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Song: Copenhagen - Tina Dickow
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Am nächsten Morgen fühlte ich mich ziemlich scheußlich.
Nachdem Sigurd mir mit seinen Worten ein wenig Angst gemacht hatte, war ich sofort nach Hause gegangen. Mir war es egal gewesen, ob ich Schlaf finden würde oder nicht, ich wollte einfach nur weg von diesen Menschen.
Hvitserk hatte ich nicht noch mal gesehen. Vermutlich war das auch gut gewesen, denn offensichtlich hing seine ganze Familie in illegalen Geschäften herum. Ich sollte mich dringend von den Lothbroks fernhalten.
Ich hing völlig erschöpft von der Nacht vor meiner Spüle und stürzte ein Glas Wasser nach dem anderen herunter. Dabei hatte ich gestern mein Limit wirklich noch lange nicht erreicht gehabt. Es war ziemlich komisch, dass es mir heute so schlecht ging. Ich schleifte mich ins Badezimmer und wollte erstmal eine Dusche nehmen. Und nach einem Brötchen und einem Kaffee würde es mir sicher wieder ganz anders gehen.
Also entledigte ich mich meinem Schlafshirt und den kurzen Shorts, die ich fast jede Nacht trug und stellte mich unter das warme Wasser. Ich spürte sofort, wie sich meine Muskeln etwas entspannten und ich schloss die Augen, als die heißen Tropfen von meiner Haut abperlten. Meine Sinne erwachten etwas, als ich das gut duftende Shampoo und Duschgel in meinen Haaren und auf meinem ganzen Körper verteilte und danach wieder abspülte.
Als ich mich schließlich komplett abgetrocknet hatte, wickelte ich das Handtuch um meinen Kopf und ging barfuß zu meinem Kleiderschrank. Ich entschied mich für eine schwarze Leggins und ein ausgewaschenes T-Shirt von der Band Queen, was ich bereits in jeder denkbaren Lebenslage getragen hatte.
Dann ging ich zurück in die Küche und machte mir einen Kaffee und schnappte mir, während das Wasser kochte, ein Brötchen von gestern und nahm einen Bissen.
Als der Kaffee fertig war, nahm ich die Tasse in die eine Hand, das Brötchen in die andere und ging meine Wendeltreppe zur Galerie runter, um wie jeden Morgen nach zu sehen, ob auch alles in Ordnung war. Da heute Sonntag war, würde weder Lara noch Mikkel kommen und die Galerie blieb geschlossen, dennoch musste ich einfach öfter mal nach dem Rechten schauen.
Ich schlenderte einmal zur Auslage und schaute mir die Kaffeemaschinen an und ob auch alle Reste von den gestrigen Snacks gut im daneben liegenden Kühlschrank verstaut waren. Dann ging ich um die Stühle und Tische herum, warf einen Blick in jede Ecke und auf jedes Bild an der Wand. Schließlich wanderte ich zu den Schaufenstern und sah mir die Blumen an, die noch immer sehr frisch aussahen. Ich biss noch einmal von meinem Brötchen ab, bevor ich, so wie ich war, die Eingangstür aufschloss und etwas frische Luft herein ließ.
Ich nahm einen großen Schluck von meinem Kaffee und spürte sofort, wie ich immer wacher wurde.
Es war ein schöner Morgen, die Sonne schien bereits und warf ihre wärmenden Strahlen auf die Straße und die Stufen zu meiner Galerie. Ich genoss die kühle Brise, die mir direkt ins Gesicht peitschte und schloss dabei kurz die Augen.
Ich liebte den Geruch von Kopenhagen einfach. Es roch frisch, nach Salzwasser, den Fischern, die ihre Ware in den Hafen fuhren und nach Straße. Diese Kombination war wirklich der schönste Geruch für mich und bedeutete einfach Heimat.
„Genießt du den Morgen?", hörte ich eine mir bereits bekannte Stimme sagen und etwas genervt, weil ich gestört wurde, öffnete ich meine Augen wieder und sah in das belustigt drein blickende Gesicht von Hvitserk.
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Vikings of Copenhagen | Teil I | ✔
FanfictionSofie Madsen lebte ihren Traum. Sie besaß eine eigene kleine Kunst Galerie in der angesagtesten Gegend von Kopenhagen, wohnte darüber in einem Loft und verdiente mit ihren Gemälden gutes Geld. Besser konnte es nicht laufen. Wäre da nicht der unversc...