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Kagami drehte sich ein weiteres Mal zu ihrer Tasche und holte einige Gläser die mit Pflanzen gefüllt waren heraus. Dazu stellte sie neben sich auch noch einen kleinen Mörser und ein weiteres kleines Fläschchen, das in einer Seitentasche verborgen gewesen war. Sie holte einige Instrumente heraus, mit denen sie den Jungen untersuchte und ließ ihre Finger noch einmal über seine Haut wandern. Kagami seufzte. Dann drehte sie sich zu ihren Materialien und fing an einige Kräuter zu zerkleinern und in einer weiteren Schale mit der Flüssigkeit zu vermengen. Nach kurzer Zeit rief sie Rona zu sich, die ihr helfen sollte und weitere Kräuter zerstampfen sollte. Rona kam natürlich sofort zügig zu ihr gelaufen und setzte sich neben sie. Kagami trug die Paste auf die dunklen Hautflecken auf und sah dabei immer wieder auf Ronas Arbeit. Als sie fertig waren und auch die zweite Paste auf der Haut aufgetragen war, drehte sich Kagami zu den Eltern und meinte leise: "Ich habe erst einmal eine weitere Ausbreitung größtmöglich verhindert. Euer Sohn hat sich mit einer Krankheit angesteckt, die das Gewebe unter der Haut und die Zellstrucktur angreift. Die dunklen Stellen zeigen, wo es sich schon ausgebreitet hat. Ich muss, um die weitere Ausbreitung zu verhindern, die Stellen herausnehmen, doch das kann ich hier nicht tun, dafür müsste ich in meinen Behandlungsraum. Das Problem ist, dass es sich schon über den Organen ausgebreitet hat und ich nicht sagen kann, wie tief es geht. Das heißt, die Organe könnten befallen sein. Wenn das der Fall ist, kann ich ihn nicht retten. Es tut mir leid." Kagami sah betreten zu Boden und wartete auf eine Antwort des Paars. Rona saß daneben und bekam genau mit, wie sich die Angehörigen des Kindes verhielten. Mayoko sah ihren Mann an, der nun näher getreten war und fing an zu zittern, während sich auf ihren Gesichtern eine Mischung aus Trauer, Panik, Verzweifelung und Angst um ihren Sohn gebreitet hatte. Rona stand auf und ging auf die Tür zu. Sie sollte ihnen in diesem Moment etwas Raum geben. Das war eine Angelegenheit, die sie nichts anging, dachte sie sich. Sie verschwand aus dem Raum und ging in den Raum, durch den sie gegangen waren.

Kagami musste sich zusammenreißen und fragte nocheinmal: "Soll ich ihn mitnehmen?" Ihre Freundin Mayoko und ihr Mann sahen sie betrübt an und nickten dann schwach. Also packte sie schnell ihre benutzten Sachen ein und bat sie dann darum hier zu bleiben. Such noch die Eltern vor dem Behandlungszimmer zu haben würde ihre Selbstbeherrschung komplett dahinraffen. Dann wäre sie nur noch ein weinendes Tränenbündel, das seine Arbeit nicht verrichten konnte und damit auch die letzte Chance wegwerfen würde. Sie rief kurz nach Rona, die sofort zu ihr kam und ihre Tasche trug. Danach eilte sie mit Rona durch die Tür, raus aus dem bedrückendem Haus und trug das Kind hastig in ihre Praxis. Auf dem Weg dorthin fing sie langsam an zu zittern und dachte darüber nach was alles passieren könnte. Wie so oft in schweren Situationen drohte sie ihren Kopf und ihre Nerven zu verlieren. Mit der Zeit in ihrer Arbeit lernte sie aber sich zummindest äußerlich unter Kontrolle zu haben. Doch es war ür sie immer sehr schwer, einen Patienten zu behandeln der an der Schwelle zum Tod stand.

Als sie ankamen lief sie direkt zum Operationsraum ließ sich von Rona ihre scharfen Messer bringen. Bevor sie anfing, die Stellen auszuschneiden, wusch sie einmal die Haut und desinfizierte sie, indem sie eine hochprozentige Alkohollösung auf die Stellen aufbrachte und nach einer halben Minute wieder abwischte. Nun nahm sie sich ein feines Messer und schnitt an einer Stelle vorsichtig und mit voller Konzentration die oberste Hautschicht ein. Als sie ein kleines Stück entnahm und in ein kleines Glas fallen ließ erschrak sie. Je mehr sie entnahm, sah sie wie weit die Zerstörung des Gewebes bereits fortgeschritten war. Als sie die komplette erste Hautschicht einer Stellen weggeschnitten hatte, sah man komplett schwarzes Fleisch, das komplett durchlöchert war, bröselte und faulte. Beide mussten sich zummindest kurz abwenden und Rona sah danach nicht mehr auf die offenen Stellen, während Kagami versuchte ihre Fassung wieder zu erlangen, damit sie weitermachen konnte. Als sie einige kleinere Stellen, wie die, die sie zuerst angeschnitten hatte gereinigt hatte, ging sie an die Brust und den Hals. Zum Glück waren an Herz und Kehle keine Stellen, aber sie musste eine sehr große und tiefe Stelle, die sich fast am gesamten Schlüsselbein entlang zog herausschneiden. Während sie so weiter machte, desinizierte Rona die geretteten Stellen und verband diese. Nach einiger Zeit, inder sie so weiter machten und Rona und Kagami sich einigermaßen beruhigt und an der Anblick gewönht hatten, durchbrach Kagami ein weiteres Mal die Stille. Sie atmete einmal hörbar ein und erstarrte danach kurzzeitig. Rona bemerkte es und kam zu ihr. Als sie sich neben Kagami stellte und sich auf die Zehenspitzen stellte, um zu erkennen, was Kagami in diesen Zustand versetzte, machte diese lautlos platz und ging zu der Tür des Raumes und verschwand in Richtung der Waschräume. Als sie dort ankam ging sie ersteinmal zu einer Toilette und erbrach ihren Mageninhalt, der sich mit Tränen die ihr nun das Gesicht herunter liefen vermischte. Als sie sich ans Waschbecken stellte fühlte sie sich leer und ausgelaugt. Warum ich?  Warum passiert soetwas genau mir? Warum genau hier? Diese Krankheit hat hier doch eine so kleine Warscheinlichkeit aufzutreten. Ich bin doch extra hierher gezogen, um mich dieser Krankheit zu entziehen. Warum? Sie blickte in den Spiegel und versuchte ihre roten verweinten Augen zu entspannen. Sie wusch sich ordentlich das Gesicht und machte sich einen neuen Zopf, während sie mit sich ring, die Kontrolle wiederzuerlangen.

Endlich endlich [One Piece FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt