Im Radio lief gerade 'Walls' von Louis Tomilson und irgendwie passte das zu dieser komischen Situation. Ich saß hinten und schaute durch den Rückspiegel zu Jayden, sein Blick streifte kurz meinen, dann konzentrierte er sich wieder auf die Straße.
Als wir ankamen gingen wir zu einer kleinen Eisdiele. Jayden fragte mich was ich möchte, damit ich nicht zu lange von den selben Personen gesehen werde. Ich nahm zwei Bällchen. Schokolade und Zitrone. Normalerweise hätte ich viel mehr genommen, aber ich war unter Leuten und wollte nicht total verfressen rüber kommen.
Jayden und Marie kamen zu mir zurück und wir schlenderten durch den Park. Er war wirklich schön. Plötzlich kam uns eine Frau im Alter von Marie entgegen und umarmte sie stürmisch. "Marie! Gott sei Dank bist du wieder gesund." die beiden redeten und Marie signalisierte uns, dass das länger dauern könnte.
Die Dame hatte sich als Lisa, die beste Freundin von Marie, vorgestellt. Sie war sehr nett, etwas rundlich und klein mit blonden Haaren und grünen Augen. Wir ließen die beiden alleine. Die Stimmung war ziemlich angespannt. Das würde ja was geben!
Jayden steuerte auf eine Bank vor einem kleinen See zu. Ich folgte ihm und aß den Rest meines Eis auf. Wir setzten uns. Da viel mir etwas Wichtiges ein. "Kann ich heute Abend nochmal bei Lyn anrufen?" Jayden nickte nur stumm, ohne mich anzuschauen.
Argh! Das reichte mir jetzt aber! Mein Temperament kam zum Vorschein und ich stand ruckartig auf und befahl ihm das Selbe. Verwundert sah er mich an. "Steh auf!" er war verstört, doch tat wie ihm geheißen.
Ich holte all meinen Mut zusammen und gab ihm eine Ohrfeige, er schaute mich geschockt an. "Verdient" dann umarmte ich ihn einfach. Ohne zu überlegen, legte ich meine Arme um seine Mitte und zog ihn zu mir, meinen Kopf auf seine Brust gelegt. Er versteifte sich, doch nach einigen Sekunden entspannte er sich und hätte als lapprige Gurke durchgehen können.
Er legte seine Arme um meinen Körper und seinen Kopf auf meinen. "Tut mir leid. Ich hab doch gesagt, ich werfe immer alles Gute weg." Ja er hatte mich vorgewarnt "Ja ist schon ok. Mir tuts leid, dass ich dich geschlagen hab, aber mein Temerapment hat mal wieder das gemacht was es wollte..." er lachte leise "Schon ok, aber das nächste mal nicht so fest ja?"
Ich schob mich ein Stück von ihm weg und sah mir seine Wange an. Ups! Sie war leicht rot geworden. "Ups tut mir leid." Ich lachte und Jayden stieg mit ein. So standen ich nun hier, Arm in Arm mit meinem heißen Entführer, lachend und nicht ahnend, was ich für Gefühle für ihn entwickelt hatte, doch so langsam dämmerte es mir.
Isabelle und Jayden! Jayden und Isabelle!
Halt die Klappe! Ich musste schmunzeln.
Isayden? Oder lieber Jaybelle, oder Jaydelle? Das klingt doch alles beschissen! Sucht euch mal schöne Namen!
Ich lachte kurz über meine eigenen Gedanken und legte meinen Kopf, dann wieder an Jaydens Brust und schaute auf den kleinen See. Ich Isabelle, war in meinen f*cking Entführer Jayden Slater verliebt und hatte es nicht einmal gemerkt und morgen würde ich sterben, oder er würde ins Gefängnis kommen.
Wahrscheinlich nicht sehr lang, auf Grund der Beweise und meiner mildernden Aussage, die ich geben würde, aber trotzdem würde irgendetwas so laufen, dass wir uns nicht mehr sehen konnten. Das machte mich traurig, sehr sogar. Ich wollte nicht sterben und auch nicht, dass er ins Gefängnis kam.
Oder es würde keine Polizei anwesend sein und mein Vater würde mir aber den Kontakt verbieten. Es war aussichtslos. Ich schaute kurz hoch zu Jayden. Es schmerzte sehr zu wissen, dass ich ihn vielleicht zum letzten Mal in meinen Armen hielt. Er schien gleiche Gedanken zu haben und drehte seinen Kopf dann auch in meine Richtung.
Seine braunen Augen trafen meine und ich hatte das Gefühl in einem Meer aus Schokolade unterzugehen. Sein Blick huschte kurz zu meinen Lippen, doch dazu war ich nicht bereit. Morgen würde ich sterben und er wäre alleine. Er würde nicht damit leben können.
Er hatte anscheinend wieder ähnliche Gedanken und sagte leise "Schon absurd, was wir hier tun." Ich lächelte "Definitiv das absurdeste, was ich je getan hab und ich hab schon viele absurde Dinge getan." wir lachten.
Ich lehnte meinen Kopf wieder an, dann seufzte ich und trennte mich von ihm. Keine Sekunde zu spät, denn Marie kam auf uns zu, sie strahlte uns an. Ich lächelte zurück und sie zwinkerte. Ich hatte sie wirklich sehr gerne und dachte daran, dass das hier vielleicht der letzte Tag war, an dem ich die sah.
Ich versuchte die Gedanken auf Seite zu schieben und redete eine Weile mit den anderen beiden. Wir liefen zurück zum Auto und fuhren zurück. Wir lachten viel und hatten Spaß, aber die gedrückte Stimmung ging einfach nicht weg. Wir aßen lecker und ich entschied mich, den beiden Zeit zu geben. Ich sagte gute Nacht und ging hoch.
Es wurde mir wieder alles zu viel und ich stellte mich erstmal unter die Dusche. Ich lehnte meinen Kopf gegen die Wand und versuchte ruhig zu bleiben. Den Tag über hatte ich alles gut verdrängen können, aber jetzt kam alles auf einmal. Ich würde morgen vielleicht sterben und ich hätte mich nicht damit abgefunden, wie ich am Anfang gedacht hatte. Lyn fiel mir wieder ein und ich stieg aus der Dusche.
Hoffentlich war es noch nicht zu spät. Ich zog mir einen Hoodie und eine Jogginghose an, machte mir einen Dutt und lief runter in den Flur. Ich schaute kurz in die Küche, wo Jayden und seine Mutter redeten. Ich lief leise an ihnen vorbei und huschte zum Telefon. Ich nahm es in die Hand und huschte wieder hoch.
Im Zimmer angekommen, schloss ich hinter mir die Tür und setzte mich auf Jaydens Bett. Ich wählte, es tutete einmal, zweimal...

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Entführt!
Adventure"Ich holte meine Hausaufgaben raus und war so in Gedanken versunken, dass ich das Tuch vor meiner Nase erst bemerkte, als mir ein stechender Geruch in die Nase stieg. Ich schlug mit den Armen um mich und versuchte mich zu wehren, doch es war schon z...