„Es ist alles für Ihre Abreise bereit, euer Grafschaft. Sie müssen nur sagen, wenn sie los wollen.", sprach Christoph Junker, mein Freund und Helfer. Er wohnte der Übernahme des Palastes durch mich, den Grafen, am letzten Tag des Jahres vor 3 Jahren bei. „Wie lange habe ich noch bis...?" fragte ich ihn abgelenkt. „Bis der Lord wieder kommt haben sie nicht mehr lange. Vielleicht eine oder auch zwei Wochen. Wir wissen es nicht. Er ist unberechenbar. Aber wie schon gesagt. Es ist alles bereit. Zuckerschnäuzchen ist zum Abflug bereit."
Zuckerschnäuzchen, ach mein allerliebstes Zuckerachnäuzchen. Sie, mein Drache, so groß wie ein Einfamilienhaus. Sie begleitete mich immer auf meinen Ausflügen durch das Markgrafentum. „Sie haben?" fragte ich Christoph. „Sie haben sie für die Flucht vorbereitet?"
Er nickte besorgt in Gedanken an dieses hölzerne Gefängnis mit dem ich fliehen wollte. „Sind Sie sicher, dass Sie das tun wollen? Wir wissen nicht einmal ob es..."„Ob es standhalten wird.", unter brach ich ihn. Es war mir so als hätte ich ihm damit eine Last genommen. „Ich weiß. Stellen Sie sicher, dass der Boden mit dem Zug abgesichert. Der Lord..." ich unterbrach meinen Satz. So viele Gedanken brachen auf mich herein. „Er wird sauer sein"„Es ist alles abgesichert. In der Luft wird Ihnen nichts passieren. Schauen Sie." er führte mich hinaus zu dem Konstrukt. Daneben stand Zuckerschnäuzchen, die mich mit großen Augen ansah. Sie schien genauso besorgt um mich wie Christoph. Sie könnte einfach weg fliegen, doch wenn der Apparat abstürzen sollte, so wird man mir nicht helfen können. Dann wird es mein hölzernes Grab sein. Christoph ging zum Konstrukt und zeigte auf eine eiserne Vorrichtung.
„Damit können Sie von oben schießen, wenn es nötig ist. Es sollte reichen um ihn für einige Minuten zu beschäftigen. Danach übernimmt der Zug." erklärte mir Christoph.
„Sichern Sie meine Sachen. Ich werde sofort abfliegen." befahl ich ihm, keine Sekunde länger wollte ich warten. Er schaute daraufhin nur zu Boden und ging los. Nicht einmal eine Stunde ist vergangen, da ging es schon los. Ich kletterte in den Käfig. Es knarrte laut. Mir wurde sehr unwohl.
„Bis bald euer Grafschaft." sagte er, bevor sich Zuckerschnäuzchen mit schweren Flügelschlägen in die Luft schwang und mich in der Apparatur mit einem Zug hoch hievte.
„Ich werde Ihnen den Zug nachschicken!" rief er mir vom Boden aus nach. Seine Stimme war von der Entfernung ganz leise geworden und doch hörte ich ihn noch leise sagen: „Hoffentlich wird alles gut gehen..." So flog ich und entgegen meiner Erwartungen hat das Konstrukt gehalten. Lächelnd schaute ich zu Zuckerschnäuzchen hoch. Ihr Blick war nach vorn gerichtet und blieb am hoffnungsvollen Horizont hängen. Danach schaute ich nach unten. Ich sah Dampf. Viel Dampf. Der Zug. Mein geliebtes Eisenross, fraß sich durch die Landschaft. Es pfiff einmal um mir ein Zeichen zu geben, dass es da war. Doch dann pfiff es ein zweites und ein drittes Mal. Ich wusste, dass etwas nicht stimmte. Ich schaute nach vorn. Am Horizont hoben sich schwarze Wolken empor. Es blitzte und donnerte. Ganze Vogelschwärme flogen uns entgegen. Zuckerschnäuzchen versuchte ihnen auszuweichen. Doch trotz ihrer Bemühungen rauschten einige direkt an mir vorbei, nur wenige Zentimeter blieben zwischen mir und einigen Vögeln.
„Zuckerschnäuzchen! Kehr um!" hörte ich mich verzweifelt schreien. Mein Blick fiel zu Boden.
Die neu an den Zug angebrachten Geschütze begannen zu feuern. Sie schossen in die Wolken. Denn sie sahen etwas, das ich nicht sah. „Zuckerschnäuzchen!" rief ich erneut. „Kehr um!" Dieses Mal hörte sie, was ich sagte und wendete. Am Boden sah ich, wie sich ein Riss in unsere Richtung auf tat. Die Erde riss. Doch der Zug feuerte weiter und schien ihn nicht zu bemerken. Sie schossen noch drei mal, bevor sie für immer verschwanden.
„Das ist nicht wahr. Das ist alles nicht wahr." sagte ich zu mir. Ich brach zusammen und kauerte auf dem Boden des Gerüstes mit meinem Gesicht in den Händen. „Er sollte doch erst in einigen Wochen kommen." sprach ich leise. „Zuckerschnäuzchen! Flieg schneller! Ich werde Christoph vorwarnen." Rief ich dem Drachen mit Verzweiflung in der Stimme zu und holte eine Brieftaube aus dem Notfallkäfig. Ich schickte sie mit folgender Bitte voran:Christoph,
schnell! Hol die Wachen, er kommt früher als wir dachten: Der Zug ist verloren.Trommel die Wachen zusammen. Bereite den Bunker vor. Wir nehmen Plan B.Ich schickte sie los. „Flieg kleine Taube. Rief ich ihr nach. „Flieg so schnell wie du noch nie geflogen bist."
Hinter uns kamen die Wolken näher. Er kam. Es donnerte und blitzte weiter, lauter, heller und stärker. Aus den Wolken hörte man nur noch sein Lachen.
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Grapulore
FantasyInnerhalb einer besonderen Welt, wird die Geschichte um Graf Pummele und Lord Reckless erzählt, deren Rivalität viele Fragen aufwirft. Seid gespannt auf eine Reihe spannender Ereignisse, nervenaufreibender Verfolgungsjagten und dem ergründen dessen...