Kapitel 11.

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Er kam mit einer Salbe zurück und blieb vor mir stehen. "Zeig nochmal." ich zog den Hoodie wieder ein Stück hoch "Au verdammt, tut's weh?" "Es geht schon." Er verdrehte kurz die Augen und machte die Salbe auf, dann schaute er mich kurz an und fragte "Darf ich?" hm Ich nickte stumm.

Er nahm etwas von der Salbe und fuhr dann mit seiner Hand langsam zu meinem Bauch. Au verdammt das tut weh. Ich zuckte kurz zurück "Tut mir leid!" "Nein alles gut, das passt schon." er fuhr vorsichtig weiter über meinen Bauch. Eine Gänsebaut bildete sich da wo er mich berührte und als er fertig war, ließ ich den Hoodie fallen um sie zu verdecken.

"Ich mache jetzt was zu essen." er ging aus dem Zimmer. "He warte. Ich helfe dir!" rief ich noch hinterher. Ich lief ihm nach, die Treppe runter in die Küche. "Musst du aber nicht." ich verdrehte die Augen "Jaja halt einfach die Klappe und sag mir was ich machen soll." Er schmunzelte und gab mir dann Anweisungen was zu tun war.

Am Ende hatten wir lecker gekocht und gegessen. Wir hatten ein wenig geplaudert, aber die Stimmung war eher bedrückt. Wir räumten den Tisch ab und ich sagte "Ich werde schlafen gehen. Ich bin ziemlich müde." ich ging zur Tür. Jaydens Stimme ließ mich noch einmal inne halten. "Ich... Ich danke dir." er machte eine kurze Pause, es war ihm peinlich, sich zu bedanken. Typisch Mann. Dann sagte er "Gute Nacht Belle." Ich drehte mich um und lächelte ihn warm an "Gute Nacht Jay." dann ging ich hoch.

Ich legte mich direkt auf die Matratze und schlief ein.

......

Ich wachte auf. Viel zu früh. Es war sogar noch dunkel! Um Himmels willen, was war nur los? Es war sechs Uhr!!!! Normalerweise würde ich jetzt noch bis elf oder länger schlafen. Ich versuchte es immer wieder, aber es ging nicht.

Also stand ich auf holte mir frische Sachen aus meiner Tasche und machte mich auf den Weg ins Bad. Ich fühlte mich einigermaßen ausgeschlafen, naja es ging so. Ich entledigte mich meiner Kleidung und stieg unter die warme Dusche.

Ich ließ das Wasser auf mich wirken. Ziemlich lang für meine Verhältnisse. Ich machte mir ein paar Gedanken, was passieren würde, wenn seine Mum heute wieder kam. Würde sie mich raus werfen? Würde sie mich mögen? Würde sie uns die Lüge glauben? So viele Fragen und noch keine Antworten.

Ich stieg aus der Dusche und zog mir eine Jogginghose und einen Hoodie an, putzte mir die Zähne und watete zurück ins Zimmer. Zielstrebig und versucht leise lief ich auf eins der Bücherregale zu. Harry Potter ein Standart. Viele andere Bücher die ich auch kannte und mochte, doch ich entschied mich für Harry Potter.

Ich legte mich auf den Bauch und fing an. Wir hatten grade mal halb acht, da hatte ich schon knapp 150 Seiten gelesen. Es wurde noch dauern bis Jayden aufwachte. Ich hatte gestern Nacht mitbekommen, wann er ins Bett gegangen war. Die Uhr hatte halb zwei gesagt. Ich las immer weiter und weiter. Irgendwann bekam ich Hunger, einen riesen Hunger! Also wanderte ich in die Küche.

Dort fand ich Brot und Belag, alles was ich brauchte. Ich setzte mich an den Tisch und schmierte mir ein paar Brote. Während dem Essen las ich einfach weiter. Danach räumte ich den Tisch ab und wanderte ins Wohnzimmer auf die Couch. Es war zehn Uhr, da war ich mit dem ersten Band fertig und musste wohl oder übel aufstehen und den zweiten Teil holen. Warum hatte ich den nicht gleich mit runter geholt?

Weil du einfach dumm bist Isabelle! Gesteh es dir doch ein!

Jaja, du mich auch. Nach einiger Zeit des Abwägens, lief ich hoch ins Zimmer und holte 'Harry Potter und der Gefangene von Askaban'. Der zweite Teil war einfach nicht mein Lieblings Teil und so übersprang ich diesen einfach. Jayden bewegte sich und drehte sich in meine Richtung. Er sieht so friedlich auch, wenn er schläft. Irgendwie süß.

Gleich fängst du an zu sabbern!

Nein!!! Stopp! Gar nicht weiter denken, ich wandte mich wieder dem Buch zu. Dann drehte ich mich wieder zur Tür, doch Jayden hatte die Augen aufgeschlagen. Er fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht und seine Haare und setzte sich auf. "Tut mir leid, ich hab dich geweckt." er zuckte nur mit den Schultern "Ist nicht deine Schuld gewesen. Wie lang bist du denn schon wach?"

Lügen oder die ehrlich sein? Hm keine Ahnung. Diesmal war ich es, die mit den Schultern zuckte "Schon etwas länger." das war eine gute Ausrede. Es war nicht mal gelogen. Jayden zog eine Augenbrauen hoch "Wie lang?" fragte er wieder. "Seit sechs ungefähr." er musterte mich genau. "Wieso?" "Keine Ahnung. Woher soll ich das wissen. Ich hatte nicht mal irgendeinen Traum. Ich bin einfach aufgewacht und konnte nicht mehr schlafen, dann bin ich duschen gegangen und hab angefangen mir deine Bücher auszuleihen und dann hab ich was gegessen und jetzt grade wollte ich das zweite Buch anfangen."

Ich hatte schon wieder zu schnell geredet. Jayden schaute mich einfach nur mit einem undefinierbaren Blick an. Ich glaube, er war verwirrt. "Ehm ich lass dich mal wieder alleine. Ich bin im Wohnzimmer und lese." ich hielt das Buch hoch zur Bestätigung und verschwand dann schnellst möglich aus der Tür.

Cringe. Ich lief wieder runter und setzte mich auf die Couch zurück. Das Buch packte mich direkt und ich merkte kaum, wie Jayden sich neben mich setzte. Er schaute mich von der Seite an und löffelte sein Müsli. So langsam wurde es unangenehm.

"Hab ich was im Gesicht?" er sah mich an, wie eine Kartoffel, die zu klein ist und aussortiert werden muss. "Was? Nein... Nein." Er wandte seinen Kopf dem Boden zu und ich sah leichte Röte in seinem Gesicht. Er hatte wahrscheinlich gar nicht gemerkt, dass er mich angeschaut hatte.

Entschuldige, aber er hat dich angestarrt! Nicht angeschaut! Er hätte fast angefangen, sein gegessenes Müsli wieder auszusabbern!

Halt die Klappe! Das ist gelogen. Ich drehte mich zu meinem Buch. Dann fielen mir ein paar Fragen ein. Ok, also musste ich jetzt mit ihm reden. Viel Spaß Isabelle.

Entführt!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt