"Angefangen hat alles vor knapp zwei Jahren, da wurden meine Mutter und ich entführt, weil mein Vater sich mit den falschen Leuten angelegt hat. Er hat leider ein Faible für die falschen Leute. Meine Mutter hat mich beschützt und mein Vater hat nicht das gemacht was ihm gesagt wurde. Da... Naja da musste meine Mutter dafür bezahlen." eine Träne lief meine Wange runter "Es hat sich angefühlt wie Unendlichkeit. Meinen Vater hat das nicht interessiert. Er hat weiter gemacht, ohne sie, als hätte es sie nie gegeben. Lyn war immer da und hat mich immer so genommen wie ich war. Mein Vater war sowieso nie da. Immer unterwegs oder in der Firma. Meine Mutter war die einzige Familie die ich wirklich hatte. Die Eltern meines Vaters sind früh gestorben und die Eltern meiner Mutter, wollten nichts mehr mit uns zu tun haben, als sie erfahren haben, wie meine Mutter gestorben ist. Hier das war nicht mal halb so schlimm. Da ich niemanden mehr habe außer Lyn und dich und keiner von Lyn weiß, außer du, mache ich mir um sie keine Sorgen. Ich hab sie übrigens heute nachmittag angerufen, als du deine Mutter holen warst. Ich hoffe das war in Ordnung?!" Ich sah ihn an.
Er hatte mich nicht unterbrochen, kein einziges Mal. Er schaute mich nur an. Ich wischte meine Tränen weg, die mir über die Wange gelaufen waren. Jayden schaute mich einfach nur an. Mitleid, Verständnis, Wut(? Warum Wut?) konnte ich in seinen Augen sehen. Hatte ich was Falsches gesagt? War er sauer, dass ich mit Lyn telefoniert hatte?
Ruckartig stand er auf und zog mich mit hoch, wo ich an seine Brust knallte und er seine Arme fest um mich legte. Das alles war innerhalb von zwei Sekunden passiert und noch war ich nicht fähig etwas zu tun, aber meine Arme hatten mich wie von selbst um seine Mitte geschlossen. Tränen rannen wieder mein Gesicht runter. Ich vermisste meine Mutter und es war mir nie richtig aufgefallen.
Jayden hatte sein Kinn auf meinem Kopf abgelegt und fing langsam an zu reden. "Ich hatte eine kleine Schwester, das Mädchen was du auf den Fotos gesehen hast. Sie ist bei einem Unfall gestorben. Sie war alles für meinen Bruder und mich. Wir wären vermutlich für Sie gestorben, aber wir hatten nicht die Möglichkeit sie in dem Moment zu beschützen. Ich hätte alles dafür getan an ihrer Stelle zu sein. Sie hatte nicht mal angefangen richtig zu leben und wurde so mir nichts dir nichts aus ihrem Leben gerissen. Meine Mutter tut immer so als würde sie damit super zurecht kommen, aber manchmal nimmt sie mich einfach in den Arm, ohne einen Grund zu sagen und dann weiß ich immer, dass sie an meine Schwester denkt. Niemand kann mit Verlusten einfach so leben. Egal wie sehr man versucht, es zu verdrängen."
Ich löste mich ein Stück und versuchte ihn anzuschauen. Er schaute zur Seite und ich sah eine Träne auf seiner Wange, die er schnell wegwischte. Hm süß es war ihm peinlich. Ich wusste nicht recht was ich tun soll, also legte ich meinen Kopf einfach wieder auf seiner Brust ab. Nach einer Weile legte er seinen Kopf wieder auf meinen.
Ich hätte vermutlich ewig so stehen bleiben können, aber ich war tot müde. Ich schloss nur einen kurzen Moment meine Augen und schon war ich im halb schlaf. Ich hörte noch wie Jayden meinen Namen sagte und mich leicht versuchte wegzudrücken, aber ich konnte meine Augen nicht mehr öffnen. Dazu war ich nicht mehr in der Lage.
Ich spürte wie mich jemand hochhob und dann schlief ich ganz ein.
.......
Sonnenstrahlen trafen auf mein Gesicht und ich öffnete meine Augen. Irgh ist das hell. Ich schloss die Augen wieder und sah schwammige Bilder von gestern Abend. Oh gott! Ich hatte mein Kleid angehabt oder? Ich versuchte an meinem Körper zu fühlen, was ich anhatte. Es fühlte sich nach einer Jogginghose und einem Hoodie an, mein BH war auch noch anwesend. Heiliger bim bam!
Sei ehrlich! Die Vorstellung das er dich nur in Unterwäsche gesehen hat, gefällt dir doch.
Argh so früh am Morgen musst du mich doch nicht wirklich schon nerven oder?! Ich nahm einen Geruch war, der definitiv nicht zu mir gehörte und schlug doch meine Augen auf. Ich hatte Sachen von Jayden an. Ich setzte mich auf und lehnte mich an die Wand. Gegenüber stand Jaydens Wecker, er sagte mir, dass wir 08:54 Uhr hatten.
Jayden schlief noch friedlich, oder Moment... Er atmete unregelmäßig, das hieß er ist wach. Leise stand ich auf und ging ins Bad. Dort machte ich den Zahnputzbecher voll mit Wasser und ging so leise wie möglich zurück ins Zimmer. Leise ging ich auf sein Bett zu und schüttete ihm ruckartig das Wasser volle Kanne ins Gesicht. Er schrie sehr unmännlich, fuhr hoch und schaute mich sauer an. Ich fing an zu lachen.
Jayden schwang die Beine aus dem Bett und kam auf mich zu. Er hatte nur Boxershorts an, aber ich versuchte, das einfach nicht zu beachten. Oh oh! Ich lief lachend aus dem Zimmer in den Flur und hörte, wie er hinter mir die Treppe runter hechtete.
Und jetzt? Wo hin jetzt? Du Idiot!
Ich rannte um die Couch und drehte mich zur Tür. Jayden kam um die Ecke, seine Haare nass auf seiner Stirn verwuschelt, nur in Boxershorts... Zum anbeißen!
Konzentrier dich Isabelle! Du kannst ihn später noch begaffen!
Ich konzentrierte mich wieder auf sein Gesicht. Er blieb schmunzelnd auf der anderen Seite der Couch stehen. Ups! Er hatte gemerkt, dass ich ihn angegafft hatte. Egal! Ich lief schnell links rum, doch leider genau in seine Arme.
Idiot! Wie kann man so dumm sein?
Er kitzelte mich durch, bis ich nicht mehr atmen konnte vor Lachen. "Hör... Auf!!!" keuchte ich. "Nur wenn du mich nett drum bittest!" er machte weiter. Na toll! "Bitte Jay! Hör... Auf! Bitte... Bitte!" er ließ nach und ich setzte mich auf und sagte "Du Idiot!" Er schaute mich an und sagte "Wenn du meinst, mich mit Wasser im Gesicht wecken zu müssen-" "Stopp! Du warst schon wach! Das gilt nicht!" er blickte ertappt zu Boden. Ich fing an zu grinsen. Haa!
Ich stand auf und lief hoch. Über meine Schulter rief ich noch "Ich gehe zuerst ins Bad!!!" ich hörte Jayden empört nach Luft schnappen und dann wie er die Treppe hoch rannte. Mir hinterher, doch ich war schon lange im Bad verschwunden.
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Entführt!
Adventure"Ich holte meine Hausaufgaben raus und war so in Gedanken versunken, dass ich das Tuch vor meiner Nase erst bemerkte, als mir ein stechender Geruch in die Nase stieg. Ich schlug mit den Armen um mich und versuchte mich zu wehren, doch es war schon z...