Rona erstarrte. Dann überspielte sie ihre Reaktion aber schnell. "Das ist eine Schönheit. Weißt du, was für eine Rasse das ist? Ich so schöne Tiere gibt es selbst hier nicht." Tomamis Vater lachte stolz. "Nicht schlecht, oder? Tatsächlich habe ich einen Pass für das Tier bekommen, aber wirklich zuverlässig ist der nicht, keine Ahnung wo die Männer herkamen, aber wie sagt man so schön? 'nem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul, außerdem habe ich nicht vor ihn demnächst weiterzuverkaufen, diese Augenweide wird in unsere Zucht eingegliedert!" Ronastimmte ihm dankbar zu und lief vorsichtig auf den Hengst zu. Er reagierte auch sofort und verlagerte sein Gewicht sofort auf die ihr abgewandten Beine. Dazu legte der seine schönen großen Ohren so flach an wie möglich und trippelte nervös. Einfach alles an dem verängstigten Tier schrie: 'Komm' mir blo'nicht zu nahe!'. "Hey, sei nicht so ängstlich... Ich bin nicht wie andere, die du erleben musstest." , murmelte sie ihm beruhigend zu und blieb stehen, bis er sich einigermaßen entspannt hatte, wenn man das so überhaupt nennen konnte. Dann drehte sie sich zu Herr Shimura um und meinte: "Planändererung. Ich kann mit ihm so nichts anfangen, ich kann ja noch nichteinmal an ihn herantreten. Können Sie mich kurz mit ihm allein lassen? Ich möchte einige Reaktionen von ihm erhalten, ohne dass er seine Aufmerksamkeit teilt und mehrere Dinge aufnimmt. " Er überlegte. "Na gut, aber nur weil du es bist. Soll ich deine Mutter dazu rufen?" Sie schüttelte nur den Kopf und erwiderte: "Nicht nötig, ich schaff das schon alleine." Er brummte nur etwas in seinen Bart und ließ Rona dann bei dem Hengst allein. Jetzt sah sie ihre Chance und wandte ihm wieder ihre volle Aufmerksamkeit zu und näherte ihm sich langsam weiter, wobei sie auf ihre Haltung achtete. Er wurde zwar nervös und tänzelte etwas, blieb aber auf der Stelle. Als sie bei ihm angekommen war, schnaubte er kurz und sie hielt ihm vorsichtig eine Hand hin. Da er sie nur leicht panisch und misstrauisch beäugte, entfernte sie sich dann wieder mit einem tiefen Seufzer. Dann drehte sie sich um, um das, für ihn bereit gestellte, Futter und Wasser zu präparieren, als wäre er gar nicht da. Im Geheimen beobachtete sie ihn und achtete auf seine Reaktionen, da sie Verschiedenes ausprobierte. Sie musste feststellen, dass er extrem nervös war, die normalen Geräusche und natürlichen Einflüsse aber geflissentlich ignorierte. Also ist er sehr von Menschen verschreckt worden. So ein stolzes Tier so ängstlich zu sehen, tut im Herzen weh. , dachte sich Rona dazu, Aber wie kann ich jetzt weiter machen, wie kann ich ihm helfen? Während sie grübelte und ihre Stirn tiefste Furchen zeichnete, kam ihr eine Idee. Ich kann ihn jetzt nicht anfassen, geschweige denn irgendwie putzen oder satteln und reiten. Das hier braucht Zeit, vielleicht wird es auch nie wieder. Ich lasse ihn für jetzt einfach in Ruhe und gebe ihm die Gesellschaft von anderen Pferden. Ein Wunder, dass man ihn überhaupt hierher geführt bekommen hat. "Herr Shimura, wie haben sie dieses Tier überhaupt hierher bekommen? Ich würde es einfach einige Zeit zu anderen Pferden stellen und keinen Kontakt aufnehmen, er ist ein verdammt großer Sturkopf!" Da kam Tomamis Vater auch schon aus dem Stall und nickte: "Dann gebe ich dir erstmal ein anderes Pferd. Komm doch mit, wen willst du nehmen?" Rona wendete sich von dem schönen, traurigen Hengst ab und sah Herrn Shimura in sein breites, rundes Gesicht, dass von den schwarzern kurzen Haaren umspielt wurde. Mit ihm zusammen betrat sie wieder den warmen stickigen Stall, die Geräuschkulisse änderte sich beim Betreten fließend zu dem beruhigenden Schnauben der Pferde und dem leichten Gezwitscher der Schwalben, das alles etwas auflockerte. Sie liefen zusammen durch die Stallgasse und letztlich entschied Rona sich für eine Scheckenstute. Sie hatte einen schlanken Körperbau und war ein geeignetes Pferd für schnelles Reiten und den Asphalt der städtischen Straßen. Das braun-weiß-gefleckte Fell war sauber, sodass Rona einfach nur einen Sattel auflegte und auftrenste. "Ich danke Ihnen. Ich werde sie nachher zurück bringen und noch nach dem Hengst aus der Ferne schauen. Stellen sie ihn bitte einfach nur auf die große Koppel." , sagte sie. Er lächelte nur und nickte. "Danke für deine Hilfe, du weißt hier am besten mit den Tieren umzugehen, das ist schon ein besonderes Talent. Bis nachher und sei vorsichtig!" Rona verabschiedete sich auch noch und führte das Pferd auf den Hofplatz. An einem größeren Stein angekommen, ließ sie die Stute Lay-Rin zum Stehen kommen, sodass sie dort in den Sattelsteigen konnte. Sie befahl dem Pferd: "Los, Lay. Zeig mir mal, was du kannst!" Damit ritt sie erstmal gemächlich aus dem Stall und nachdem die letzten Häuser vorbei gezogen waren, beschleunigte sie das Tempo und ließ das Pferd den matschigen Waldweg entlang galoppieren.
Rona genoss jedwege Abwechselung von den alltäglichen Werdegängen. Sie hasste diese Zeiten, wenn sie einfach nur warten konnte, dass die Zeit voranschritt und sie alterte. Jede Sterbliche und vorallem jede Frau hätte gesagt 'WAS? Du kommst deinem Tod freiwillig näher, ohne etwas zu machen, was dich erfüllt? Du bist doch erst Fünfzehn!', doch Rona war kein fünfzehn-jähriger Teenie, der sich mit dem neusten Make-Up oder den neusten Gerüchte befasste. Rona war zum 30. Mal fünfzehn. Vielleicht waren es auch ein oder zwei Mal weniger oder mehr, doch was sie noch sagen konnte, war, dass sie schon vor über 800 Jahren gelebt hatte und dass damals die Königreiche noch ganz anders waren. Egal ob man von Größe oder Regierung, Verhalten oder System, generelles Befinden oder ganz einfach den Geist und die Ziele, die die Allgemeinheit und die Regierung erreichen wollte.
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Endlich endlich [One Piece FF]
Fanfiction[ON HOLD] Vor langer Zeit lebte ein heute vergessenes Wesen in einem heute längst vergessenem Königreich. Doch dann folgte ein Streit, zwischen diesem Königreich und anderen. Das einzelne Königreich, das heute nicht einmal mehr einen Namen hat, ging...