Lyn war komplett ausgerastet und Nate wollte sie auch unbedingt kennen lernen und da ich nicht wusste, wie lang er blieb, gingen wir wieder hoch zu Jaydens Zimmer. Wir klopften und gingen rein. Nate saß neben ihm und sie lachten.
Die beiden drehten sich um und Nate stand auf um sich vorzustellen. Er streckte die Hand aus und Lyn nahm sie lächelnd an "Lyn, freut mich!" Er lächelte "Nathaniel, oder auch einfach nur Nate. Die Freude ist aber ganz auf meiner Seite, Sonnenschein." ihhhh! Ich verzog mein Gesicht "Ihr seit widerlich!"
Die beiden lachten und ich sah kurz zu Jayden. Er schaute auf uns kleine Gruppe und lächelte friedlich. Dieser Idiot, aber ich wusste genau was er dachte. Ich war unglaublich glücklich, all diese Idioten zu haben und jetzt wo ich sie alle hatte, wollte ich sie nie wieder gehen lassen.
Du bist total verweichlicht! Das ist ja widerlich!
Jaja halt die Klappe! Wir unterhielten uns noch eine Weile, über unsere Uni, Jaydens Job, bei dem er am Anfang, für die Zeit der Entführung, Urlaub eingereicht hatte und jetzt mit Ärztlichem Artest krank gemeldet war und Nate, der neuerdings als Pizzabote arbeitete und in der Küche des Restaurants aushalf.
Nach einer Weile verabschiedeten sich Nate und Lyn und ich brachte sie noch kurz raus. Lyn ging und Nate blieb noch kurz stehen und sagte mit zerknirschtem Gesichtsausdruck "Wenn er dir in irgendeiner Weise, auch nur im Ansatz, in kleinster Weise weh tut, dann reiße ich ihm den Kopf ab! Egal ob er mein Bruder ist oder nicht. Also ruf mich an, wenn... Naja, wenn du mich brauchst." ich lächelte "Ich danke dir Nate!" wir umarmen uns kurz, dann ging er.
Ich machte die Tür auf und sah lächelnd zu Jayden, der wiederum schaute nur traurig durch die Gegend. Ich ging auf ihn zu "Hey, was ist los? Du siehst aus, als hättest du auf eine Peperoni gebissen!" er lächelte kurz traurig über meinen äußerst schlechten Vergleich. Ich setzte mich neben ihn aufs Bett und er nahm meine Hände in seine.
Er spielte mit unseren Händen und sah mich nicht an "Ich will das nicht alles wieder kaputt machen. Diese kleine Familie, ich werde es irgendwann kaputt machen. Mein ganzes Leben lang hab ich alles weggeworfen, was gut für mich war, jeden von mir weggestoßen, der mir helfen wollte und ich will nicht das gleiche mit dir oder Nate oder Lyn tun!"
Ich zog meine Hand aus seiner und legte sie unter sein Kinn. Er hob es trotzdem nicht "Jay, schau mich an! Jay!" er schaute hoch. "Du hast... Du hast mein Leben gerettet, zweimal und das deiner Mum noch dazu. Du hast nie, aber auch wirklich nie, nur eine Sache gemacht die mich verletzt hat! Abgesehen von einem mal, da hast du mich einfach ignoriert und dann hab ich dir eine gescheuert und alles war wieder gut." wir lachte beide kurz, bei dieser lustigen Erinnerung "Du hast ein ziemlich falsches Bild von dir selbst! Du bist einer der besten Menschen, die ich kenne und du würdest alles für die Menschen tun, die du liebst. Das ist eine der besten Eigenschaften die man haben kann! Also bitte, hör auf dir einzureden, dass du alles kaputt machst oder so. Das tust du nämlich nicht! Ich komme mir grade vor wie der größte Idiot auf Erden, dir das zu sagen! Wirklich."
Wir lachten, doch nach zwei Sekunden lagen seine Lippen auf meinen. Er murmelte so etwas wie 'Danke' in meinen Mund, doch bei der Gelegenheit huschte meine Zunge automatisch in seinen Mund.
Wir saßen eine Weile so da, wie lange wusste ich nicht, aber nach einer Weile bekam ich keine Luft mehr und löste mich von ihm, legte mich neben ihn und schloss kurz meine Augen. "Hab ich dir schon gesagt, dass du heute ziemlich gut aussiehst?!" ich lächelte "Nein hast du nicht." "Dann bin ich wohl der schlechteste Freund auf Erden! Du siehst ziemlich gut aus!" Idiot! "Danke."
Er hatte einen Arm um mich gelegt und strich mit seiner Hand über die freie Haut an meiner Taille. Er stoppte und sah mich an "Was ist das?" och nö... "Ehm was genau meinst du jetzt?" er schob mit seiner Hand meine hohe Hose ein Stück runter. Er wieß auf mein Tattoo "Das meine ich." ich schaute unschuldig "Ach das, dass ist mein Tattoo."
Er zog eine Augenbrauen hoch "Ja und?" ich wusste gar nicht was er meinte, nein! Nein stell dich einfach dumm Isabelle! "Ja und was?" er verdrehte die Augen "Für was steht es, hat es eine Bedeutung? Wieso hab ich das nicht gesehen, als ich deine Wunde versorgt habe!" ich tat wieder auf unschuldig.
Mir war das ganze unangenehm. Ich sprach nicht gerne darüber "Wahrscheinlich weil du darauf konzentriert warst, meine Wunden zu versorgen. Und weil ich es versteckt habe..." Er seufzte "Du weichst der Frage aus." Er lehnte sich wieder zurück und strich weiter mit seiner Hand über meine Taille. Er hatte es sich noch nicht mal richtig angeschaut, wahrscheinlich hatte er aus der Entfernung nicht mal erkannt, was es darstellen sollte.
Ich stutzte kurz "Du fragst ja gar nicht weiter." Er sah mich an "Irgendwann wirst dus mir schon erzählen, bis dahin kann ich warten." Er war gut! Viel zu gut! Argh jetzt wollte ich es ihm sogar erzählen. Ich legte mich wieder hin.
Kurz war es still, dann seufzte ich "Schau es dir genauer an, dann sage ich dir wofür es steht." Er lehnte sich vor und ich schob meine Hose ein kleines Stück nach unten, sodass er das ganze Tattoo sehen konnte. Er fuhr mit einem Finger darüber. "Sie ist wunderschön!" Beeindruckt sah er mich an.
Diese Pusteblume prankte auf meiner Taille. "Meine erste Erinnerung die ich an meine Mutter habe, ist wie wir zusammen Pusteblumen pusten. Ich hab es mir direkt nachdem sie gestorben ist tätowieren lassen." Er schaute mich einfach nur an.Dann zog er sich sein T-Shirt über den Kopf. Hä! Er drehte sich um. Auf seinem linken Schulterblatt war eine rote Rose und darunter stand 'Sophie'. Ich fuhr mit meinem Finger sachte darüber. Sie war wunderschön.
"Rote Rosen waren ihre Lieblings Blumen. Ich versuche so oft wie möglich nach der Arbeit eine rote Rose auf ihr Grab zu legen. Mein Bruder hat das Gleiche, an der selben Stelle." Oh nein. Er sprach von seiner kleinen Schwester! Ich wusste nicht was ich sagen sollte... Er drehte seinen Kopf zu mir, um zu sehen wie ich reagierte.
Ich beugte mich einfach nach vorne und versuchte ihn zu umarmen. Leichter gesagt, als getan. Da er mit dem Rücken zu mir saß. Er hob mich aber einfach mit einer Leichtigkeit zu sich nach vorne, sodass ich auf seinem Schoß saß und drückte mich fest. Die Erinnerung kam mir wieder vor Augen und es war schwierig die Tränen zurück zuhalten.
Meine Mum und ich auf einer Wiese mit tausenden von Blumen. Ich sprang über die Wiese, meine Mutter versuchte mich wieder einzufangen. Wir lösten uns wieder und ich stand auf um mir etwas bequemes anzuziehen, dann legte ich mich wieder und schlief ziemlich bald ein. Das letzte was ich hörte war ein "Gute Nacht, Belle" von Jayden.
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Entführt!
Aventura"Ich holte meine Hausaufgaben raus und war so in Gedanken versunken, dass ich das Tuch vor meiner Nase erst bemerkte, als mir ein stechender Geruch in die Nase stieg. Ich schlug mit den Armen um mich und versuchte mich zu wehren, doch es war schon z...