Ich will doch nur spielen

110. Ich will doch nur spielen "Bestraftes Ungehorsam!"

PoV Izuku:

Mir ist immer noch kotzübel, aber ich glaube das Schlimmste habe ich hinter mir. Meine größte Angst war einfach, dass Kacchan Kiri's Lügen glauben schenkt und mich dann zum Teufel jagt. Und als er von Mina und ihrer Scheiß-Kamera wieder auf mich zukommt und mich so streng und fies ansieht, bin ich einfach nur panisch. Ich hasse es, wenn er sauer auf mich ist. Ich kann nicht wirklich gut damit umgehen. Nur normalerweise habe ich keinen wirklichen Grund seine Wut zu fürchten, aber dieses Mal schon, zumal Kiri mich auch noch VOR IHREN AUGEN geküsst hat. Als er mich am Handgelenk mit Gewalt zu sich zieht, quieke ich deshalb auf und wehre mich auch nicht. Ich weiß nicht genau, was ich erwarte, aber dann nimmt er mich in den Arm, streichelt mir sachte über den Rücken und sagt irgendwas Beruhigendes. Ich verstehe ihn gar nicht, weil mein Blut so laut in den Ohren rauscht. Was ich dann aber höre ist: „... Die Fotos beweisen nur eins, nämlich dass du zu 100% zu uns stehst ..." und darauf hin brechen alle Dämme und ich schluchze an seiner Brust und bin beruhigt, dass er mich doch nicht abschießen wird. Er sagt noch, dass so was nicht mehr passieren wird und schließlich gehen wir alle zusammen Richtung Party zurück.

Plötzlich stoppt Kacchan, sieht mich hungrig an und nimmt mein Kinn in die Hand, um mich zu küssen, aber das geht jetzt nicht. Ich wehre ihn ab, drehe den Kopf weg und reiße mich los, was ihn ziemlich anpisst und dazu führt, dass er mich warnend ansieht, während die anderen inzwischen wieder stehen geblieben sind und uns schweigend beobachten. „DEKU!", knurrt er und fasst wieder nach mir, zieht mich zu sich, doch ich schüttele nur den Kopf und sage panisch: „Nein, nicht, Kacchan. Nicht jetzt!" Auch Shoto legt ihm eine Hand auf die Schulter, um ihn zu stoppen, doch Kacchan überbrückt den Abstand und küsst mich trotzdem, was ich jetzt nicht abkann, verdammt. Ich habe gerade noch gekotzt, da will ich jetzt nicht ... . Er zieht sich irritiert zurück, sieht mich mit gerunzelter Stirn an und ich bin schon feuerrot, weil ich am Liebsten im Boden versinken würde. Dann fragt er: „Hast du gekotzt? Warum?"

Das ist der wohl peinlichste Moment in meinem Leben und ich wünsche mir nur noch ein Loch oder ein Quirk, der unsichtbar macht, dass ich einfach unbemerkt verschwinden kann, als ich von der Baku-Squad noch mitkriege, dass sie sich grinsend darüber das Maul zerreißen. Und da ich nicht einfach im Boden versinken kann, werde ich stattdessen wütend. Mit mir geht es total durch und Kacchan's irritierter Blick macht es nur noch schlimmer. Ich hole aus und gebe ihm eine Ohrfeige, die mal richtig knallt. Sein Kopf fliegt zur Seite und er taumelt kurz, bevor er sich wieder fängt. Ehe er sich erholen kann, schreie ich ihn an: „Du dummes ARSCHLOCH. HAST DU EIGENTLICH SCHON MAL DAS WORT NEIN GEHÖRT? ES IST EIN WORT MIT VIER BUCHSTABEN, DAS ABLEHNUNG BEDEUTET! WENN ICH NEIN SAGE, DANN MEINE ICH AUCH NEIN. NICHT NUR BEI KIRI, SONDERN AUCH BEI DIR. ICH HASSE DICH, VERSTEHST DU DAS? ICH. HASSE. DICH, KACCHAN!" Dann drehe ich mich um und renne weg von den Typen, die mir grinsend hinterher sehen, doch nur kurz danach packt mich wieder jemand an der Hand, die ich aber zornig wegziehe. Es ist mir auch egal, WER da jetzt was von mir will. Ich gehe mich jetzt irgendwo ertränken oder begraben oder ich stürze mich von einem Baum, Hauptsache ich muss ihnen nie wieder in die Augen sehen. GOTT, DAS IST SO PEINLICH!

Als ich bemerke, dass irgendwer noch hinter mir ist, aktiviere ich One for All und mache bei meiner Flucht etwas Dampf. Ich will auf keinen Fall JETZT jemandem in die Augen sehen, irgendwas erklären oder mich beruhigen.

ICH WILL NUR WEG.

SOFORT.

UND WEIT!!!!

Irgendwann komme ich an die Grundstücksgrenze, aber das ist mir egal, also nehme ich Anlauf, springe an einem Baum hoch und setze schließlich über die Mauer. Auf der anderen Seite laufe ich weiter, ich fühle mich so bloßgestellt, so überrumpelt und so SCHEISSE, dass ich nur noch RUHE will. Also renne ich ich weiter und weiter und weiter. Egal wohin es mich auch treibt. Um mich herum ist Wald, genau genommen ein Mischwald, der sehr schön sein wird, doch dafür habe ich im Moment kein Auge.