Die beiden drehten sich um, um die Person zu treffen, die nach ihnen gerufen hatte, doch fanden sie in dem Getümmel des Marktes nichts. Sie sahen sich suchend um und ließen ihre Blicke über die Menschen wandern. Da entdeckte Rona immer wieder eine sich nach oben streckende Hand, mal rechts und mal links von ihnen. "Kagami, die Hand!" , meinte sie deshalb. "Wo? Ich sehe sie nicht so gut." , antwortete diese. Als sie das nächste mal auftauchte, zeigte Rona schnell in die Richtung und man erkannte einen schlichten Ring auf einem Finger. "Lass uns an einen ruhigeren Ort gehen." , meinte Rona schnell und zog Kagami schnell an den Rand, weg von der Menge. Sie lehnte sich an eine Hausfassade und wartete kurz. Dort löste sich eine Frau aus der Menge und kam auf direktem Weg auf sie zu.
"Hah.. ich hab euch endlich.." keuchte sie. Als sie sich aufrichtete sah Rona in haselnussbraune Augen und ein vor Anstrengung gerötetes Gesicht. "Entschuldige, gibt es etwas, das du von mir möchtest, Mayoko? Du wirkst etwas gehetzt." Rona hielt sich aus dem Gespräch erstmal zurück und beobachtete. Mayoko antwortete: "Ja, ich brauche dringend deine Hilfe! Mein Haro ist schwerkrank!" Wer ist Haro? , fragte sich Rona nur, hörte aber erstmal weiter zu. Kagami sah kurz zu Rona und überlegte. Sie hatte ihre Tasche nicht dabei und mit einem Kleinkind neben sich einen Patienten zu behandeln, fand sie auch nicht gerade verlockend. Doch wann verhielt sich Rona wie ein Kind ihres Alters? Dann fasste sie kurzerhand einen Entschluss: "Rona, ich möchte von dir, dass du meine Tasche holst und dann zu dem Haus zurück kommst, zu dem wir gleich gehen, ok? Wir müssen unseren Gang über den Markt leider auf später verschieben. Ich hoffe du verstehst das." Rona blickte zu ihr hoch und nickte nur mit neutralem Gesicht. Dann liefen die drei los und machten sich auf den Weg zu Mayokos Haus.
Als sie ankamen, merkte sich Rona das Aussehen des Hauses und ließ sich von Kagami eine Wegbeschriebung nach Hause geben. Dann rannte Rona auf ihren kleinen Beinen durch die Straßen, vorbei an Familien die ganz entspannt ihren Tätigkeiten nachgingen. Vorbei an Gärten, vorbei an friedlich grasenden Tieren. Vorbei an spielenden Kindern. Doch Rona hatte im Moment keine Augen für diese Idylle. Sie hetzte sich ab, bis sie keuchte und lief selbst dann noch weiter. Als sie endlich am ersehnten Haus mit dem kleinen Anbau ankam, stieß sie die Gartenpforte förmlich auf und betrat schnell das Haus. Die Tasche von Kagami fand sie an einer ähnlichen Stelle, an der sie gestern Abend abgelegt wurde. Ich hab sie! , dachte Rona konzentriert und rannte sofort wieder aus dem Haus heraus und zurück auf den Weg, nachdem sie die Tür etwas hart zu geworfen hatte. Das Gartentor wurde ebenso achtlos zurückgelassen, Ryuji war schließlich zuhause. Die Beschreibung rückwärts abspielend, stürmte Rona durch die Straßen zurück und stolperte einige Male, fing sich aber noch rechtzeitig wieder, sodass sie nicht stürzte. Das hätte zu viel Zeit gekostet! , dachte sie sich. Als sie schon in die richtige Straße einbog und keuchend und völlig außer Atem an der richtigen Haustür zum Stehen kam, wurde schon die Tür aufgerissen und sie lief zügig hinein.
Drinnen war es ruhig und das Licht etwas gedimmt. Rona wurde der Weg in ein Zimmer gezeigt, in dem Kagami an einem Bett saß. Als Rona neben sie trat und ihr wortlos die Tasche überreichte, sah diese sie dankbar an. Danach trat sie zurück und lehnte sich an die Türbalken. Neben Kagami hatte sich die Frau von vorhin, Mayoko, niedergelassen und sah mit besorgten und panischem Gesicht still zu, was Kagami machte. Auch Rona beobachtete, doch sie wollte sich ersteinmal den Jungen in dem Bett ansehen. Er schwitzte und zitterte, trotzdessen er in dicken Decken eingewickelt gewesen war, die Kagami zurück geschlagen hatte, um sich einen genauen Überblick über die Verfassung des Jungen zu machen. Seine Haut war bleich, doch an einigen Stellen an seinen nackten Oberkörper hatte er dunkle Verfärbungen, die schon fast schwarz waren. Seine Augenlider flackerten, während er scheinbar zu schlafen schien. Es ist verwunderlich wie er in seiner Verfassung überhaupt schlafen kann. Irgenswas stimmt doch da bestimmt nicht.. , dachte sich Rona und auch Kagami wusste, dass es mit seiner Krankheit zutun hatte. Doch im Gegesatz zu Rona wusste sie ganz genau, was es war. Und dieses Wissen machte sie traurig. Es machte sie traurig, dass sie diejenige war, die diese Nachricht den Eltern überbringen musste. Das sie die einzige war, die wusste, was los war. Die einzige die diese Last nun trug. Das gehörte zu ihrem Beruf dazu, doch normalerweise sollte soetwas erst den Menschen passieren, die der genau gegesätzlichen Gruppe angehören, als der Junge. Er war vielleicht 8 Jahre alt, hatte noch nicht mal diese Welt gesehen, sich noch nicht einmal in jemanden verliebt.
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Endlich endlich [One Piece FF]
Fanfiction[ON HOLD] Vor langer Zeit lebte ein heute vergessenes Wesen in einem heute längst vergessenem Königreich. Doch dann folgte ein Streit, zwischen diesem Königreich und anderen. Das einzelne Königreich, das heute nicht einmal mehr einen Namen hat, ging...