meine Hand lockerte sich etwas und sein Lächeln wurde breiter. Ich versuchte nicht deutlich nach Luft zu schnappen. Verdammt! Warum kann er nicht einfach aufhören so zu lächeln? 

Seine Hand löste sich nun ganz von meiner Hand und ich wendete den Blick ab. Das war jetzt aufjedenfall peinlich. Warum musste ich ihn auch so anstarren? Und wenn das nicht schon reichte spürte ich wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Schnell stand ich auf um aus dieser peinlichen Situation zu fliehen doch mein Rücken machte mir einen Strich durch die Rechnung. Der Schmerz der in dem Moment sich durch meinen ganzen Rücken zog ließ mich laut aufseufzen.

"Alles okay?" hörte ich Luke's Stimme fragen.

Ich drehte mich um und sah ihn kurz an. Danach nickte ich nur. Mit den Worten "Ich glaub ich geh jetzt nachhause." verabschiedete ich mich und verschwand, ziemlich langsam laufend, aus dem Raum. Doch keine zwei Sekunden später spürte ich schon eine Hand an meinem Handgelenk. Ich drehte mich um und sah in grüne Augen.

"Lass mich dich wenigstens fahren." 
"Ja klar und dann sieht uns irgendein andere Lehrer, verpetzt uns und ich bin mein Studium los und sie sind-" er unterbrach mich sofort.
"Du!" korrigierte er.
"Und du bist deinen Job los." sagte ich Augen verdrehend. 

Er ging sich über seine Haare. Ich glaub er verzweifelte grade wegen mir.

"Bitte?" fragte er und sah mich mit einem Hundeblick an.

Welches Mädchen wäre bei so einem Blick nicht sofort eingeknickt? Ich seufzte und nickte anschließend aufgebend. Er grinste zufrieden und ich lief langsam vor. Eine Zeit lang lief er im gleichen Tempo neben mir her doch ich glaube dann wurde es ihm doch zu langsam denn er blieb stehn, legte seine Arme um mich und keine Sekunde später befand ich mich auf seinen Armen. Ich zuckte zwar duch den Schmerz zusammen fand es aber dann doch angenehmer als laufen zu müssen. Widerwillig legte ich meine Arme um seinen Nacken um mich festzuhalten und er trug mich vom Unigelände zum Parkplatz. Vor einem schwarzen Audi blieb er stehn, schloß den Wagen auf und setzte mich auf den Beifahrersitz. Dann joggte er um den Wagen herum und stieg auf der Fahrerseite ein. 

"Also wo wohnst du genau?" fragte er nachdem er sich in den Verkehr eingefädelt hatte.

Ich erklärte ihm den Weg zu meinem Apartment und sah dann gedankenverloren aus dem Fenster. Verdammt. Jetzt saß ich tatsächlich in dem Wagen von einem meiner Professoren und ließ mich von ihm nachhause fahren. "Gib es zu du freust dich doch eigentlich mal mit Luke alleine zu sein!" meldete sich mein Unterbewusstsein. "Ach auch mal wieder da? Ich dachte schon du wärst verschollen weil du dich die ganze Zeit nicht gemeldet hattest." antwortete ich gedanklich und sah weiter aus dem Fenster. 

"Warum haben deine Eltern eigentlich nicht den gleichen Namen wie du?" fragte Luke aufeinmal. 
"Ehm." antwortete ich leise.

Na toll was soll ich denn jetzt sagen? Ich überlegte lange bis ich auf eine Idee kam. 

"Ehm mein Vater ist vor einigen Jahren gestorben und meine Mutter hat ihren neuen Mann geheiratet und hat seinen Namen angenommen. Ich hab den Namen von meinem Vater behalten." erklärte ich. 

Es war die halbe Wahrheit. Oder eine halbe Lüge. Immerhin hab ich wirklich darauf bestanden den Namen meines Vaters zu behalten. Das aber Rose nicht meine wirkliche Mutter ist und Victor sozusagen auch nicht mein Stiefvater ist muss er nicht wissen. Wie gesagt, niemand muss das wissen. 

"Oh das tut mir leid. Also das mit deinem Vater." murmelte er und sah kurz zu mir.

Und genau deshalb erzähl ich sowas nicht gerne. Immer krieg ich das gleiche zu hören. Jeder hat dieses scheinheilige Mitleid mit mir. Ich wusste ganz genau das sie es nur so sagen. Aber wirklich Mitleid hatte bestimmt niemand. Es war einfach dieses Mitleid aus Höflichkeit.

Nach einigen Minuten Stille kam der Wagen zum stehn. Ich sah zu Luke der mich scheinbar schon etwas länger beobachtet hatte. 

Mit den Worten "Danke für's fahren. Das wäre echt nicht nötig gewesen." stieg ich langsam aus dem Wagen und schlug die Tür hinter mir zu. Ich bewegte mich langsam zu der Eingangstür. Doch dann drang mich irgendwas dazu mich umzudrehn und nochmal nach zu schauen ob Luke warten würde bis ich reingegangen war. Gesagt getan. Ich drehte mich um und sah wie er mich vom Auto aus schief angrinste. 

"Du bedeutest ihm was! Sonst würde er niemals so lange warten bis du endlich rein gegangen bist!" quietschte mein Unterbewusstsein aufgeregt. "Mein Gott reg dich ab." antwortete ich gedanklich. 

Ich lächelte ihn leicht an und verschwand dann doch in dem Gebäude. Im Aufzug lehnte ich mich leicht an den Spiegel der in fast jedem Aufzug ist und lächelte. Irgendwie war Luke ja doch anders. Auch wenn ich grade noch dachte das er ein ziemlich falsches Mitleid mit mir hätte. 

---

"Oh nein nicht wahr? Oh mein Gott! Wie krass ist das bitte?" schrie eine aufgeregte Elena mir ins Ohr. 

Seufzend hielt ich mein Handy etwas von meinem Ohr weg. Musste sie eigentlich so schreien? Ich hab ihr doch nur erzählt wie Luke mich nachhause gebracht hat und sie war sowas von aufgeregt darüber. Man könnte denken ich hätte gesagt: "Hey Elena hast du schon das neueste mitbekommen? One Direction kommt nach New York und ich habe zwei Karten dafür.". Ich konnte mir über den Gedanken nur schwer ein Lachen verkneifen. Aber wenn ich so darüber nachdenke wäre es eigentlich doch toll wenn ich mal Karten für die hätte. Aber bei sowas hab ich nie Glück. Ich bin da immer ein bisschen sehr spät dran und dann ist so gut wie immer das Konzert ausverkauft.

"Unnnnnd was dann? Also was ist im Auto passiert? Worüber habt ihr geredet?" fragte sie begeistert. 
"Naja eigentlich ist im Auto so gut wie gar nichts passiert. Aber als ich ausgestiegen und zur Eingangstür gelaufen bin hab ich mich nochmal umgedreht und er hat mich schief angelächelt." erzählte ich und musste wieder lächeln.
"Ahhh wie niedlich ist das bitte?" schrie sie wieder.
"Mein Ohr verdammt." murmelte ich seufzend. 
"Jaja tut mir leid aber das ist einfach so...krass." sagte sie und ich spürte wie sie grinste. 
"Wer ist das da am Telefon?" fragte eine Stimme bei Elena im Hintergrund. 
"Oh deine charmante Kathrine Grey weißt du." sagte Elena lachend. 

In den nächsten zwei Minuten durfte ich mir eine Diskussion eines Zwillingspaares anhören in der es darum ging wer mit mir als nächstes telefonieren darf. Am Ende hat sich Ethan einfach Elenas Handy geschnappt und ist so schnell wie es ging in ein anderes Zimmer geflüchtet. Wahrscheinlich in sein eigenes. 

"Also erzähl mal wo du heute nach deinem kleinen Stuhl-Unfall gewesen bist. Und vorallem mit wem du weg warst. Aber eigentlich kann ich es mir ja schon denken." 
"Naja also Mr. Smith hat diese Schulärztin gesucht aber nicht gefunden und dann saßen wir da halt und irgendwann hatte ich kein Bock mehr und bin nachhause. Das war's." erklärte ich knapp. 
"Das war's? Glaub ich dir nicht."
"Nagut also er hat mich auch Nachhause gefahren." murmelte ich.
"Er hat was? Kate du hättest auch mich fragen können ob ich dich nachhause fahre. Das hätte dieser Smith doch nicht machen müssen." sagte er mit einem scharfem Unterton. 
"Tut mir leid. Ich hab nicht daran gedacht. Aber demnächst darfst du irgendwann auch mal meinen Retter spielen keine Sorge." versprach ich ihm.
"Gut dann machen wir das so. Ich hol dich morgen Nachmittag ab. Elena und John wollen irgendwas zusammen machen und Elena kam auf die Idee, dass ich mitkommen könnte. Und da ich mir das alleine ganz bestimmt nicht gebe wirst du mitkommen." bestimmte er und auch bei ihm spürte ich, dass er breit grinste. 
"Soll das etwa eine Einladung zu einem Date sein?" 
"Nein soll es nicht. Ich will einfach nur das du mit mir leidest wenn Elena und John sich die Zunge in den Hals stecken." sagte er lachend. 

Ich musste leicht lächeln. Puh. Also doch kein Date. Sehr gut. "Aber vielleicht wäre es mir ja auch Recht gewesen wenn das ein Date gewesen wäre?

Nein nein nein. Es wäre mir nicht Recht gewesen. 

I'm not allowed to love youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt