Kapitel 22 - Das Boxen

282 18 1
                                    

***

Songs: 

Photosynthesis - Korantemaa

Roses - ABRA

Boss Bitch - Doja Cat

***


„Aufstehen ihr Schlafmützen! Rise and Shine."

Jemand klopfte laut gegen die Tür und riss sowohl mich, als auch Hvitserk neben mir unsanft aus dem Schlaf.

„Was? Was ist?", er schreckte hoch und sah sich um.

„Aufstehen", erklang Ubbes Stimme durch einen kleinen geöffneten Spalt.

„Oh man Ubbe", brummte ich und vergrub mein Gesicht wieder im Kissen, „hau ab!"

„Steh auf, Sofie. Wir haben heute Boxtraining."

Ich stöhnte. „Muss ich?", murmelte ich an Hvitserk gewandt.

„Ich schätze schon, sonst kommt er hier gleich rein und prügelt uns raus", raunte er noch halb im Schlaf.

„Ich zähl bis 10", drohte Ubbe.

„Oh Gott, du bist so ein verdammter Drillinstructor", widerwillig pellte ich mich aus dem Bett, tapste noch total benommen durch das Zimmer auf die Tür zu und riss sie auf.

Da stand Ubbe und musterte mich mit geweiteten Augen.

„Was? Ich bin wach oder? Lass mich durch, ich muss ins Bad", er machte einen Schritt zurück und ich schritt an ihm vorbei.

Als ich an dem großen Spiegel an der Wand vorbei ging, wusste ich allerdings, warum er mich so angestarrt hatte.

Ich war nackt.

Ich musste lachen und sah kurz zu ihm zurück. Ubbe hatte seinen Kopf zu Hvitserk in Ivars Zimmer gesteckt und sprach angeregt mit ihm, wahrscheinlich über meine Freizügigkeit, die ich wirklich nicht geplant hatte.

Ich war einfach nur froh, dass uns nicht Sigurd geweckt hatte.

Schnell sprang ich unter die Dusche und huschte danach, als Ubbe definitiv aus dem Sichtfeld war, auf Zehenspitzen zurück in das Zimmer. Hvitserk war bereits angezogen und band sich gerade seine Haare am Hinterkopf zusammen, als ich in meiner Tasche nach etwas zum Anziehen wühlte.

„Du weißt schon, dass Ubbe jetzt alles von dir gesehen hat, oder?", setzte er an, doch er klang nicht sauer, sondern eher amüsiert.

„War ja nur ganz kurz. Und alles „Alles" hat er gar nicht gesehen", ich grinste ihn schief an, „das kennst nur du."

„Ist auch besser so", antwortete er und kam zu mir.

Ich erhob mich mit ein paar Sachen auf den Armen und er gab mir einen Kuss auf die Wange.

„Ich muss heute ins Studio. Kann ich dich mit Ubbe alleine lassen?"

Enttäuscht sah ich zu ihm auf. „Musst du wirklich?"

„Ja, Axel hat mir eben geschrieben. Es gibt ein paar Probleme mit den Junkies. Nichts Schlimmes, aber er brauch meine Hilfe."

„Na schön", ich machte mich daran, mich anzuziehen, „könntest du, wenn du Zeit hast, auch kurz bei mir reinschauen? Ich ruf Lara zwar nachher noch an, aber wirf trotzdem einen kurzen Blick rein."

Vikings of Copenhagen | Teil I | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt