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Songs:
Fugle Kan Dø - Rest in Beats
Your Love (Déjà Vu) - Glass Animals
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Ich saß kerzengerade in meinem Bett und war gezwungen die wummernde Musik von nebenan mit anzuhören.
Das ging nun schon seit einer Stunde so. Es war bereits Mitternacht und meine Befürchtung hatte sich bewahrheitet: ich würde heute nicht schlafen können.
Zum Glück war Morgen Sonntag, dachte ich. Ich müsste den Laden nicht öffnen und konnte den Tag im Bett verbringen, auch wenn ich ursprünglich den Tag für ein wenig Malerei verplant hatte. Doch das würde ich sicher vor lauter Müdigkeit gar nicht durchsetzen können.
Ich schlug meine Bettdecke beiseite und setzte meine nackten Füße auf den kalten Boden. Ich schlich leichtfüßig an meiner Couch und meinem Esstisch vorbei zu meinem Fenster und warf einen Blick rüber. Von hier sah ich einen kleinen Zipfel des Drogeninnenhofes und konnte nur rotes Licht und ein paar Köpfe erkennen. Die Musik war so laut, ich spürte sie sogar in meinem Magen.
Hvitserk Lothbrok hatte Glück, dass nur ich hier wohnte und alle anderen Gebäude quasi nur Geschäftsfläche waren. Somit konnte sich niemand außer mir von der Party gestört fühlen und ich würde nicht die Polizei rufen. Viel zu groß war die Gefahr, dass sie mich zu dem Tattoostudio befragen würden und annehmen könnten, ich hätte damit etwas zu tun, weil ich wusste, was dort passierte.
Ich sah, wie Hvitserk gerade mit einem Partygast sprach und von einem Getränk einen Schluck nahm.
Warum hatte er mich eingeladen?
Aus Mitleid? Weil ich so aussah, als hätte ich etwas Spaß nötig? Oder weil er mich tiefer in sein illegales Business ziehen wollte? Es machte für mich keinen Sinn.
Er konnte mich mal mit seiner doofen Party, dachte ich und drehte mich zur Küche um. Dann goss ich mir ein Glas Leitungswasser ein und lehnte mich an die Theke.
Ich war schon lange nicht mehr aus gewesen, geschweige denn auf einer Hausparty. Seit ich das Projekt Art-Café im Kopf hatte, hatte ich keinen Nerv für irgendetwas anderes gehabt. Vielleicht würde mir das doch mal ganz gut tun.
Nein!
Ich würde nicht zu dieser Party gehen und zusehen, wie sich die Leute dort diverse Drogen reinziehen und total weggetreten zu schlechter Musik tanzen würden.
Andererseits könnte ich diese Nacht sowieso kein Auge zu machen.
Scheiß drauf.
Ich stellte das Glas in die Spüle und ging im spärlichen Licht der Straßenlaterne zu meinem Kleiderschrank und kramte mir etwas Vernünftiges zum anziehen raus.
Ich würde da jetzt hingehen, etwas trinken und dann wieder zurück gehen und hoffen, mit etwas Alkohol im Blut entspannter einschlafen zu können. Das war der Plan.
Ich schlüpfte in eine bequeme Jeans, zog ein schwarzes Top an, warf darüber meine Lederjacke und schnürte meine Chucks zu. Dann ging ich ins Badezimmer, kämmte meine Haare einmal durch, ließ sie offen über die Schultern hängen und wusch mir einmal mein Gesicht. Ich sah müde vom Tag aus, hatte aber wenig Lust jetzt noch ein volles Make Up auf meine Haut zu pinseln. Ich entschied mich für etwas Puder, roten Lippenstift und einen dünnen Lidstrich. Wenn die da eh alle bereits komplett dicht waren, würde es überhaupt nicht auffallen, dass ich nicht so stark geschminkt war und quasi nur aus dem Bett gefallen war.
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Vikings of Copenhagen | Teil I | ✔
أدب الهواةSofie Madsen lebte ihren Traum. Sie besaß eine eigene kleine Kunst Galerie in der angesagtesten Gegend von Kopenhagen, wohnte darüber in einem Loft und verdiente mit ihren Gemälden gutes Geld. Besser konnte es nicht laufen. Wäre da nicht der unversc...