53. Ich will doch nur spielen (2) Teil 53 "Wut im Bauch"

595 40 0
                                    

PoV Katsuki:

Deku's mutige Aussage lässt keine Fragen offen. Es hat ihn verletzt und er gibt MIR die Schuld. Da er offensichtlich immer noch nicht begriffen hat, warum ich ihm am liebsten ständig zeigen würde, was er mit mir macht, hält er mich jetzt wahrscheinlich für jemanden, der es so nötig hat, dass es egal ist, wen er sich greift. Kirishima hat mit seiner Aussage einen Dolch in das zarte Pflänzchen gebohrt, dass ich mühsam aufgezogen hatte. Deku ist also wirklich so sauer, dass er mich sogar direkt provoziert und beleidigt, obwohl er weiß, wie ich ticke? Ich werde blass und wende mich von der Tür ab. Hier ist momentan Schluss für mich, ich komme gerade keinen Schritt weiter, wird mir zornig klar. Wenn Deku mich jetzt komplett links liegen lässt ... . Schon der Gedanke tut entsetzlich weh.

Ich gebe für den Moment auf - für diesen Moment. Und ich muss mühsam meine Wut zügeln, die mich durchzuckt, wenn ich an den Rothaarigen denke. Ich will erst mal zurück in mein Zimmer, laufe im Treppenhaus aber Shoto in die Arme, der auf dem Weg zum Speisesaal ist. Er ist gerade nicht der Einzige, der zum Frühstück will. Irgendwie kommen gerade alle aus ihren Löchern und Shoto greift nach meinem Arm. Ich ziehe ihn heftig weg und blicke ihm wütend in die Augen, sehe „Daddy" und werde wieder ruhiger, als sich hinter mir im Flur eine Tür öffnet. Ich drehe meinen Kopf und sehe, dass Deku sein Zimmer verlässt.

JETZT! ICH MUSS! Doch Daddy hält mich zurück und zischt mir zu: „Nicht jetzt! Lass ihn gehen!" Mit vor Wut flackerndem Blick verfolge ich, wie er seine Tür schließt und auf den Boden blickend Richtung Speisesaal geht, doch dann wendet er sich zum Ausgang und ich möchte mich am Liebsten losreißen. Der Bastard reißt mich sanft zurück: „Lass es! Das bringt jetzt nichts, außer noch mehr Stress!", zischt Daddy mir wieder zu und fragt dann nach: „Hast du denn gar nichts erreicht?" Ich schüttele nur den Kopf und halte den Kopf gesenkt, weil ich nicht will, dass man meine Tränen sieht. Zornig wische ich mir über die Augen und beiße die Zähne zusammen um nicht hier und jetzt einen Tobsuchtsanfall zu bekommen. Daddy drückt mir sachte den Arm und sagt leise: „Komm erst mal wieder zu dir und lass uns frühstücken. Wir haben gleich auch noch einiges zu tun, also versuch dich zusammenzureißen. Heute Mittag sehen wir weiter und Kirishima wird auch nichts mehr sagen, nach deinem Schlag vorhin. Er wird dich nicht reinreiten, ihr ... seid doch ... Freunde, oder?" „Ich werde ihn bei nächster Gelegenheit töten", knurre ich ernst und blitze Shoto an. Er schluckt und schüttelt dann den Kopf. „Lust auf 'ne Runde kotzen, Kitten? Dann könnten wir die Mittagspause für eine spezielle Trainingseinheit nutzen, bevor es dich noch innerlich zerreißt. Ich bin grad in Übung, was das angeht", zischt er mir zu und ich begreife, wie sehr ich genau DAS heute brauchen würde, aber ich hatte tatsächlich den Nebeneffekt vergessen.

Als ich ihm ins Gesicht sehe, wird es ganz deutlich. Wenn ich mich nicht sofort zusammen nehme, dann wird Daddy sauer und es wird mir nicht bekommen, das jetzt auszureizen. Also gebe ich nach, atme tief durch und gebe ihm zu verstehen, dass ich mitkommen werde. Er lässt meinen Arm los und erst jetzt bemerke ich, wie fest er zugegriffen hat. Das Blut zirkuliert wieder und mein Arm beginnt zu kribbeln. „Gut jetzt?", fragt er und ich nicke nur.

Im Speisesaal angekommen suche ich die Baku-Squad mit den Augen und beobachte Kiri für einen Moment. Gerade unterhält er sich mit Denki, der ihn offenbar fragt, was es mit dem Fleck an seinem Kinn auf sich hat. Zumindest bewundert er ihn gerade gebührend. Kiri antwortet etwas und dreht sich plötzlich um, sieht uns und wendet sich gleich wieder ab. 'Wenn sich gleich auch nur einer von euch zu uns umschaut, weiß ich, dass er es euch gesagt hat', denke ich nur und warte gespannt, doch Kiri scheint seine Gesundheit zu mögen. Die anderen aus der Gruppe sehen uns erst an, als wir uns einen Platz gesucht haben. Nicht, dass wir lange gesucht hätten. Wir sitzen da, wo wir seit Anfang der Woche immer sitzen. Shoto hat sich nur einen Ingwer Tee geholt und nichts zu essen, ich habe ein normales Frühstück. Und natürlich Kaffee. Ohne Kaffee geht bei mir gar nichts. Mit Blick auf die Tasse frage ich nur: „Soll das etwa alles sein? Wir haben heute noch etwas an Arbeit zu tun und ich glaube kaum, dass du wirklich fett wirst, wenn du jetzt was isst." Shoto hebt den Blick und deutet diskret auf seinen Magen. „Oh, sorry ... vergessen", sage ich nur und könnte mich grad selbst ohrfeigen. Er nickt noch nicht mal, sieht dann aber zur Baku-Squad und meint leise: „Was glaubst du? Wann werden sie Bescheid wissen?"

Ich will doch nur spielenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt