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Am nächsten Morgen war Kagami immer noch nicht so richtig wieder bei sich. Nach dem stillgeschwiegenem Frühstück wollte Ryuji sie ein weiteres Mal fragen, doch Rona hielt ihn zurück. "Wenn du sie jetzt darauf ansprichst, kann es sein, dass du alte Wunden ungewollt wieder aufreißt. Gib ihr Zeit, alles zu verarbeiten." "Stimmt, du hast recht. Normalerweise, bemerke ich soetwas, tut mir leid." , erwiderte er. "Du solltest dich nicht bei mir entschuldigen, du hast mich nicht verletzt. Kannst du mir etwas über sie erzählen?" , fragte Rona ihn. Dieser sah sie kurz an und fragte: "Kannst du jetzt mit noch mehr Leid umgehen?" "Ja kann ich. Es ist nicht sehr schön, aber es ist kein Problem, ich schaffe das." Darauf seufzte er. "Okay, dann lass uns nach draußen gehen, dort erzähle ich es dir." Daraufhin gingen sie nach draußen und setzten sich unter einen Obstbaum und Ryuji fing an zu erzählen:

"Eine junge Frau legte mit einem Handelsschiff an dem Hafen einer grünen Insel an. Die Häuser waren alle recht grau gehalten, aber die dort lebenden Menschen machte diese Tristheit mit ihrem Auftreten und Zusammenleben wett. Sie war froh, dass sie endlich wieder an Land gehen konnte und dankte den Seeleuten, die sie mitgenommen hatten. Diese waren ganz bezaubert von ihrem Auftreten. Sie verließ das Schiff und strahlte jeden an, der sie ansah und brachte diesen ebenfalls zum Lachen. Sie fragte die erste Person, die sie auf dem Markt traf, den sie gefunden hatte, ob es hier eine Arztpraxis gab. Als diese antwortete und ihr den Weg beschrieb, meinte ein weiterer netter Mann noch, dass es aber in dem Dorf auf der anderen Seite der Insel leider keine gab und deshalb dort viele Menschen, vorallem Kinder starben, weil sie nicht rechtzeitig hierher gebracht werden konnten. Der Mann seufzte und die Frau wusste, was sie hier machen würde. Sie verabschiedete sich noch von den beiden, bevor sie sich auf zu der Arztpraxis machte, um dort ihre Kenntnisse zu vervollständigen. Sie wurde in der Praxis aufgenommen und konnte dort arbeiten, bis sie genug Geld und Wissen hatte, um in dem anderen Dorf eine Praxis zu eröffnen. Nach einigen Jahren, in denen sie es schaffte, sich diese Existenz zu ermöglichen, zog sie in das andere Dorf und setzte dort ihren Traum in die Tat um. Sie bekam Hilfe von einer Schwester aus der Hafenstadt, die mit ihr mitkam. Sie lebten und arbeiteten zusammen, bis die Frau einen Schmiedesohn kennenlernte und sie sich verliebten. Sie zogen zusammen und die Krankenschwester konnte nun auch allein leben, doch auch sie verliebte sich etwas später, sodass auch dieses Haus gefüllt mit einer Familie ist. Seitdem lebten beide Familien glücklich, doch irgendwann sehnten sich die Frau und ihr Mann nach einem Kind. Doch sie wusste, dass sie unfruchtbar war und beichtete es ihrem Gatten. Als dieser nach einem Grund fragen wollte, brach sie in Tränen aus. Seit diesem Ereignis hat sie die Frage immer blockiert und er hat aufgehört danach zu Fragen."

Als Ryuji endete, sah Rona seine Augen leicht schimmern, wovon sie schloss, dass es ihn immer noch sehr mitnahm, darüber zu sprechen, doch er war auch glücklich, weil diese Zeit so voller Liebe war. Leider wusste auch Ryuji nichts über Kagamis Vergangenheit davor. Rona dachte sich aber schon ihren Teil. Als sie Ryuji dankte, dass er es ihr erzählt hatte, nickte er nur und ging wieder hinein. Sie lehnte sich wieder zurück gegen den Kirschbaum und ließ ihre Gedanken schweifen. Kagami ist mit einem Handelsschiff hierher gekommen, das heißt, dass sie nicht aus der Oberschicht und auch nicht aus dem Adel kommt, hätte ich aber auch nicht erwartet. Damals war sie im Alter einer jungen Frau, die aber schon einiges an Wissen gehortet hatte. Das bedeutet, dass es ungefähr vor höchstens 10 Jahren gewesen sein kann. Sie muss früher schon viel mit Medizin in Kontakt gekommen sein, um in nur ein paar Jahren eine eigene Praxis aufbauen zu können, also kommt sie von einer bekriegten Insel oder eine mit einer Seuche. Krieg war vor 10 Jahren nicht in dieser Gegend, darum muss es eine Seuche gewesen sein. Das würde erklären, warum sie so schockiert über die Krankheit des Jungen war und ihren Beruf. Das Handelsschiff ist ein Indiez, dass die Seuche nicht sehr bekannt ist und warscheinlich von dieser verantwortungslosen Regierung vertuscht wurde. Solche Schweine! Sie wollte warscheinlich einfach nur vor dieser Krankheit und ihrer Vergangenheit fliehen und sie vergessen, deshalb erzählt sie auch Ryuji nichts, damit er sich nicht noch Sorgen macht und es damit wieder in den Alltag bringt. Die Arme, man will nicht wissen, was ihr passiert ist, ich habe auch ein paar Schnittstellen an ihrem Körper gesehen, warscheinlich war sie auch mal von der Krankheit betroffen. Diese Erkenntnis setzte Rona einen Dämpfer über ihre Gefühle. Doch sie wusste auch, dass sie sich damit nicht belasten sollte, das würde sie nur unnötg herunterziehen, das war Erfahrung. Also sah Rona in den Himmel und fragte sich, wie Kagami wohl ohne das Leid dieser Welt gewesen wäre. Sie kam zu dem Schluss, dass sie wieder mal etwas verändern musste, doch sie wusste, dass das jetztige Eingreifen nichts bringen würde und ihr spätere Möglichkeiten verwehren könnte. Deshalb blieb sie ersteinmal sitzen und ließ das Leben, das sie jetzt führte so weiter gehen, bis es interessant wurde, oder sie als erwachsener Mensch weiterziehen würde.

Endlich endlich [One Piece FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt