Kapitel 33 - A L L I E

10.6K 475 27
                                    


„Bist du aufgeregt?“, fragt Ella mich.

Gestern haben Finn und ich beschlossen zusammen zu ziehen und heute will ich es Ella erzählen. Ich muss nur noch auf den passenden Augenblick warten.

„Sollte ich?“

Sie zuckt mit den Achseln und überlegt. „Eigentlich gibt es dafür keinen Grund. Die Jungs sind wirklich cool und offen.“

„Lass mich raten! Du warst trotzdem mehr als nervös?“

Sie lacht auf. „Und wie!“

Ella öffnet die Tür zum Restaurant und ich sehe die anderen schon am Tisch sitzen. Finn winkt mir und Jack wirft Ella einen Luftkuss zu. Sie wirft ihn lachend zurück und wir gehen an die Garderobe.

„Ella? Ich muss dir noch etwas sagen, bevor wir zu den anderen an den vollen Tisch gehen.“ Jetzt oder nie.

Fragend dreht sie sich zu mir um.

„Finn und ich ziehen zusammen.“

Ihre Augen werden groß und sie lehnt sich ein wenig nach vorn. Sie verkneift sich halb ein Grinsen. Ich weiß nicht genau, ob das jetzt ein Schock ist, oder Freude. Vielleicht eine Mischung aus beidem.

„Kein Scherz?“

Ich schüttle den Kopf. „Kein Scherz.“

Mit einem freudigen Aufschrei zieht sie mich in eine Umarmung und hüpft auf und ab. Das ist in der Umarmung zwar nicht so angenehm, aber ich freue mich mit ihr. Es fühlt sich noch nicht so real an, aber langsam wird es das.

Sie lässt mich breit grinsend los und in ihren Augen liegt ein freudiges Funkeln. Ella lässt meine Schultern dabei aber nicht los. „Dann seid ihr verliebt?“

Ich nicke den Kopf. „Er hat es mir gestern gesagt.“

Sie quikt kurz und springt nochmal auf und ab. „Ich freue mich so sehr für euch! Das geht ja Schlag auf Schlag.“

„Nicht wirklich. Es hat sich langsam entwickelt. Wir haben es jetzt nur ausgesprochen. Bei uns dauerte es einige Monate, aber bei dir und Jack nur Wochen. Wenn, dann bist du diejenige.“

„Stimmt. Tja, wenn man es weiß, dann weiß man es eben.“

Wir schlendern zum Tisch und begrüßen alle. Neben Ella und Jack sind auch noch Thea, Theo, Ash, Silas und einer der beiden Neuzugänge der Tigers Zayn Griffin da. Ich kann mir vorstellen, warum Ella sich so gefreut hat, dass ich mit gehe. Hier herrscht ein Frauen-Defizit.

Finn beugt sich zu mir und flüstert, dass er schon für mich mit bestellt hat. Das Essen kommt sofort und es bleibt erst noch ruhig am Tisch. Silas ergreift zuerst das Wort.

„Theo wollte dir übrigens noch danken für dein Bild. Seine Followerzahlen sind stetig gestiegen und er bekommt dauern Anfragen von Galerien, die es ihm abkaufen wollen.“

Finn zieht eine Augenbraue hoch und sieht mich vieldeutig an. Ich weiß worauf er anspielt. Gestern meinte er noch, dass ich auf jeden Fall eine Galerie finden werde. Offenbar hat sich seine Aussage bestätigt.

„Jetzt hast du mir ja alles vorweg genommen! Aber ja, danke Allie.“

„Gern.“

„Unser Sohn liebt es auch. Sie haben sich schon gestritten, wo es hinkommen soll. Er will unbedingt auch sowas in seinem Zimmer.“

„Hat er seine Ich-mache-alles-genauso-wie-Daddy-Phase?“

Thea lacht. „Und wie!“

„Ich kann ihm gern auch eins malen.“

Sie schenkt mir ein breites, ehrliches Lächeln. „Das wäre wundervoll. Er hat nächsten Monat Geburtstag. Es würde also passen.“

„Soll ich das gleiche nochmal malen?“

„Ich weiß nicht.“ Thea überlegt und ich unterbreche sie, denn ich habe eine Idee.

„Du könntest ihn einfach fragen und mir schreiben was er will.“

„Wenn du möchtest, kannst du auch vorbei kommen.“

Ich nicke lächelnd. Das wird bestimmt lustig. Ich habe noch nie mit einem Kind gearbeitet und ich weiß wie sprunghaft sie sind. Wir werden sehen, ob er sich für ein Motiv entscheiden kann.

„Ich warne dich vor. Wenn du meinen Sohn aussuchen lässt, wird es sehr bunt und voll“, schaltet sich Theo ein.

„Kein Problem. Das bekomme ich hin.“

„Du hast mir auch eins versprochen“, meint Finn.

„Wenn du mir sagst was, dann mache ich es.“

„Wie wäre es mit mir“, sagt er in herrschaftlichen Ton und hebt das Kinn, sodass er aussieht wie Cäsar auf seinen Porträs.

Wir lachen und er sieht uns grinsend an.

„Von mir aus. Aber das wird dann keine Titanic-Szene!“, antworte ich und zeige mit meiner Gabel auf ihn.

Jack verschluckt sich und Ella klopft ihm lachend auf den Rücken.

So verläuft der Abend weiter. Wir reden und lachen viel. Je länger der Abend geht, desto näher kommt Finn. Bis ich schließlich fast auf seinem Schoß sitze.

Es geht natürlich viel über Football und Zayn erzählt ein wenig von sich und dem Verein bei dem er vorher unter Vertrag stand. Offenbar war es dort nicht so harmonisch und freundschaftlich wie bei den Tigers, weshalb er gewechselt hat.

Der andere Neuzugang, Carter Dixon, ist verheiratet und hat einen Sohn. Seine Frau Cora hat in der Stadt einen Cupcake Laden eröffnet und hasst das ständige hin und her fahren zwischen den beiden Wohnsitzen, damit sie ihren Mann sehen kann.

Sonst gibt es nicht viel Neues. Beim Abschied verabreden wir Frauen schon einen neuen Termin. Es war zu nett, um das nicht zu wiederholen.

Finn und ich gehen zusammen nach Hause zu ihm.

„Dann kannst du dich daran gleich gewöhnen.“

Und ich weiß, dass ich das kann. Ich freue mich schon darauf!

Quarterbackgirl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt