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In den folgenden Jahren gliederte Rona sich immer weiter in die Gesellschaft ein und wurde zu einem vollständigen Mitglied des Dorfes. Sie fand sogar einige Freunde, unter anderem einen Jungen namens Yasuo. Sie hatte zwar nie jemanden, mit dem sie große Teile ihrer Freizeit verbrachte, weil sie nachmittags gerne allein war, aber sie wusste, dass sie sich auf ihre Freunde verlassen konnte. Doch trotz ihrem völlig normalem und sicheren Leben als Dorfkind unternahm sie zweimal pro Woche nachts einen Ausflug in den Wald oder an den See, wo sie entweder den Tieren zusah oder die Sterne betrachtete. Bis jetzt war sie nur einmal erwischt worden, doch sie konnte sich noch retten, in dem sie ihre Zieheltern anlog. Danach wurde sie vorsichtiger und prüfte immer ihre Umgebung, bevor sie sich auf den Weg machte. Generell wurde sie durch ihren Umgang mit den Tieren und dem Aufenthalt in der Natur wesentlich vorsichtiger und schärfte ihre Sinne wieder, die durch den vielen Umgang mit den Menschen nicht wenig abgestumpft waren. Die meiste Zeit in der Schule und auf den Pausenhöfen verbrachte sie bei ihren Freunden, obwohl sie gar nicht so wirklich was mit ihnen zutun haben wollte und sie nur nutzte, um ihre Deckung zu verbessern und kein Aufsehen zu erregen.

Sie wurde älter und älter, wuchs und wuchs, bis sie schließlich zu einer schönen  großen Frau wurde. Rona hatte nun schulterlange braune Haare die im Licht wie Kupfer- und Goldtöne schienen. Dazu kamen aufgeweckte hellblaue Augen und eine recht helle Haut. Sie war nicht nur durch ihr Aussehen beliebt, sondern auch durch ihren Charakter. Rona war ruhig und fand immer die richtigen Wörter um sich auszudrücken. Dazu kam noch ein ausdrucksstarker Charakter, denn sie hielt ihre Emotionen nur wenn nötig zurück und es schien, als ob sie oft erst darüber nachdachte, was sie sagte, bevor sie es tat. Rona wusste über die Gefühle der anderen in ihrer Klasse bescheid, aber ändern tat sie nichts, da es sie nicht störte und es ihr auch nicht im Weg stand. Rona musste sich zunehmend weniger verstellen und doch wussten sie alle nicht, dass es bei weitem nicht ihre volle Persöhnlichkeit war, sie genau wusste, wie sie empfanden und sie jederzeit manipulieren konnte, wenn sie wollte. Denn auch das konnte sie, doch sie sah keinen Grund. Das einzige seltsame war, dass sie ihre Verbände auf Armen und Rücken nie abnam. Viele Kinder und auch Erwachsene, unter anderem Kagami und Ryuji selbst, dachten manchmal darüber nach, doch kamen sie zu keinem Schluss. Als das Paar sie vorsichtig deswegen fragen wollte, meinte sie nur: "Ach das, nun ja, ich habe etwas Schwierigkeiten damit, darüber anderen zu erzählen, weil es sehr persönlich und traurig für mich ist. Tut mir leid, aber ich möchte darüber nicht sprechen, das könnt ihr gerne auch den anderen sagen." Kagami riss erschrocken die Augen auf und entschuldigte sich bei ihr sofort: "Nein, nein, alles gut! Entschuldige, falls wir alte Wunden wieder aufgerissen haben. Du sollst wissen, dass wir immer für dich da sein werden. Du kannst jederzeit zu uns kommen, wenn du über etwas sprechen willst, wir haben immer ein Ohr für dich offen, schließlich bist du unsere Tochter!"  Wann sie wohl mit mir über die Adoption sprechen wollen werden? Ich werde ihnen noch etwas zeit geben, aber ich bin jetzt schon 15. Langsam sollten sie es mir sagen.. Rona nickte: "Danke." , damit drehte sie sich um.

Nicht selten empfanden Kinder ihres Alters etwas mehr als Bewunderung für sie und Rona war jedes mal etwas traurig, wenn sie jemanden abwies, doch sie fand niemand passenden für sich und wollte es auch gar nicht, schließlich wollte sie nicht für immer auf dieser Insel herumsitzen. Ihre Freundschaft mit den Mädchen war nicht sehr einfach, da es natürlich auch Eifersüchtige unter ihnen gab, doch genauso gab es auch welche, die sie schon fast vergötterten. Rona wollte das gar nicht, konnte sich davon aber nur schwer abschotten. Dafür war sie mit Yasuo sehr gut befreundet geblieben. Er bildete für sie einen Gegenpol in der Schule, indem er mit seiner ruhigen Art für sie da war, wenn alle sie etwas übeforderten, gerade weil Kinder für sie so unberechenbar waren, ganz anders als Erwachsene, denn vor den Eltern und anderen Erwachsenen wusste sie genau wie sie sich verhalten musste und konnte deren Gedankengänge nachbauen. Sie hatte sich an einem Abend am See das Ziel gesetzt, mit 16 die Insel zu verlassen. So früh wie möglich, ohne das Kagami und Ryuji sich allzu große Sorgen machten. Sie war sich sicher, dass sie sie mit 15 noch nicht gehen lassen würden, aber sie würde es trotzdem versuchen. Leider kam ihr etwas dazwischen, denn an einem Abend bemerkte sie jemanden, der sie am See beobachtete.

Endlich endlich [One Piece FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt