Kapitel 3.

2.8K 59 3
                                    

"Wir sind gleich da. Du solltest... Naja mein Boss ist nicht nett, wie du sicher schon vermutet hast, aber du solltest dich darauf gefasst machen ein paar Schläge abzubekommen. Das ist wohl immer so."
"Jaja, darauf hatte ich mich schon eingestellt. Ich werds verkraften."

Jayden parkte das Auto vor einer großen Halle und fesselte meine Hände erneut. Dann stieg er aus und half mir beim aussteigen, denn ohne Hände war das nicht gerade einfach. Ich hatte mich mental schon auf alles eingestellt was da auf mich zukommen könnte. Ich hatte das alles schon mal erlebt vor knapp zwei Jahren. Nur war unser Entführer damals nicht ganz so nett und heiß gewesen.

Hallo?! Geht's dir gut? Er hat dich entführt!

Ja um seine Mutter zu retten!

Das ist kein Grund um ein Mädchen zu entführen, dass wahrscheinlich nicht lebend aus der Sache raus kommt!

Doch schon, er kennt mich nicht und kann so seine Mutter retten. Ich weiß nicht ob ihr das verstehen könnt, oder ob ich einfach mit der Erfahrung meine Mutter verloren zu haben einen Schritt weit anders denke als ihr. Keine Ahnung.

Auf jeden Fall gingen wir grade in die große Halle rein, wo in einem kleinen Raum schon ein Ich-bin-hier-der-Mafiaboss-und-du-kannst-nichts-gegen-mich-tun-Schätzchen Typ saß. Er hatte uns schon erwartet. Jayden setzte mich auf einen Stuhl in der Mitte des Raums und sah mich nochmal entschuldigend an.

Dann kam der Ich-bin-hier-der-Mafiaboss-und-du-kannst-nichts-gegen-mich-tun-Schätzchen Typ mit einem fetten grinsen im Gesicht, dass ich ihm am liebsten aus dem Gesicht geschlagen hätte, auf mich zu.

"So so, wen haben wir denn da? Die kleine vom Henry. Isabella ist dein Name richtig? Du solltest-" Ich unterbrach ihn direkt "Isabelle. Mein Name ist Isabelle." und schon flog mein Kopf nach rechts und ich wurde angeschrien "Was fällt dir eigentlich ein?! Dir kleinen Schlampe mich einfach so zu unterbrechen!" So langsam wurde ich richtig wütend, was bildete dieser Typ sich eigentlich ein?!

"Du... Du wagst es mich zu schlagen?! Und Schlampe zu nennen?!" Ich war kurz davor die Beherrschung zu verlieren. Das Temperament hatte ich von meiner Mutter geerbt.

Er drehte sich zu Jayden und sah ihn an "Aufmüpfig das kleine Ding, nicht? Was machen wir jetzt mit ihr?" Jayden sah kurz zu mir, dann wieder zu dem widerlichen Typ "Ich werde sie mit zu mir nehmen. Ich habe ein großes Haus und kann alle Türen und Fenster verriegeln."

So langsam hatte ich mich wieder einigermaßen beruhigt und atmete wieder normal. Na toll! Den Rest meines Lebens würde ich also mit Jayden verbringen.

Gibs zu eigentlich freust du dich doch!

Nein, nein! Vielleicht ein bisschen. Wenigstens war er nicht hässlich.

Zurück zum Thema. Der Typ drehte sich um und machte die Tür auf und ging. Jayden kam auf mich zu und fragte sofort ob alles in Ordnung sei. Ich schaute ihn verdaddert an. "Er hat dich geschlagen?!" achso das meint er "Ehm... Ja, mir geht's gut" er zog mich mit einem Ruck hoch und brachte mich wieder zum Auto.

Er machte meine Hände wieder frei und ließ mich ins Auto einsteigen, dann setzte er sich hinters Steuer und fuhr los. "Ich wohne nur eine viertel Stunde von dir entfernt, heißt wir fahren den Weg wieder fast komplett zurück. Wenn du willst kannst du schlafen." "Das heißt, wir sind den ganzen Weg um sonst gefahren?! Wie unnötig." "Tja, ich musste dich ja presentieren und morgen fahren wir wieder hier her, stell dich drauf ein." Ich nickte ihm zu.

Das würde ja schön werden. Wahrscheinlich würde meinem Vater gar nicht auffallen, dass ich weg bin, wenn er nicht bald einen Drohbrief bekommen würde. Ich lehnte meinen Kopf gegen die kalte Fensterscheibe. Das war alles zu viel. Ich versuchte so ruhig zu bleiben wie es ging, aber die Realität holte mich langsam ein und ich realisiert, dass ich grade entführt wurde.

Genau so wie damals. Nur damals war ich nicht alleine gewesen...

"Wieso hast du widersprochen? Das war total dumm. Du wärst heil aus der Sache raus gekommen, hättest du einfach den Mund gehalten" "Er hat meinen Namen falsch gesagt, außerdem tut es nicht wirklich weh. Mein Temperament hätte das einfach nicht zugelassen. Was ist das überhaupt für eine dumme Frage, dass ist ganz allein meine Entscheidung gewesen." er schnaubte nur und ließ das Thema fallen.

Ich sah das letzte Sandwich im Fußraum und machte ihn auf. Ich überlegte kurz und fragte Jayden dann, ob er auch eine Hälfte haben möchte." Ehm... Du hast sicherlich Hunger und ich kann noch warten bis wir bei mir sind. Iss ruhig." "Nö" war das einzige was ich sagte, als ich ihm die eine Hälfte hinhielt. Er nahm sie dankend an und biss hinein. Ich tat es ihm gleich.

Dann versank ich wieder in meinen Gedanken und bemerkte die Stille. Ich drehte das Radio lauter und schaute aus dem Auto. An Schlaf war nicht wirklich zu denken und ich schaute mir die Gegend an. Ob mein Vater schon bemerkt hat, dass ich weg bin?

Sicher nicht! Es ist dein Vater. Er wird es erst bemerken, wenn er den Drohbrief bekommen hat.

Halt die Klappe! Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Wenn dein Vater schon gemerkt hat, dass du weg bist, dann bekommst du ein Eis von mir.

Haha witzig, weil du ja auch so gut zur Eisdiele gehen und mir ein Eis kaufen kannst, vor allen Dingen von deinem eigenen Geld.

Du bist ich, also kannst du an die Eisdiele gehen und dir ein Eis kaufen.

Aber dann hast du mir das Eis nicht geschenkt! Wie sind wir eigentlich auf Eisdielen gekommen?

Der Wagen blieb stehen und Jayden sah mich an "Wir sind da. Mach kein Scheiß und versuch nicht abzuhauen. Ich kann dir schlecht Hände und Füße fesseln, wenn uns andere Leute sehen könnten" ich nickte nur und stieg aus...

Entführt!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt