"Ich holte meine Hausaufgaben raus und war so in Gedanken versunken, dass ich das Tuch vor meiner Nase erst bemerkte, als mir ein stechender Geruch in die Nase stieg. Ich schlug mit den Armen um mich und versuchte mich zu wehren, doch es war schon z...
Irgh war das hell! Ich wollte meine Augen nicht öffnen! Warum um Himmels Willen war es so verdammt hell. Ich drehte mich auf den Bauch und schrie kurz mein Kissen an. Es konnte zwar auch nichts dafür, dass ich nicht mehr schlafen konnte, aber das war es schon gewöhnt. Ich drehte mich auf die Seite und schaute meinen Wecker an, zehn Uhr. Respekt, so lang hab ich schon lang nicht mehr geschlafen.
Ich stöhnte, setzte mich auf und fuhr durch meine Haare. Mein Handy blinkte wie verrückt, ich nahm es und schaltete es an. Fünf neue Nachrichten. Argh können die mich nicht einmal in Ruhe lassen? Ich fuhr mich wieder runter und öffnete WhatsApp.
Lyn(gestern 22:13 Uhr): Ist alles gut gelaufen?
Lyn(9:24 Uhr): Hallo? Du Schlafmütze! Es ist neun Uhr!
Ich(10:13 Uhr): Tut mir nicht leid. Gönn mir doch wenigstens mal ein bisschen Schlaf! Gestern ist alles gut verlaufen. In zwei Tagen sehen wir uns eh in der Uni, dann erzähle ich dir alles...
Ich verließ den Chat und ging auf Jaydens und meinen Chat
Jayden(9:13 Uhr): Guten Morgen. Sehen wir uns heute noch?
Jayden(9:36 Uhr): Schläfst du noch?
Jayden(9:56 Uhr): Lebst du noch? Sonst stehe ich gleich auf der Matte, um zu schauen ob es dir gut geht!
Ich(10:16): Entspann dich und gewöhn dich schon mal daran, dass ich so lang schlafe. Ich hab heute Zeit, wollte sowieso noch mit dir reden, wegen dem Umzug... Treffen wir uns in einer halben Stunde im Cafe an der Ecke?
Keine zwei Sekunden später tippte er schon eine Antwort, in der er einfach nur mit einem einfachen 'Oki, bis gleich!' antwortete. Ich schwang meine Beine aus dem Bett und ging in mein Bad. Dort duschte ich mich und zog mich an.
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Jap, das gefiel mir! Ich schnappte mir mein Handy vom Nachttisch und ging nach unten. Mein Vater saß am Esstisch, mit seiner Zeitung und der Lesebrille auf der Nase. Er hob seinen Kopf "Guten morgen Schlafmütze." ich setzte mich kurz zu ihm. "Ich treffe mich jetzt mit Jayden im Cafe. Ich schreibe dir wenn es länger dauert, okay?" er nickte grinsend.
Ich verließ das Haus und schlenderte zum Cafe. Dort angekommen, setzte ich mich an meinen Lieblings Stammplatz und wartete zwei Minuten, dann kam Jayden lächelnd auf mich zu. Ich stand auf und begrüßte ihn kurz. Er schaute mich kurz an, dann setzte er sich hin. Ich setzte mich gegenüber von ihm hin und wir bestellten unser Frühstück.
"Wie ist das Gespräch mit deiner Mutter verlaufen?" "Ganz gut. Sie hat mich angestarrt, ist kurz rum gehüpft wie ein kleines Kind, hat sich beruhigt, hat mich umarmt und dann ausgequetscht." wir lachten beiden kurz, dann sagte ich "Ist doch gut."
Er stocherte in seinem Essen rum "Ich will sie nicht alleine lassen..." ich versuchte ein Lachen zu unterdrücken. "Jay, sie ist erwachsen! Sie kann auf sich aufpassen, ich meine sie hat auf dich und deinen Bruder aufgepasst, ich denke sie wird sich über die.... Auszeit freuen." Jayden grinste "Also soo schlimm bin ich nun auch wieder nicht!" sagte er gespielt empört.
Wir lachten beide und aßen unser Frühstück zu ende. Jayden war ziemlich ruhig und das verunsicherte mich ein wenig. Wir entschlossen eine Runde spazieren zu gehen. "Ab Montag muss ich wieder in die Uni und du wieder Arbeiten oder?" er nickte nur. Wir bezahlten und gingen aus dem Cafe, ich nahm Jaydens Hand und wir spazierten durch den Park. Irgendetwas war komisch. Ich zerbrach mir den Kopf darüber, was es sein könnte.
"Was ist los?" ich sah ihn von der Seite an, doch er starrte nur in die Ferne. Plötzlich ging mir ein Licht auf, das was sich in seinem Kopf zusammenbraute, die Zweifel die gerade bei ihm vorhanden waren und wie sehr er versuchte nicht daran zu denken. Das würde scheiße werden. Dann fing er an zu sprechen "Ich kann nicht anders, als daran zu zweifeln was hier gerade passiert. So sehr ich auch versuche daran zu glauben, dass das alles real ist... es geht nicht. Ich habe... dich verletzt und dich entführt und fast wärst du gestorben, nur weil ich meine Mutter retten wollte. Das absurdeste ist zu denken, dass du etwas für mich empfindest!"
Ich seufzte, wie sollte ich ihm das erklären? "Ich weiß, dass sich das Ganze komisch anfühlt, aber ich kann nichts gegen meine Gefühle tun. Für mich ist das auch nicht normal, aber ich sehe das auch nicht so wie du. Du sagst, du hast mir weh getan. Ich sage, du hast mir ziemlich oft das Leben gerettet. Du sagst, du hast mich entführt. Ich sage, du hast deine Mutter gerettet. Du sagst, es ist unmöglich, dass ich etwas für dich empfinde. Ich sage, es ist definitiv nicht unmöglich, weil ich ziemlich genau weiß, was ich fühle. Es ist nicht normal, dass hab ich nie gesagt, aber was und wer ist denn bitteschön schon normal? Was ist überhaupt die Definition von normal? Verstehst du? Es ist mir egal, was andere Menschen denken! Wenn sie nicht damit einverstanden sind, dann sollen sie sich doch verbuddeln gehen! Solange es sich für mich richtig anfühlt, werde ich das tun, was mich glücklich macht. Da kann mir niemand dazwischen fuschen. Ich bin ein Sturkopf! Wenn ich mir was in den Kopf gesetzt hab, dann wird das auch so, oder so ähnlich gemacht! Also hör auf, dir Vorwürfe zu machen und akzeptiere, dass ich" Mittlerweile waren wir stehen geblieben und Jayden stand gegenüber von mir und ließ mich nicht aus den Augen. Ich musste einmal tief Luft holen und all meinen Mut sammeln, weil ich eigentlich nie einen solchen Satz sage. "Dass ich dich liebe und nichts daran schlimm ist!"
Ich verzog mein Gesicht bei diesem für mich komplett widerlichen Satz, doch Jayden sah mich einfach nur ganz still an. Oh je, hatte ich was Falsches gesagt? Peinlich berührt senkte ich meinen Kopf und schaute einem Regenwurm beim einbuddeln zu. Wie gerne wäre ich jetzt dieser Regenwurm gewesen. Einfach in der Erde verschwinden. Jaydens Hand hob mein Kinn an und keine Sekunde später lagen seine Lippen auf meinen.
Ich war so überrumpelt, dass ich kurz mein Gleichgewicht verlor, es nach zwei Sekunden aber wieder fand. Leise hauchte Jayden ein "Ich liebe dich auch." in den Kuss. Ich wusste nicht wie lange wir einfach so da standen, aber als ich keine Luft mehr bekam löste ich mich von ihm und lehnte mich gegen seine Brust.
Ich hatte etwas gesagt, was ich nie gesagt hatte, weil ich Angst vor der Reaktion gehabt hatte und das dieser Satz gegen mich verwendet werden könnte. Doch irgenwie war ich mir bei Jayden sicher, dass er es nicht ausnutzen würde, but we don't know.