Finn will vorbei kommen und ich bin wahnsinnig nervös deswegen. Seit ich ihm Einblick in meine Lage gegeben habe, haben wir nicht mehr gesprochen. Er hat mir locker geschrieben, aber wir haben das Thema tot geschwiegen.
Ich habe Angst das es heute aufkommen wird. Ich möchte nicht nochmal darüber reden. Das gestern war schon genug. Es hat mich geschlaucht, aber irgendwie tat es auch gut. Er hat mich getröstet und ich fühlte mich wieder gestärkt.
Es klingelt und ich lasse ihn herein. Sobald er die Treppe nach oben kommt, sehe ich ihn lächeln. Er umarmt mich zur Begrüßung. Sie überrascht mich, aber tut genauso gut wie gestern. Also lehne ich mich an ihn und genieße es. Bevor sie zu lang wird, löst er sich von mir und grinst mich an.
„Hey.“
„Hey Finn.“
Selbstverständlich geht er um mich herum und zieht sich einen der Stühle heraus. Das Bild steht noch immer am selben Platz und er macht sich gleich daran alles vorzubereiten. Finn holt die richtigen Stifte und zieht auch mir einen Hocker heran. Auf den klopft er dann und dreht sich zu mir um.
„Kommst du? Worauf wartest du?“
Ich schließe die Tür und ein riesiger Klotz löst sich in meinem Inneren. Er ist wie sonst. Finn verhält sich nicht anders. Im Gegenteil, er wirkt sogar noch unbeschwerter als die letzten Male. Wenn das überhaupt geht. Als wollte er seine Freude auf mich abstrahlen.
„Ich habe den noch dabei. Ich hoffe du magst diesen hier.“ Er hält mir eine Weinflasche entgegen. Perplex bleibe ich stehen. Woher weiß er denn das ich Wein trinke? Ich nehme sie ihm aus der Hand und erkenne das Etikett. Woher...? Schon wieder überrascht er mich.
„Das ist mein Lieblingswein.“ Ich sehe zu ihm auf.
Ein wundervolles Lächeln erhellt sein Gesicht. „Dann ist ja gut. Hast du Gläser?“
Ich nicke und gehe in die Küche. Er hält mich zurück und nimmt mir den Wein wieder ab.
„Lass mich das machen. Mal du lieber schon weiter. Ich mach mich dann mal nützlich.“
„Die Gläser sind im Schrank über dem Ofen. Erstes Türchen links“, rufe ich ihm hinterher und setze mich.
Ich höre ihn in der Küche hantieren und fange grinsend an zu malen. Er schaltet ganz leise Musik an. Am liebsten würde ich kucken wie er sich schlägt. Ich habe die von ihm gemalte Schulter gerade ausgebessert, als er mit zwei Gläsern kommt wieder zurück kommt.
„Es ist nichts zu Bruch gegangen?“
„Jaja. Zieh mich nur auf, aber in einigen Dingen bin ich gut.“
„Ich habe nie an dir gezweifelt.“
Grinsend überreicht er mir meinen Wein und lässt sein Glas klirrend an meins schlagen. Er nimmt einen großen Schluck und lässt mich dabei nicht aus den Augen. Mir fällt auf wie sanft die Musik im Hintergrund ist. Wenn mich nicht alles täuscht ist es sometimes von Chelsea Cutler. Entspannt lehne ich mich zurück. Ich fühle mich gerade wirklich wohl.
„Worauf trinken wir?“, frage ich ihn.
„Worauf du willst.“
Ich grinse schelmisch und wackle mit den Augenbrauen. „Alles was ich will?“
Auch er lehnt sich zurück und streckt seine langen Beine aus. „ Ich meine es ernst. Du kannst von mir alles bekommen was du willst.“
Ich lache schockiert auf. Weiß er denn nicht das ich das gnadenlos ausnutzen könnte?
„Sieh mich nicht so erschrocken an! Ich meine es ernst. Wenn du was brauchst bin ich für dich da.“
Ich beiße mir auf die Lippe und nippe nochmal an meinem Wein. Ich spüre wie ich rote Wangen bekomme. Auch wenn ich nicht viel vertrage kommt das nicht vom Wein. Ein warmes Gefühl breitet sich aus. Das bedeutet mir viel. Und mal sehen... vielleicht werde ich irgendwann darauf zurück kommen.
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Quarterbackgirl
RomanceUm die Liebe muss man kämpfen. ~ Allies Leben könnte gerade komplizierter nicht sein und ganz gewiss braucht sie keinen Mann um mit ihren Problemen klar...