Kapitel 30 - Das Krankenhaus

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Songs: 

Hate myself - NF

An evening I will not forget - Dermot Kennedy

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Das Erste was ich spüren konnte, waren die Kopfschmerzen, die sich wie Tausend kleine Nadelstiche in meiner hinteren Kopfhälfte ausbreiteten. Dann spürte ich ein Ziepen in meiner Armbeuge und als ich den Arm leicht drehte, tat es noch mehr weh. Also ließ ich es lieber.

Langsam versuchte ich meine Augen zu öffnen.

Was war passiert und wo lag ich hier?

Vorsichtig hob ich meine Lider an und stellte den Blick scharf. Ich befand mich in einem weißen Bett in einer weißen Bettdecke gewickelt. In meinem Arm steckte eine lange Nadel und neben meinem Ohr piepte etwas. Ich drehte den Kopf leicht nach rechts und sah einen leuchtenden Monitor, der bunte Zahlen auf und ab steigen ließ.

Das war ein Krankenhauszimmer.

Träge öffnete ich meinen trockenen Mund, schluckte den angesammelten Speichel herunter und sah mich weiter um.

Zu meiner linken Seite saß Ivar in seinem Rollstuhl und blickte stumm auf den Fernseher, auf dem in einem Flüsterton eine Krimiserie lief.

„Ivar", sagte ich, doch es klang kaum mehr als ein raues Murmeln. Aber offensichtlich hatte es gereicht, denn er drehte sofort sein Gesicht zu mir um. Als er bemerkte, dass ich wach war, schaltete er den Fernseher aus und rollte ein Stückchen näher ans Bett heran.

„Sofie, du bist wach", er lächelte ganz schwach.

„Wo ist Hvitserk?", krächzte ich.

„Er spricht mit einem Arzt. Er ist gleich zurück."

Ich wollte nicken, doch mein Kopf konnte sich nicht auf und ab bewegen.

„Was ist passiert?"

„Du bist gefallen und mit dem Kopf auf dem Bordstein aufgekommen. Du hast eine leichte Gehirnerschütterung."

„Hm", ich schloss die Augen, „fühlt sich wie ne schwere an."

Er lachte ganz knapp.

„Wo ist Finn?", fragte ich dann.

Ich konnte mich daran erinnern, wie Hvitserk auf ihn eingeschlagen und er aus der Nase geblutet hatte.

„Er wurde wieder entlassen. Hvitserk hat ihm die Nase gebrochen und ein blaues Auge verpasst, aber er wurde verarztet und durfte schon gehen."

„Ich muss mich bei ihm melden", sagte ich, „wo ist mein Handy?"

„Entspann dich Sofie, dafür ist noch genug Zeit. Wird du erst mal wieder gesund."

„Hm", ich sah an die Decke, „was machst du überhaupt hier?"

„Auf dich aufpassen. Wir waren alle hier und haben nach dir gesehen."

„Sigurd auch?"

„Sigurd auch. Wenn auch nur ganz kurz."

„Hm, wie lange lieg ich denn schon hier?"

„Du warst ziemlich lange außer Gefecht. Knapp zwei Tage."

„Oh mein Gott."

„Hvitserk war die ganze Zeit an deiner Seite. Hat noch nicht mal was gegessen geschweige denn ein Auge zugetan."

Vikings of Copenhagen | Teil I | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt